Kleine Windenergieanlage für dezentrale Energieversorgung

Robust, wartungsarm und trotzdem effizient und preisgünstig sollte eine Kleinwindenergieanlage sein, damit sie den Anforderungen an die Elektrifizierung entlegener, netzferner Gebiete gerecht wird

Große Hoffnungen setzen die Entwickler in eine neue Anlage mit 5 kW Nennleistung, die sowohl im Inselbetrieb als auch netzparallel eingesetzt werden kann. Jetzt werden die ersten Anlagen der aeroSmart5 in einem weltweiten Feldtest aufgebaut. Dabei wurden Standorte mit extremen Umweltbedingungen ausgewählt, um die Zuverlässigkeit der Anlage zu erproben.

Rund zwei Milliarden Menschen sind noch nicht ausreichend mit Energie versorgt. Versuchte man früher eine Grundversorgung mit vielen kleinen, nur bedingt ausbaubaren Systemen herzustellen, werden jetzt zunehmend wechselstrombasierte Inselnetze mit neuen Möglichkeiten konzipiert. Dezentral erzeugter Strom aus Dieselaggregaten, Photovoltaik, Wasserkraft und eben auch aus Windenergie wird an beliebigen Stellen in das Netz eingespeist. Die Inselnetze können entsprechend dem Bedarf und den finanziellen Möglichkeiten erweitert und miteinander verbunden werden.

In einem vom deutschen Bundesumweltministerium geförderten Forschungsprojekt wurde in den letzten Jahren eine Windenergieanlage in leichter und robuster Bauweise entwickelt, die sich für den Einsatz in entlegenen Netzen eignet. Eine hohe
Verfügbarkeit, lange Wartungsintervalle sowie ein optimierter Energieertrag sollen die Betriebskosten niedrig halten. Auch eine einfache Handhabung und Installation waren Entwicklungsziele der Projektpartner SMA Technologie AG und der Aerodyn Energiesysteme GmbH. Das Projekt wurde von der Universität Kassel und dem Institut für Solare Energieversorgungstechnik (ISET) wissenschaftlich begleitet.

Nach einem mehrjährigen Prototypentest im Kaiser-Wilhelm-Koog und in Immenhausen, gehen jetzt zehn Vorserienanlagen der dreiphasigen Variante in den weltweiten Feldtest. Die Anlagen müssen hohen Windgeschwindigkeiten und Temperaturunterschieden trotzen. Auch extreme Luftfeuchtigkeit, Flugsand und salzhaltige Luft dürfen ihnen nichts anhaben. Nach diesem ausführlichen Vorserientest ist die Vermarktung für Ende 2007 geplant. Für die einphasige Variante der aeroSmart5 werden weiterhin noch Standorte mit extremen Umweltbedingungen gesucht.

Quelle: Bine Info


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /