© AEE Intec
© AEE Intec

Österreich ist Europameister bei „Solarwärme“

Die Solarthermiebranche feiert sensationelle Marktzuwächse von rund 30% und gleichzeitig die Eröffnung des europaweit größten Solarsymposiums in Gleisdorf

Solarthermische Kollektoren sind heute eine nicht mehr wegzudenkende Technologie in der österreichischen bzw. in der europäischen Energieversorgung. Für das Jahr 2005 kann die Solarbranche auf sensationelle Marktzuwächse von 28% in Österreich und insgesamt 26% innerhalb der EU zurückblicken. In absoluten Zahlen sind das entweder 2 Millionen Quadratmeter Kollektorfläche oder 1.400 MWth, die im Vorjahr in Europa installiert wurden.
Grosser Vorteil für den europäischen Markt ist natürlich auch der starke Heimmarkt in Österreich. Ein Anteil von 34% des europäischen Marktvolumens stammt aus heimischer Produktion, was Österreich zum unumstrittenen Europameister bei ‘Solarwärme’ macht. Diese Erfolgsbilanz und die Eröffnung der Fachtagung ‘Solar 2006’ in Gleisdorf wurden von mehr als 350 Fest- und Ehrengästen am 6. September gefeiert.

Basis für diese Erfolge ist ein Zusammenspiel von unterschiedlichen Maßnahmen mit hoher Kontinuität. Die Verbindung von Forschung, Förderpolitik, Begleitprogramme sowie unternehmerischer Innovationsgeist über Jahre hindurch, sind die zentralen Erfolgsfaktoren. Eine wichtige Rolle übernehmen hierbei das bundesweite Marktstimulierungsprogramm solarwärme des Lebensministeriums und der österreichischen Solarindustrie sowie Informationskampagnen in den Bundesländern, weiß Ing. Christian Fink, Mitarbeiter der AEEINTEC aus Gleisdorf und Leiter des Programms solarwärme, zu berichten.

Mag. Werner Wutscher, Generalsekretär im Lebensministerium freut sich als Repräsentant der Klimaschutzinitiative klima:aktiv über die hohen jährlichen Steigerungsraten bei Solarkollektoren und verweist auf die insgesamt in Österreich installierte Kollektorfläche von rund 3 Millionen Quadratmeter, die einer thermischen Spitzenleistung von mehr als 2.100 MW entspricht. ‘Umgerechnet ist das gleichzusetzen mit der elektrischen Leistung von sechs großen kalorischen Kraftwerken. D.h., dass alle Solaranlagen in Österreich ca. 1.000 GWh an Wärme gewinnen – entsprechend können ca. 160.000 Tonnen Heizöläquivalent eingespart werden. Damit wird die Umwelt jährlich um stolze 496.000 Tonnen CO2 entlastet.’ Einhergehend damit ist eine weltweit erfolgreiche Industrie entstanden, die in Österreich 3.700 Arbeitsplätze sichert und durch umfangreiche Qualitätsmaßnahmen zu einer zuverlässigen und anerkannten Technologie geführt hat, schließt Generalsekretär Mag. Wutscher seine Ausführungen.

Ing. Manfred Wegscheider, steirischer Landesrat für Umwelt und erneuerbare Energie stößt ins selbe Horn: ‘Erneuerbare Energieträger und hier zentral die thermische Solarenergienutzung besitzen enormes Potenzial hinsichtlich Klimaschutz und nachhaltiger Wirtschaftspolitik. Dementsprechend prominent findet die Thematik Berücksichtigung im aktuellen steirischen Regierungsprogramm, wie man bereits an zahlreichen Aktivitäten deutlich erkennen kann.’ LR Wegscheider ist besonders stolz auf die Erfolge verschiedener Projekte, wie beispielsweise die Initiative ‘Bleib am Ball’, anlässlich dieser im Jahr 2005 über 30 Sportstätten mit Solaranlagen (über 850 m² Kollektorfläche bzw. 650 kWth) ausgestattet werden konnten. Auch die Initiative ‘Spar mit Solar’, die im Rahmen von steiermarkweiten Informationsveranstaltungen über 2.000 Hausbauer erreichen konnte und zentral für die Marktsteigerung von über 26% in der Steiermark verantwortlich zeichnete wirkt positiv. ‘Unser Bundesland ist wieder auf dem Weg zur Spitze’, gibt sich Wegscheider kämpferisch und verweist gleichzeitig auf die Technologieführerschaft steirischer Unternehmen sowie auf die Tradition der Fachtagung ‘Gleisdorf Solar’.

Dipl. Päd. Ing. Werner Weiß, Geschäftsführer der AEE INTEC, unterstreicht die Wichtigkeit von Forschung und Technologieentwicklung sowie die Bedeutung des Symposiums ‘Gleisdorf Solar’ in Bezug auf Erfahrungsaustausch und Know-how Transfer. ‘Diese internationale Fachtagung findet vom 6. bis zum 8. September bereits zum achten Mal in Gleisdorf statt und hat sich mit mehr als 450 Teilnehmern aus 26 Ländern zur größten europäischen Veranstaltung im Bereich der thermischen Solarenergienutzung entwickelt.’ Die diesjährigen Schwerpunkte des Symposiums sieht Weiß in der Darstellung der aktuellen Entwicklungen im Bereich ‘Solare Speichertechnologien’, Solares Kühlen’, ‘Solare Prozesswärme’ sowie ‘solarthermische Großanlagen’.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /