Transgener Mais in Brandenburg

Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen in Brandenburg geplant – Das „Aktionsbündnis für eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Berlin und Brandenburg“ warnt vor der Ausbreitung der Gentechnik in der Landwirtschaft

Berlin- Wie jedes Jahr zur Grünen Woche genießt die Land- und Ernährungswirtschaft zur Zeit ein erhöhtes Interesse in der Öffentlichkeit. Dabei geht es immer wieder um die Frage, welche Entwicklungen im ländlichen Raum stattfinden und stattfinden sollen, um diesen ‘zukunftsfähig’ zu gestalten.

In Brandenburg stellt sich dabei unweigerlich auch die Frage, ob und wie sich der Anbau gentechnisch veränderter (gv) Pflanzen in der Landwirtschaft weiter entwickeln wird. Im vergangenen Jahr war Brandenburg mit gut 400 Hektar kommerziell angebautem so genannten Bt-Mais trauriger Spitzenreiter des Anbaus von GVO in Deutschland. Auch für die Anbausaison 2007 gibt es bereits wieder Anmeldungen im öffentlichen Standortregister. Bisher sind für 2007 insgesamt 395 Hektar an 11 Standorten in Brandenburg zu verzeichnen. Neben dem genannten Bt-Mais, der mithilfe eines Bakterien-Gens gegen den Fraß des Maiszünslers unempfindlich gemacht wurde, sollen nun auch versuchsweise eine Maissorte mit einer Resistenz gegen Unkrautvernichtungsmittel und im Stärkestoffwechsel veränderte transgene Kartoffeln auf die Felder gebracht werden. Das Aktionsbündnis für eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Berlin und Brandenburg (aglbb) stellt sich eindeutig gegen diese Entwicklung. Christof Potthof vom Gen-ethischen Netzwerk: "Der Anbau von gentechnisch veränderten Organismen ist nach wie vor mit unkalkulierbaren Risiken für Mensch und Umwelt verbunden. So kann das Bakterientoxin auch noch Monate nach dem Bt-Mais-Anbau in den Ackerböden nachgewiesen werden." Wiebke Deeken von Naturland fügt hinzu: "Ein nachbarschaftliches Nebeneinander Gentechnik einsetzender und gentechnikfreier Landwirtschaft ist nicht möglich, da Verunreinigungen auf Dauer nicht zu verhindern sind. Die Freisetzung gentechnisch veränderter Ackerkulturen ist somit eine Bedrohung für die gesamte gentechnikfreie Land- und Lebensmittelwirtschaft."

Anlässlich einer Podiumsdiskussion auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin am vergangenen Freitag bezeichnete Brandenburgs Landwirtschaftsminister Dietmar Woidke den bisherigen Genmais-Anbau in Brandenburg als "Störfaktor für die Entwicklung Brandenburgs". Dem können wir uns nur anschließen.

Das Aktionsbündnis für eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Berlin und Brandenburg ruft alle BesitzerInnen landwirtschaftlicher Flächen und interessierten BürgerInnen auf, sich vor Ort gegen den geplanten Gen-Anbau im Jahr 2007 zu engagieren und bietet Hilfestellung dabei an.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /