© Löser
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E-Fuels - Ein Traum von Seifenblasen

Eine Ansichtssache von Wolfgang Löser

E-Fuels: Umstrittener Baustein am Weg zur Klimaneutralität titelt der Kurier und schreibt, das ein wirtschaftlicher Einsatz in weiter Ferne liegen würde. Es wird aufgezeigt, dass E-Fuels im PKW-Bereich eine Zukunftsutopie sind.

Wie von mir bereits 1973 erkannt - damals sah BMW genau wie manche anderen Autohersteller als großen Wurf Wasserstoff als Antwort gegen die damalige Erdölkrise - gibt es einfach bessere Lösungen.

Völlig aussichtslos,….  

E-fuels kommen genauso wenig wie Wasserstoff oder HVO (Hydriertes Pflanzenöl das mit einer katalytischen Reaktion unter Zugabe von Wasserstoff in Kohlenwasserstoffe umgewandelt wird) wie auch Biokraftstoffe der 2. Generation, wie mit dem Choren Industries-Projekt in Deutschland geplant, das mit seiner Synthese-Gas Demoanlage noch vor Produktionsbeginn bereits Pleite ging….
Sie alle sind wirtschaftlich noch nirgends darstellbar und bleiben damit der Traum einiger  Energie-Monopolisten, denen es nur um ihren Gewinn geht.

An Pflanzenöl in natürlicher Form hat beispielsweise kaum jemand Interesse, außer den Bauern, die es selbst auf ihren Äckern erzeugen könnten. Denn auch hier gehen die Geschäftsfelder der fossilen Anbieter verloren.  

Biodiesel aus gebrauchten Pflanzenölen und Fetten wäre eine Möglichkeit. Doch bei einer gesamten Elektrifizierung der Mobilität sind hier nur wenige Nischen zu bedienen,..

Pflanzenöl und Biodiesel wären eventuell für  BHKWs interessant, um Wärme UND Strom als Ausgleichs-, Regel- und Saisonale Energie zu nutzen.

In der Zwischenzeit scheint der Zug in Richtung Elektroantrieb gelaufen, selbst die Großtechnik im Bergbau wird elektrifiziert. Viele träumten ja weiter mit dem Verbrenner bei großen Motoren, aber auch dieser Plan ist geplatzt. Das ist eben eine Wirtschaftlichkeitsrechnung und E-Mobilität ist in der Zwischenzeit einfach in sehr vielen Bereichen wirtschaftlich. In China wurden 5,14 Millionen E-Autos im Jahr 2023 neu zugelassen, das ist ein Elektroanteil von insgesamt 23,7 Prozent. In Norwegen wurden 2023 rund 104.600 Elektroautos sowie 10.200 Plug-In-Hybridfahrzeuge gekauft, womit der Anteil an den Neuzulassungen auf 82,6 Prozent gestiegen ist. Im Vorjahr war das Tesla Model Y mit 1,23 Millionen Stück das weltweit am meisten verkaufte Automodell - und das nicht unter den Elektroautos, sondern unter allen Modellen aller Autoerzeuger weltweit. Allein in China wurden rund 456.000 und in Europa rund 253.000 Stück des Tesla Model Y ausgeliefert. Damit führt erstmals überhaupt ein Elektroauto dieses Ranking an.

Bei schweren E-Fahrzeugen geht es rapid voran. So werden beispielsweise 8500 Bergbau-LKWs von Diesel zu Elektro umgerüstet, wie Elektroauto-News berichtet, und der weltweit führende Hersteller von Bau- und Bergbaumaschinen, Caterpillar arbeitet seit mehreren Jahren an batterieelektrischen megagroßen Muldenkippern.

Wenn wundert es da noch, dass das weltgrößte Elektrofahrzeug, ein Muldenkipper in der Schweiz, mehr oder weniger ein Plusenergiefahrzeug ist. Reichweite ist für die E-Mobilität auch kein großes Thema mehr, wie der Weltrekord eines Elektro-LKW von Designwerk zeigt, bei dem ein Elektro-LKW fast 1.100 km ohne Zwischenladung zurücklegt.

Die „Krücke“ im System, die nicht nur wirtschaftlich gegen E-Fuels spricht, ist der Verbrennungsmotor, der bis zu 80% der zugeführten Energie ungenutzt an die Umwelt ab gibt und nur 20% zur Fortbewegung nutzt. Ein BHKW nutzt beides, die Wärme UND es erzeugt Strom, daher ist nur diese Variante wirtschaftlich unschlagbar, aber nicht ein ganz normaler Verbrenner im Auto.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /