© jarmoluk auf pixabay.com
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Wie ein Phönix aus der Asche: Die R.U.S.Z GmbH ist insolvent, aber bald zurück!

So rasch wie möglich sollen wieder mit Vor-Ort-Reparaturen von Haushaltsgroßgeräten möglich sein

Unter dem Motto "Länger nutzen statt öfter kaufen" hat Gründer Sepp Eisenriegler vor 25 Jahren mit dem R.U.S.Z die seriöse Reparaturdienstleistung in Wien neu erfunden. Inzwischen ist das R.U.S.Z das größte ReUse- und Verbraucherschutz-Zentrum des Landes sowie zum europaweiten Vorzeigebetrieb in Sachen Kreislaufwirtschaft geworden und trägt als Verein zu zahlreichen Forschungsprojekten bei. Das R.U.S.Z ist Leitprojekt der Wiener Wirtschafts- und Innovationsstrategie "Wien 2030" und als erstes und einziges österreichisches Unternehmen als SDG-Good Practice bei den Vereinten Nationen gelistet.

Das R.U.S.Z war nie darauf ausgelegt, der Chefetage dicke Autos oder schnittige Yachten zu bescheren, sondern den Mitarbeiter*innen faire Löhne und der Kreislaufwirtschaft eine reelle Chance abseits der satt geförderten Industrie zu bieten. Dies hat stets ein Wirtschaften hart an der Grenze zur Liebhaberei nötig gemacht.

Und wie kam es zur Insolvenz?

Eingeläutet vom ersten Überbrückungskredit wegen des massiven Umsatzeinbruchs während der Corona-Pandemie, folgte 2021 die Aussetzung des Wiener Reparaturbons mit einem Umsatzrückgang von 70%. Ein weiterer Kredit überbrückte die Zeit bis zum Bundesreparaturbonus. Der beginnende Ukrainekrieg trieb die Energiepreise an - das R.U.S.Z hatte keinen Anspruch auf den Energiekostenzuschuss. Die R.U.S.Z. GmbH, ausführende Gesellschaft des Reparaturbetriebes, taumelte.

Die hochspezialisierten,im R.U.S.Z ausgebildeten Zangler*innen zu kündigen, war keine Option. Strategien wurden entwickelt um den defizitären ReUse-Sektor, der den ökosozialen Mehrwert des R.U.S.Z vervielfachte, zu sanieren.

"..und dann war plötzlich der Bundesreparaturbonus weg - und mit ihm die Aufträge und 80% des Umsatzes. Was den Reparaturbetrieb zum Aufblühen gebracht hat, bricht ihm schließlich das Genick."

"Doch die Reparaturförderungen des Bundes und des Landes sind nur eine Krücke, die das Marktversagen ausgleicht. Richtig wäre: Ressourcen besteuern, Arbeit entlasten. Der Bonus hat aber gezeigt, dass es eine massive Akzeptanz des Angebots seriöser Reparaturdienstleistungen zu vernünftigen Preisen gibt", fasst Sepp Eisenriegler neuen Mut.

Wie geht es jetzt weiter?

Doch der R.U.S.Z - Verein zur Förderung der Sozialwirtschaft kann einspringen und wird zunächst wieder Vor-Ort Reparaturen von Haushaltsgroßgeräten mit Reparaturbonus anbieten. Auch an einer Lösung für die Werkstattreparaturen (Elektrokleingeräte, Audio/Video/IT und Kaffeemaschinen) wird gearbeitet, diese braucht allerdings noch etwas Zeit.

Geplant ist eine Dezentralisierung des Reparaturangebots an neuen Standorten, wo das gros der hochspezialisierten Mitarbeiter*innen im Rahmen eines ökosozialen Franchise-Systems durchstarten soll. "Wir versuchen, das R.U.S.Z zu reparieren, bedanken uns für den großen Zuspruch und freuen uns über weiteres Interesse und Unterstützung!" so Sepp Eisenriegler.
Außerdem wurde ein Spendenkonto für den Verein eingerichtet.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /