Regionaler Marshallplan

Waldviertler Regionalwährung bekommt breite Unterstützung von Arbeiterkammer, AMS und Wirtschaftsministerium

Zur Unterstützung der Initiative ‘Waldviertler-Regional’ hat sich eine starke Koalition bestehend aus der Arbeiterkammer Niederösterreich, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, dem Arbeitsmarktservice, dem Regionalmanagement Waldviertel sowie den Stadtgemeinden Gmünd, Horn und Schrems gebildet. Der neu gegründete Verein sozialökologische AWG (Arbeits- und Wirtschafts-gemeinschaft) wurde zu diesem Zwecke ins Leben gerufen.

Als erster Erfolg kann vermeldet werden, dass es dem aus dem Waldviertel stammenden Vereinsobmann NR Rudolf Parnigoni mit starker Unterstützung der AKNÖ gelungen ist, die Projektfinanzierung sicher zustellen, um in den nächsten zwei Jahren ein Regionalentwicklungsprojekt der besonderen Art umzusetzen.

Zentrales Anliegen und Zielsetzung ist die Entwicklung und der Aufbau eines komplementären Verrechnungssystems zur Schaffung, Stärkung und Erhaltung regionaler Wirtschaftskreisläufe. Die durch dieses System zustande kommende teilweise Entkoppelung der Wirtschaftskreisläufe von der globalen Wirtschaftsentwicklung soll zu einer nachhaltigen Stabilisierung der Waldviertler Wirtschaft beitragen.

Weitere Ziele des Projekts sind:

* die Verminderung des Kaufkraftabflusses aus der Region und Stärkung der Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen mit hohem regionalen Wertschöpfungsanteil,
* die Erleichterung der Abwicklung regionaler Projekte, die auf dem freien Kapitalmarkt keine ausreichenden Finanzmittel erlangen,
und
* eine Verbesserung der Qualität bestehender Arbeitsplätze und Schaffung neuer Arbeitsplätze insbesondere in der Sozialwirtschaft.

‘Rund um den Globus entwickeln sich Projekte und Bürgerinitiativen mit ähnlichen Zielsetzungen. Im Rahmen unseres Projektes wollen wir die bewährtesten Modelle und Ansätze zu einem für das Waldviertel zugeschnittenen Gesamtsystem kombinieren.’ zeigt sich Projektleiter Rudo Grandits hinsichtlich der angepeilten Ziele zuversichtlich.

Obmannstellvertreter und Europarechtsexperte Thomas Wagnsonner zur rechtlichen Situation bezüglich der Rahmenbedingungen dieses Pilotprojekts: ‘Auf Grund der Euro-Einführung hat sich die Gesetzeslage in Österreich geändert und es haben sich daher auch die rechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten für den Aufbau von komplementären Verrechnungssystemen als Ergänzung zur offiziellen Euro-Währung beträchtlich erweitert.’

Die Arbeiterkammer Niederösterreich als Interessenvertretung der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen kennt die Probleme in der Region Waldviertel sehr genau. Diese zeichneten sich in den letzten Jahren insbesondere durch zahlreiche Betriebsstillegungen und Abwanderungen von Unternehmen aus. Der Region Waldviertel und seinen BewohnerInnen beschert dies hohe Arbeitslosigkeit und eine hohe PendlerInnenquote. Es ist daher nur logisch meint Parnigoni, dass sich die AKNÖ gemeinsam mit den anderen Projektpartnern aktiv an diesem innovativen Regionalentwicklungsprojekt zum Vorteil der gesamten Bevölkerung beteiligt.

Auch die Wirtschaftskammer Niederösterreich steht dem Projekt wohlwollend gegenüber und hat daher zugesagt an der Erstellung des Detailkonzeptes begleitend mitzuwirken.

www.waldviertler-regional.at


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