© WEB / Exkursion mit Interessierten aus Waidhofen an der Thaya
© WEB / Exkursion mit Interessierten aus Waidhofen an der Thaya

Volksbefragungen machen Windparks am Predigtstuhl und im Hardwald möglich

Das Waldviertel kann Pionierregion bei der Bürgerbeteiligung für Windkraft werden

Am Sonntag fanden in fünf Gemeinden im Bezirk Waidhofen/Thaya Volksbefragungen zu Windkraftprojekten statt. Drei Gemeinden haben sich für die die Windparks entschieden und so können die Planungen für 13 der möglichen 18 Windräder in den Windparks am Predigtstuhl und im Hardwald fortgesetzt werden.

„Wir sind in den vergangenen Wochen von Haus zu Haus gegangen und haben für die Beteiligung an der Volksbefragung geworben und die hohe Wahlbeteiligung hat uns recht gegeben. Die Situation war nicht leicht, nach dem viele Fake-News von den Windkraftgegner verbreitet worden sind. Ich freue mich aber, dass wir nun auch in unserem Bezirk die Windkraftnutzung angehen, immerhin ist das Waldviertel extrem vom Energieimporten abhängig. Aktuell fließen jährlich über 400 Mio. ¤ für Energieimport aus der Region ab, das müssen wir stoppen, um die Region zu stärken. Mit den Windkraftprojekten können wir vorwiegend die Winterstromlücke verkleinern. Aktuell wird Strom ja primär im Winter importiert, während Windräder hauptsächlich im Winter mehr Strom erzeugen“ erklärt der Vizebürgermeister von Waidhofen/Thaya und Anti-Atom-Sprecher der Grünen, Martin Litschauer.

„Mit den neuen Projekten können wir auch zur Pilotregion der Bürgerbeteiligung bei der Windkraftnutzung werden. Der Projektbetreiber hat allen Standortgemeinden und Haushalten in den Standortgemeinden günstige Stromtarife bis 2033 zugesagt. Damit gibt es durch die Windparkprojekte für viele Jahre einen Strompreisdeckel. Sobald die Windparks errichtet werden, können bis zu 6% des Stromes aus den Windparks für die örtliche Energiegemeinschaft genutzt werden. Auch dadurch wird eine günstige Energieversorgung gesichert. Und die Kleinregion hat sich mit den Windkraftbetreibern geeinigt, dass die Standortbeiträge nicht nur an die Standortgemeinden ausgezahlt werden, sondern auch an die Kleinregion, so dass auch die Nachbargemeinden von diesen Projekten profitieren. Außerdem sollen die Bürger:innen bei der Projektentwicklung ebenfalls weiter eingebunden werden. Aus meiner Sicht haben wir so dass umfassendste Bürgerbeteiligungsprojekt entwickelt, dass ich je für ein Windkraftprojekt gesehen habe!“ freut sich Litschauer.


„Ja, die Windkraftnutzung, egal ob am Feld oder im Wald, steht im Spannungsfeld mit dem Umweltschutz und das gilt es aufzulösen. Es ist aber keine Lösung, wenn wir unsere Energie nicht selbst erzeugen und dann mit Stromimporten Atomkraftwerke finanzieren oder die Umweltprobleme durch Öl- und Gasimporte exportieren und damit auch noch Diktaturen finanzieren."


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /