© Johnny Harvester auf pixabay.com
© Johnny Harvester auf pixabay.com

Drei Viertel der Wiener*innen sind mit Öffis, zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs

Modal Split 2023 zeigt hohes Niveau der umweltfreundlichen Fortbewegung - weitere Ausbauoffensiven auf allen Ebenen

Gute Neuigkeiten zum Mobilitätsverhalten der Wienerinnen und Wiener: Laut der aktuellen Erhebung des sogenannten Modal Splits erledigen die Wienerinnen und Wiener ihre täglichen Wege zu 32 % mit den Öffis, 32 % zu Fuß und 10 % mit dem Rad. Somit setzen 74 % der Wiener*innen auf umweltfreundliche Fortbewegungsmittel. Es zeigt sich eine erfreuliche Steigerung im öffentlichen Verkehr von 30 % auf 32 % und von 9 % auf 10 % im Radverkehr im Vergleich zum Jahr 2022. Das Zu-Fuß-Gehen ist mit 32 % weiterhin auf deutlich höherem Niveau als vor der Pandemie. Der Anteil am PKW-Verkehr bleibt mit 26 % am Gesamtkuchen gleich, er ist im Vergleich zu anderen europäischen Städten niedrig. So liegt er in London beispielsweise bei 38 %, in Kopenhagen bei 31%. Ein Blick auf die Entwicklung der letzten 30 Jahre in Wien zeigt klar, wie der Anteil des PKW-Verkehrs zu Gunsten der Öffis immer weiter gesunken ist: Lag der PKW-Anteil im Jahr 1993 noch bei 40 %, so liegt er aktuell bei 26 %.

Öffi-Stadtrat Peter Hanke sieht das erfreuliche Ergebnis für die Öffis durch gestiegenesKomfort-Niveau des öffentlichen Verkehrs und dem Öffi-Ausbau.

Mobilitätsstadträtin Ulli Sima freut sich vor allem über die Zunahme im Radverkehr.
Erst vor kurzem wurde das Radwegeprogramm 2024 präsentiert, das wieder zukunftsweisende Rad-Projekte in ganz Wien umfasst, darunter einen Zwei-Richtungs-Radweg in der Hütteldorferstraße sowie in der Rinnböckstraße in Simmering oder einen Ein-Richtungs-Radweg in der Alszeile in Hernals. Seit Beginn der Legislaturperiode wurden 48 km neue Radwege alleine im Hauptradwegnetz errichtet und in Summe mehr als 130 Projekte umgesetzt. Dazu kommen noch zahlreiche Projekte auf Bezirksebene - und der Ausbau geht unvermindert weiter.

Die meisten Wege mit Öffis und zu Fuß zurückgelegt

Nach dem Coronaknick 2020 steigt der Öffi-Anteil weiterhin. Im vergangenen Jahr legten die Wiener*innen 32 % ihrer Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück. Damit sind die Öffis gemeinsam mit dem Zu-Fuß-Gehen die beliebteste Fortbewegungsart in Wien. Das Ergebnis zeigt, dass sich das Mobilitätsverhalten der Wiener*innen seit dem Ende der Pandemie wieder ändert. Home Office hat sich zwar als Teil der Arbeitskultur etabliert, mittlerweile wird aber auch der persönliche Austausch vermehrt geschätzt. Der Großteil der Arbeits- und Ausbildungswege wird mit Öffis absolviert.


Wien ist Fußgänger*innenstadt

Kombiniert ist der Radwegebau in Wien immer mit Begrünungsmaßnahmen und Baumpflanzungen im Umfeld nach dem Motto "Raus aus dem Asphalt" sowie Verbesserungen für das Zu-Fuß-Gehen. Und genau dieses nimmt eine enorm wichtige Stellung ein, es ist mit 32 % nach wie vor auf extrem hohen Niveau - konkret auf Niveau des Öffi-Verkehrs. In der Corona-Zeit haben die Wiener*innen begonnen, mehr zu Fuß zu gehen anstatt mit den Öffis zu fahren. Viele sind dabei auf den "Geschmack" gekommen.

Die Stadt Wien investiert laufend in Maßnahmen zur weiteren Verbesserung des Zu-Fuß-Gehens, wie in die Verbreiterung von Gehsteigen wie etwa am neuen Klimaboulevard in der Thaliastraße. Auch in der Äußeren Mahü wird im Zuge der ab Sommer laufenden Umgestaltung mehr Platz für die Zu Fuß Gehenden geschaffen.

Pendler*innen: Umgekehrtes Mobilitätsverhalten

Leider sieht der Modal Split bei den Pendlerinnen und Pendlern umgekehrt aus. Hier gilt es anzusetzen und vor allem die überregionalen Öffis auszubauen, das heißt, es braucht noch mehr attraktive Umstiegsmöglichkeiten auf den öffentlichen Verkehr.

Modal Split-Erhebungsmethode

Zur Erfassung des Modal-Split wird eine jährliche, laufende Mobilitätserhebung im Auftrag der Stadt Wien und der Wiener Linien durchgeführt. Dabei werden über 2.000 Personen aus Wien zu ihrem Mobilitätsverhalten an einem Stichtag befragt, die Stichtage werden gleichmäßig über das Befragungsjahr verteilt. An dem Stichtag werden u.a. die jeweils genutzten Verkehrsmittel, Wegezweck und -ort erhoben. In der Summe ergibt sich daraus ein repräsentatives Bild des Verkehrsverhalten der Wiener Bevölkerung.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /