© IG Windkraft
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Greenpeace-Szenario: Ausstieg aus fossilem Gas bis 2035

Windkraft kann entscheidenden Beitrag leisten

"Die Nutzung von sauteurem Erdgas, Erdöl und Kohle sollte so rasch wie möglich beendet werden", fordert Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft, anlässlich der Präsentation eines Szenarios von Greenpeace zum Ausstieg aus fossilen Energien bis 2035. Auf 2 Prozent der österreichischen Landesfläche kann mehr Windstrom erzeugt werden als Österreich derzeit an Strom verbraucht. "Fossile Subventionen müssen umgehend beendet, ein Ausstiegsplan für Erdgas, Erdöl und Kohle festgelegt und die Rahmenbedingungen für den Ausbau der Erneuerbaren endlich positiv gestaltet werden", zeigt Moidl auf.

Heute wurde von Greenpeace ein Szenario für den Ausstieg aus fossilem Gas bis 2035 präsentiert. Zentrale Punkte sind, neben dem Komplettausstieg aus fossilen Energien, die Reduktion des Energieverbrauchs auf die Hälfte und der Ausbau der Erneuerbaren, damit eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien möglich ist.

Seit zwei Jahren steckt Europa in einer großen Energiekrise. Selbst in der Ölkrise in den 1970er Jahren stieg der Ölpreis nur um das Vierfache an, während sich der Gaspreis in der aktuellen Gaskrise innerhalb eines Jahres verzehnfachte, wie die Österreichische Energieagentur berichtet. "Schon allein aus Kostengründen ist es das Gebot der Stunde, Erdgas, Erdöl und Kohle in der Erde zu belassen und die Energieerzeugung zu 100 Prozent auf Erneuerbare umzustellen", bemerkt Moidl: "Denn die Erneuerbaren senken den Strompreis, machen uns unabhängig von diktatorischen Regimen und schützen darüber hinaus auch noch das Klima."

Erdgas, Erdöl und Kohle sind teuer


Allein für den Import von fossiler Energie hat Österreich letztes Jahr 21 Mrd. Euro ausgegeben. Klimaschädliche Subventionen schlagen in Österreich jährlich mit mehr als 5 Mrd. Euro zu Buche. In der Gaskrise sind darüber hinaus laut WIFO weitere 12 Mrd. Euro für fossile Energien bereitgestellt worden. Auch der Blick in andere Länder ist nicht beruhigend. 2022 haben sich die Subventionen für fossile Energie weltweit auf über eine Billion Euro verdoppelt. "Die Abkehr von fossilen Energien würde damit einen regelrechten Geldregen auslösen, den die Gesellschaft anderwärtig dringend braucht", so Moidl.

Neue Windparks kosten der Gesellschaft derzeit keinen Cent

"Bei der Windkraft geht es auf der anderen Seite gar nicht darum, den Windparkprojekten mehr Fördergeld zu zahlen, damit sie errichtet werden können. Die Windkraft ist mittlerweile deutlich günstiger als alle fossilen Energien", bemerkt Moidl. Derzeit liegt der Strompreis deutlich über den nötigen Förderbeträgen und die Betreiber müssen dadurch auch einen Teil der erzielten Erlöse zurückzahlen. "Dennoch geht der Ausbau der Windkraft nicht im nötigen Tempo voran, denn leider stimmen die Rahmenbedingungen für den Ausbau der Windkraft noch immer nicht, sodass sogar mehr als 100 Windräder, die bereits genehmigt sind, nicht errichtet werden können."

Sehr hohes Windkraft-Potenzial

Auf nur 2 Prozent der österreichischen Landesfläche könnten Windparks deutlich mehr Strom erzeugen (83 Mrd. Kilowattstunden) als Österreich derzeit verbraucht (74 Mrd. kWh). 99 Prozent dieser Fläche sind dann noch immer land- und forstwirtschaftlich nutzbar. "Das Zeitalter der Steinzeit wurde auch nicht beendet, weil die Steine ausgegangen sind, sondern weil besseres zur Verfügung stand", bemerkt Moidl und fordert abschließend: "Das Zeitalter der Erneuerbaren hat begonnen und ihm sollte nun rasch zum Durchbruch verholfen werden."

Die wichtigsten Ergebnisse der Greenpeace-Studie auf einen Blick

Studie der IEA zur fossilen Subventionen



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Weitere Infos: IG Windkraft

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /