© Kim Hunter
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Greenpeace: Österreichische Privatjets im sommerlichen Dauereinsatz

Umweltschutzorganisation analysiert Privatjet-Flüge im August und startet digitalen Privatjet-Tracker - EU-weites Privatjet-Verbot gefordert

Während die österreichische Bevölkerung diesen Sommer mit Hitzewellen und Überschwemmungen zu kämpfen hatte, hielten die österreichischen Privatjets Kurs in Richtung Urlaubsdestinationen. Das zeigt der neu veröffentlichte Privatjet-Tracker von Greenpeace. So war Nizza im August das beliebteste Ziel mit 297 Starts und Landungen, gefolgt von Wien (200 Starts und Landungen) und Salzburg (176 Starts und Landungen). Auch Ibiza und Mailand gehören zu den TOP-10 Destinationen. Privatjets sind das klimaschädlichste Verkehrsmittel und verursachen rund 50 Mal mehr Emissionen als eine Zugfahrt. Mit dem neuen Tracker von Greenpeace lassen sich österreichische Privatjets in Echtzeit verfolgen und Informationen zum Treibstoffverbrauch und ausgestoßenen Emissionen abrufen. Greenpeace fordert Verkehrsministerin Leonore Gewessler auf, sich weiterhin für die Regulierung von Privatjets einzusetzen und für ein EU-weites Privatjet-Verbot stark zu machen.

"Während die Österreicherinnen und Österreicher unter der Sommerhitze ächzen, laufen die Turbinen der österreichischen Privatjets heiß. Dabei blasen die Jets Unmengen an klimaschädlichen Treibhausgasen in die Luft und feuern die Klimakrise weiter an", kritisiert Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich. "Im Angesicht der Klimakrise ist es auch Superreichen durchaus zumutbar, mit dem Zug statt mit dem Privatjet in den Urlaub zu starten. Ein Privatjet-Verbot ist unerlässlich, um der Klimagerechtigkeit ein Stück näher zu kommen."

Insgesamt legten österreichische Privatjets im August laut ersten Schätzungen circa zwei Millionen Kilometer zurück, flogen gut 52 Mal um die Erdkugel und verursachten rund 10.133 Tonnen CO2-Emissionen. Um das Ausmaß des Problems zu veranschaulichen, startete die Umweltschutzorganisation eine Webseite, auf der sich die Flugbewegungen der österreichischen Privatjets in Echtzeit verfolgen sowie die Flughistorie der Jets der letzten 30 Tage einsehen lassen. Im Privatjet-Tracker ist ebenso ersichtlich, wie viel Treibstoff die Jets bei ihren Flugrouten verbrauchen und wie viele klimaschädliche Treibhausgase sie emittieren. Die Basis für den Privatjet-Tracker und die August-Datenanalyse bildet die Datenbank der Crowdsourcing-Plattform Opensky-Networks, die mit den Daten der österreichischen Luftfahrtbehörde verknüpft wurde.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /