© WKW Wieser / WKW-Vizepräsident Kari Kapsch (l.) und Standortanwalt Alexander Biach präsentierten die Initiative "Wiener Wirtschaft for Future".
© WKW Wieser / WKW-Vizepräsident Kari Kapsch (l.) und Standortanwalt Alexander Biach präsentierten die Initiative "Wiener Wirtschaft for Future".

Start für Initiative ´Wiener Wirtschaft for Future´

Wiener Betriebe als Best-practice-Beispiele - Klares Ziel ist, die Potentiale und Chancen des Klimaschutzes zu identifizieren und zu heben

Wien - WKW-Vizepräsident Kari Kapsch und Alexander Biach, Standortanwalt in der Wiener Wirtschaftskammer, stellten diese Woche eine neue Initiative vor: „Ohne die Wirtschaft wird es uns nicht gelingen, den Klimawandel in den Griff zu bekommen. Daher haben wir in der Bundeshauptstadt die Initiative ´Wiener Wirtschaft for Future´ ins Leben gerufen“, so Biach. Die Vorstellung erfolgte im Rahmen der aktuell laufenden 9. Kinder Energie und Umwelt Woche am wko campus Wien. „Klimaschutz geht uns alle an, es gibt kein Monopol auf das Thema.“ Die WKW fördert bzw. holt Betriebe mit energieeffizienten und klimaschonenden Innovationen seit mehr als 30 Jahren vor den Vorhang – etwa im Rahmen des Mercur Innovationspreises, des Ökobusiness Plans Wien oder von Innovation2Company.

„Unternehmerinnen und Unternehmer sind in vielen Bereichen Vorreiter wichtiger gesellschaftlicher Entwicklungen. Zum Beispiel bei der Elektromobilität oder bei Smart Homes. Es braucht aber passende wirtschaftliche Rahmenbedingungen, damit die Wirtschaft auch in der Zukunft Taktgeber zur Erreichung der Klimaziele sein kann“, meint Biach. Österreich drohen Strafzahlungen in Milliardenhöhe, wenn die internationalen Klimaschutzziele nicht erreicht werden. Daher plädiert er dafür, die Gelder lieber gleich in Effizienz- und Innovationsförderungen zu investieren: „Zahlen wird Österreich jedenfalls müssen. Es bleibt die Frage, ob im Rahmen von Strafen oder in Form von Förderungen und Unterstützungen, damit unser Land aus eigener Kraft die Klimaschutzziele erreicht.“ Eine win-win-win-Situation für das Klima, für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und für die Politik entsteht jedoch nur, wenn die Wirtschaft umsteigt und nicht bei Strafzahlungen.

Vorne stehen auf dem Aktionsplan von ´Wiener Wirtschaft for Future´ Maßnahmen zur besseren Steuerung des Pendlerverkehrs oder zur Gebäudesanierung, da beides wichtige Stellhebel zur Verbesserung der Wiener Klimabilanz sind. Täglich pendeln mehr als 100.000 Menschen mit dem Auto nach Wien, gleichzeitig müssten 350.000 Wohnungen in Wien saniert werden, um klimatechnisch auf den neuesten Stand zu kommen.

Erfolgsbeispiele aus der Wirtschaft als Vorbild

Viele Unternehmen aus Wien gehen aber auch selber mit gutem Beispiel voran. „Sie tragen doppelt zum Klimaschutz bei. Einerseits, indem sie energieeffiziente und umweltschonende Produkte entwickeln. Andererseits, weil sie selber Klimaschutz- und Energiesparmaßnahmen setzen“, sagt WKW-Vizepräsident Kari Kapsch.

Ein paar Beispiele:

Das Unternehmen Schneider Electric in Floridsdorf hat 250 Frequenzumrichter für die Pariser Kläranlage (mit 1,5 Mio m³ Wasseraufbereitung die zweitgrößte der Welt) produziert. Das bringt mehr Effizienz und weniger Energieeinsatz zur Wasseraufbereitung.

Henkel bietet ein Waschmittel mit neuen Enzymen. Waschen ist schon mit 20 Grad möglich, was kürzere Waschgänge, weniger Energie und Kosten bedeutet.

Bei Hutchsion3 im 3. Bezirk senkt die neue Photovoltaikanlage den CO2-Ausstoß um 160.000 Tonnen pro Jahr.

In der Maßgreißlerei im 2. Bezirk kommen alle Produkte aus der Region und werden unverpackt und in allen Maßen angeboten. Somit entfallen Verpackungsmüll und Überbleibsel, die unverbraucht verderben und entsorgt werden.

An sich steht Wien beim Klimaschutz recht gut da, weil hier österreichweit nur 10 Prozent der schädlichen Treibhausgase produziert werden , Trotzdem sieht Kapsch noch viel Potential. „Deshalb werden wir für unsere Mitgliedsunternehmen Service- und Beratungsangebote in puncto Klimaschutz ausbauen. Und wir werden die vielen tollen Unternehmen aus dem Bereich der Umwelt- und Stadttechnologien, der Forschung und Entwicklung noch stärker vor den Vorhang holen.“ meint er weiter. Die Plattform ´Wiener Wirtschaft for Future´ soll dabei eine als Informations- und Servicedrehscheibe eine zentrale Rolle spielen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /