© Franz Bachinger auf pixabay.com
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Solarenergie in Stadtwohnungen nutzen

Balkonkraftwerke lassen sich leicht installieren und verbrauchen wenig Platz, sodass sie auch für Großstadtbewohner eine Option sein können.

Bei einer optimalen Ausrichtung kann auch mit diesen kleinen Anlagen ordentlich Strom erzeugt werden.

Eine raffinierte Lösung für die Stadtwohnung

Hauseigentümer haben viele Möglichkeiten, erneuerbare Energien zu produzieren. Sie können sich für eine große Photovoltaikanlage auf dem Dach entscheiden oder einen Solarzaun errichten. Auch der Einbau einer Wärmepumpe ist denkbar. Wer in einer Hausgemeinschaft in der Stadt wohnt, hat oft deutlich weniger Freiheiten. Mieter und Wohnungseigentümer können nicht einfach Solarzellen auf dem Dach installieren. Wenn einen Balkon oder eine Dachterrasse haben, können sie dennoch Solarenergie erzeugen und verwenden. Mit einem kompakten Balkonkraftwerk geht das ganz unkompliziert.

Balkonkraftwerke müssen nicht genehmigt werden

Natürlich gibt es auch bei der Installation eines Balkonkraftwerks einiges zu beachten. Für die Montage muss keine Genehmigung eingeholt werden, dafür sollte es aber beim jeweiligen Netzbetreiber gemeldet werden. Außerdem darf es in Österreich eine Leistung von 0,8 Kilowattstunden nicht übersteigen. Angeschlossen wird das Balkonkraftwerk einfach an einer herkömmlichen Steckdose. Eine Installation durch einen Elektriker ist nicht notwendig, kann aber sinnvoll sein, vor allem wenn es sich nicht um eine Eigentumswohnung handelt. So werden Haftungsfragen direkt zu Anfang geklärt. Falls es zu einem Folgeschaden kommt, muss der Elektriker dafür einstehen.

Himmelsrichtung und Neigung haben Einfluss auf den Ertrag

Balkonkraftwerke können natürlich nicht nur auf dem Balkon aufgestellt werden. Wer stattdessen eine Dachterrasse oder einen kleinen Hinterhof besitzt, kann es auch dort verwenden. Für einen hohen Ertrag sollte der Standort aber möglichst nicht verschattet sein. Außerdem spielen die Himmelsrichtung und die Neigung eine wichtige Rolle. Große Strommengen lassen sich zum Beispiel mit einem Balkonkraftwerk erreichen, das nach Süden, Süd-Ost oder Süd-West ausgerichtet ist. Außerdem sollte der Neigungswinkel zwischen 30 und 40 Grad liegen.

Einwilligung beim Vermieter oder bei der Eigentümergemeinschaft einholen

Wer in einer Stadtwohnung lebt, hat in der Regel eine Reihe von Nachbarn, die durch ein verändertes Erscheinungsbild im Außenbereich gestört werden könnten. Da ein Balkonkraftwerk draußen montiert wird, kommt es zu einer solchen Veränderung. Deswegen sollten sowohl Mieter als auch Eigentümer immer eine Einwilligung einholen.

Wenn die Zustimmung für das Balkonkraftwerk versagt wird

Manchmal weigern sich Vermieter oder die Eigentümergesellschaft, das Balkonkraftwerk zu erlauben. Dann können Mieter oder Wohnungseigentümer noch immer den Rechtsweg beschreiten. Da das aber den Frieden zerrütten und auch zu eigenen Ungunsten ausgehen kann, handelt es sich dabei nicht um die beste Lösung. Wer dennoch in der Stadtwohnung Solarenergie nutzen möchte, kann auf Alternativen zurückgreifen, die weniger effektiv sind, dafür aber auch keine Erlaubnis benötigen. Beispielsweise gibt es kleine Campingsolarzellen, die sich an einem sonnigen Tag einfach auf dem Balkontisch auslegen lassen. Damit kann dann das Smartphone oder das Tablet aufgeladen werden. Natürlich produzieren sie nicht die gleichen Strommengen wie ein Balkonkraftwerk, sie sind aber ein erster Schritt in die richtige Richtung.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /