© TanteTati auf Pixabay
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Echter Bodenschutz braucht Grenzwerte

Greenpeace: “Kommunaler Bodenschutzplan” unzureichend -Entscheidende Ergänzungen notwendig

Wien – In einem Hintergrundgespräch hat Gemeindebundpräsident Pressl gestern die gesammelten Rückmeldungen zu seinem "Kommunalen Bodenschutzplan” präsentiert. Greenpeace kritisiert, dass der Plan nach wie vor keinen Grenzwert vorsieht und Österreichs fruchtbare Böden so weiterhin ungehemmt zubetoniert werden.

Melanie Ebner, Bodenschutzsprecherin bei Greenpeace, sagt: “Dass der Gemeindebund hier ein Papier zur Diskussion gestellt hat, das wieder keinerlei quantitative Grenzwerte für die Bodenversiegelung vorsieht, ist absolut unverständlich. Zahnlose Strategiepapiere haben wir schon zu Genüge. Für wirksamen Bodenschutz braucht es festgelegte Grenzwerte - darüber sind sich Expertinnen und Experten einig.” Greenpeace schlägt außerdem weitere Maßnahmen vor, wie etwa, öffentliche Fördergelder für Bautätigkeiten ausschließlich für Sanierung, Renovierung, Verdichtung oder Flächenrecycling zu vergeben sowie Gewinne durch Umwidmungen ab sofort mit 90 Prozent zu besteuern. Ebner: “Wir bedauern, dass Gemeindebundpräsident Pressl unseren wichtigsten Verbesserungsvorschlag, nämlich verbindliche Grenzwerte für die Bodenversiegelung einzuführen, ablehnt. Wenn ihm wirklich etwas am Schutz von Österreichs Wiesen, Wäldern und Äckern und unserer heimischen Landwirtschaft liegt, dann muss er mit seinem Bodenschutzplan noch einmal zurück an den Schreibtisch.”

Greenpeace stellt sich außerdem vehement gegen die Behauptung, Entwicklung in den Gemeinden würde unvermeidlich auch zukünftig “Boden brauchen”. "Boden ist eine endliche Ressource: Verbauen und versiegeln wir mehr und mehr Natur und Landwirtschaftsflächen, gefährden wir die Artenvielfalt und unsere Lebensmittelversorgung. Es ist Zeit, dass auch der Gemeindebund versteht, dass Gemeindeentwicklung nicht davon abhängt, wie viel Grünland zubetoniert wird", sagt Ebner.

Greenpeace-Stellungnahme zu kommunalem Bodenschutzplan


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /