Biomasse Nahwärme Götzis: Versorgungsnetz erweitert - Emissionsgrenzwerte weit unterschritten

Thomas Fickler übernimmt Betriebsleitung

Götzis - Die größte Biomasse-Nahwärmeversorung im Vorarlberger Rheintal blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück: Das Versorgungsnetz der Nahwärme Götzis wurde weiter ausgebaut, die vorgegebenen Abgas-Grenzwerte wurden weit unterschritten und auch im zweiten Winter läuft das Heizwerk absolut störungsfrei. Dem scheidenden Geschäftsführer Arnold Feuerstein folgt Thomas Fickler als Betriebsleiter.

Bereits den zweiten Winter heizt die Biomasse Nahwärme Götzis sauber ein. Die im Jänner 2008 in Betrieb genommene Anlage erspart der Umwelt durch die Verwendung von Biomasse anstelle fossiler Brennstoffe 2,9 Tonnen Co2. In Heizöl umgerechnet bedeutet das, dass jährlich eine Million Liter Heizöl eingespart wird.

Geschäftsführer Arnold Feuerstein: ‘Umweltschutz ist uns auch bei der Beschaffung wichtig: Das zu Hackschnitzel verarbeitete Holz stammt aus Sägewerken und Wäldern aus unmittelbarer Umgebung. Es sind gerade zwölf Kilometer Transportweg, den unsere Biomasse zurücklegt."

Versorgungsnetz erweitert

Aktuell werden 80 Anschlüsse mit umweltfreundlicher Wärme über das Versorgungsnetz beliefert. Darunter öffentliche Gebäude wie Rathaus, Haus der Generationen und Schulen, Unternehmen und Privathäuser. Bereits 120 Anschlüsse sind verlegt und anschlussbereit. Laut Geschäftsführer Arnold Feuerstein ist das Heizwerk in der Industriestraße zu 70 Prozent ausgelastet und produziert 6,5 Millionen Kilowattstunden Wärmeenergie.

2008 konnte mit der Erweiterung des Versorgungsnetzes oberhalb der Hauptstraße, Garnmarkt, Ringstraße, Zollwehr, Südtiroler-Siedlung und zur Altacher Grenze hin der Ausbau abgeschlossen werden. Interessenten, die unmittelbar am Versorgungsnetz liegen, können sich über einen möglichen Anschluss bei der Gemeinde informieren.

Abgasgrenzwerte weit unterschritten

Das Biomasse Heizwerk in der Industriestraße in Götzis läuft absolut störungsfrei und kann Top-Abgasmesswerte vorweisen. Die unangemeldeten Messungen führen sowohl die Landesbehörde wie unabhängige Organisationen durch. ‘Aktuelle Messungen bestätigen Abgaswerte, die weit unter unseren Erwartungen liegen", berichtet Feuerstein. Von den erlaubten 20 Milligramm pro Normkubik Feinstaub konnten lediglich ein bis fünf Milligramm, je nach Messzeitpunkt, nachgewiesen werden.

‘Das freut mich und bestätigt, dass sich unsere Bemühungen und Investitionen in die Abgasreinigung gelohnt haben." Ebenfalls stark unterschritten wurden die Emissionsbegrenzungen für Kohlenmonoxid, Stickoxid und Gesamtkohlenstoff

Neuer Betriebsleiter

Initiator, Gesellschafter und Geschäftsführer Arnold Feuerstein hat per Jahresende 2008 seine Pension antreten. Neuer Betriebsleiter ist Thomas Fickler. Er ist gelernter Installateur mit abgelegter Meisterprüfung und kennt die Biomasse Nahwärme gut: Bereits bei der Installation des Heizwerks durch die Firma Dorfinstallateur war er maßgeblich eingebunden. Er ist künftig die Anlaufstelle für Kunden und Lieferanten.

Info: www.nahwaermegoetzis.at

Factbox:

Biomasse-Nahwärmeversorgung Götzis

* Inbetriebnahme: Jänner 2008
* Angeschlossene Objekte: derzeit zirka 80, 120 Anschlüsse realisiert
* Energieproduktion: derzeit 6,5, im Endausbau 9,2 Millionen Kilowattstunden
* Brennstoffbedarf Biomasse: derzeit zirka 12.000, im Endausbau 17.000 Schüttraummeter
* Versorgungsnetz: 6,6 Kilometer
* Investitionssumme: 6,2 Mio. Euro
* Gesellschafter: Marktgemeinde Götzis, Dorfmontage KG, Wilhelm+Mayer, IP/ZM3

Abgaswerte für das Heizwerk

(bei jeweils sechs Messungen über den Tagesverlauf)

* Feinstaub: zwischen 1 und 4 Milligramm pro Normkubik - erlaubt 20
* Kohlenmonoxid: zwischen 12 und 79 Milligramm pro Normkubik - erlaubt 250
* Stickoxid: zwischen 83 und 177 Milligramm pro Normkubik - erlaubt 300
* Organisch gebundener Kohlenstoff: kleiner 3 Milligramm pro Normkubik - erlaubt 20


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /