© MAN ABB / Megawatt-Charging Premiere in Bayern
© MAN ABB / Megawatt-Charging Premiere in Bayern

Megawatt-Laden am eTruck erstmals demonstriert

Erste öffentliche Ladedemonstration mit mehr als 700 kW und 1.000 A mit einem Elektro-Lkw - von 10% auf 80% in einer halben Stunde

ABB E-mobility und MAN Truck & Bus feierten vor kurzem die Premiere des Megawatt Charging Systems (MCS). Der MAN eTruck wurde mit mehr als 700 kW und 1.000 A an einer MCS-Ladestation von ABB E-Mobility geladen.

Die Premiere des Megawatt-Ladens war Startschuss für einen elementaren Baustein der Mobilitätswende im Nutzfahrzeugbereich hin zu klimafreundlicher Mobilität und der erfolgreichen Elektrifizierung von Bussen und Lkw. Gerade im nationalen und internationalen Fernverkehr oder bei Be- und Entladesituationen benötigen Elektro-Lkw und künftig auch Elektro-Reisebusse während der gesetzlich vorgeschriebenen Lenkpause einen schnellen MCS-Booster. Damit ergänzt die neue Technologie bestehende Lösungen: Das Depotladen mit geringeren Ladeleistungen wird auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen.

Dass MCS-Laden bereits heute funktioniert, haben die beiden Unternehmen im MAN-Entwicklungszentrum in München bewiesen. Dort wurde von ABB E-Mobility einer der ersten Megawatt-Ladepunkte Deutschlands installiert. „Mit MCS wird in naher Zukunft ein nachhaltiger Fernverkehr mit Lkw und Bussen möglich sein. Das haben wir heute bewiesen. Auch wenn wir hier noch einen Prototypen zeigen: Mit dem neuen MCS-Standard haben wir nicht nur die Stromstärke verdoppelt.“ aber auch die Ladekapazität innerhalb weniger Jahre. Um die Energiewende im Verkehr zu schaffen, brauchen wir Lösungen, die nachhaltig, zuverlässig und wirtschaftlich sind. Dafür müssen wir integrativ denken und zusammenarbeiten. Die heutige Demonstration ist auch das Ergebnis von „Eine enge Zusammenarbeit zwischen MAN und ABB E-Mobility und der gesamten Branche“, sagte Michael Halbherr, CEO von ABB E-Mobility.

Alexander Vlaskamp, ​​CEO von MAN Truck & Bus, bekräftigte bei der Premiere des Megawatt-Ladens seine Forderung nach mehr Tempo beim Ausbau der Ladeinfrastruktur: „Ziel sind 30.000 MCS-Ladepunkte in Europa bis 2030, davon rund 4.000 in Deutschland.“ Wir haben heute einen der ersten Ladepunkte in Betrieb genommen. Wir haben nicht mehr viel Zeit, ihn aufzubauen. Die Elektro-Lkw sind verfügbar, das Megawatt-Laden funktioniert. Wir brauchen jetzt klare Signale von der Politik, nicht zuletzt, um Vertrauen aufzubauen „Unsere Kunden befürworten die Elektrifizierung. Jetzt müssen wir die Infrastruktur schnell auf- und ausbauen.“

Der neue Megawatt-Ladestandard MCS ist technisch für Ladeleistungen von bis zu 3,75 MW bei 3.000 Ampere (A) ausgelegt. ABB E-Mobility und MAN demonstrierten mit prototypischer Ladetechnik mehr als 700 kW Ladeleistung. Mit der Finalisierung des MCS-Standards werden bereits Ladeleistungen von über einem Megawatt möglich sein. Dies führt zu einer deutlichen Verbesserung der Ladezeiten. Zum Vergleich: Heutige Ladestationen mit dem CCS-Standard (Combined Charging System) können von Pkw und Nutzfahrzeugen genutzt werden und bieten eine maximale Ladeleistung von 400 kW bei 500 A. Der internationale Standardisierungsprozess für das Megawatt Charging System wird dies voraussichtlich tun und dieses Jahr abgeschlossen werden. ABB E-Mobility und MAN haben ihre Expertise bei der Schaffung des MCS-Standards im internationalen Branchenverband CharIN eingebracht.

Fakt ist, dass für das MCS-Laden viel Energie benötigt wird. Wenn so viel Strom fließt, spielen die Infrastruktur hinter den sichtbaren Ladepunkten, die Netzanschlüsse und der Platzbedarf, z. B. an Autobahnraststätten, Parkplätzen oder Autohöfen, eine entscheidende Rolle. Der Netzausbau und die Digitalisierung der Netze sind nicht nur für die künftige Versorgung mit erneuerbarer Energie unerlässlich, sondern auch Voraussetzung für die Ladeinfrastruktur.

Weitere Informationen zum MCS-Standard finden Sie hier:

Megawatt-Ladesystem (MCS) (charin.global)


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /