© Sly auf Pixabay
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Brand im Atomkraftwerk Chinon

Atomdesaster in Frankreich setzt sich weiter fort

Verschieden Medienberichten ist zu entnehmen, dass in den frühen Morgenstunden am Samstag, dem 10.2.2024 ein Brand am Haupttransformator des Reaktorblocks 3 im Atomkraftwerk Chinon ausgebrochen ist. Im Reaktorblock 3 kam es darauf zu einer Notabschaltung.

„Das Atomdesaster in Frankreich setzt sich weiter fort. Das AKW Chinon ist eines der ältesten Kraftwerke Frankreichs und wie man laufend beobachten kann, nimmt die Zuverlässigkeit dieser alten Flotte immer mehr ab. In Chinon musste nach der Notabschaltung des Blockes 3 auch der Block 4 abgeschaltet werden, damit ist aktuell nur mehr einer der vier Reaktorblöcke am Netz, weil ein weiterer zur Überprüfung bereits abgeschaltet war. Es wird immer deutlicher, dass Atomkraft ein sinkendes Schiff ist. Da ändern auch Ankündigungen von neuen Atomkraftwerken durch die französische Regierung nichts, wenn für den Atompark nach wie vor die Finanzierungspläne fehlen“ erklärt der Anti-Atom-Sprecher der Grünen, Martin Litschauer.

„Während Frankreich neue Atomkraftwerke plant, sind die grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfungen für bereits bestehende Reaktoren weiterhin ausständig. Außerdem passt der angekündigte Ausbau nicht mit dem fehlenden Geld und Personal beim französischen Atomstromkonzern EDF zusammen. Das Atomdesaster in Flamanville, wo das EPR-Kernkraftwerk seit Jahren nicht fertig wird und Hinkle Point C mit explodierenden Kosten und abgesprungenem Partner, machen einmal mehr deutlich: Atomkraftwerke lohnen sich auch wirtschaftlich nicht“, zeigt sich Litschauer irritiert von der fälschlich angekündigten Atomrenaissance.

„Offenbar hat man in Frankreich aus den Projektverzögerungen beim Kernkraftwerk in Flamanville und beim Störfall im EPR-Kernkraftwerk in China, an dem der französische Energiekonzern EDF beteiligt ist, wenig dazu gelernt“, sagt Litschauer.
Stromgestehungskosten von über 14 Cent pro kWh im aktuelle Projekt in Hinkle Point C zeigen auch, dass diese Technik viel zu teuer ist, um tatsächlich Hilfe für die europäische Industrie zu leisten. Genauso fraglich ist, wie die Atomkraftwerke finanziert werden sollen, nachdem bereits bei Hinkle Point C die Investoren abspringen. Zu guter Letzt bleibt auch die Frage offen, woher Uran und Brennstäbe kommen sollen. „Es wäre völlig unverständlich, wenn Frankreich sich nun von der russischen Lieferkette Rosatom abhängig machen möchte, die als Unternehmen am Krieg in der Ukraine beteiligt ist“, warnt Litschauer.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /