© Martin Litschauer
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Windkraftboom: Österreichs Zulieferindustrie wächst um 25% auf über 250 Mio. Euro

Europäische Windenergie Leitkonferenz EWEC gibt Richtung für Zielerreichung 2020 vor

© IG Windkraft - www.igwindkraft.at
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In Brüssel findet diese Woche (31.3. bis 4.4.) die EWEC, die europäische Leitkonferenz der boomenden Windbranche, statt. Auch die stark wachsenden Zulieferunternehmen aus Österreich sind dort gut positioniert. Dort diskutieren 4.000 Teilnehmer, wie das EU Ziele von 20% Erneuerbare Energie am Gesamtenergiebedarf bis zum Jahr 2020 erreicht werden kann. Für die Erreichung des 20% Zieles am Gesamtenergiebedarf ist im Strombereich mindestens eine Verdopplung von derzeit 17% auf mindestens 34% Eu-weit innerhalb der nächsten 13 Jahre notwendig. Den größten Teil an diesem Wachstum wird die Windenergie erreichen.

"Die Windkraft boomt weltweit, ihr Potenzial ist gewaltig", freut sich Mag. Stefan Hantsch, Geschäftsführer der IG WindkraftÖsterreich. "Das Schöne ist: Österreichs Zulieferer sind fixer Bestandteil dieses Booms. Die heimischen Windkraftexperten liefern Steuerungen, Flügelmaterial, Generatoren, Energieumrichtersysteme oder komplette Windkraftanlagenkonzepte. Das Volumen derösterreichischen Windkraftexporte stieg allein im letzten Jahr um rund 25 % von 200 Mio. Euro im Jahr 2006 auf über 250 Mio. Euro 2007", resümiert Hantsch.

Die Windkraft deckt heute 3,5% des europäischen Stromverbrauchs. 56.000 Megawatt (MW) Windkraft sind in Europa am Netz. Diese Zahl soll bis 2020 vervierfacht werden. Letztes Jahr wurden 8.500 MW an neuer Windkraftleistung errichtet. Windkraft übernahm damit die Führung beim Kraftwerksausbau in Europa und verdrängte den bisherigen Spitzenreiter Gas auf Platz zwei. 2007 wurden Gaskraftwerke mit 8.200 MW gebaut.

Der Ausbau kommt zahlreichen österreichischen Zulieferunternehmen zugute. In Brüssel vertreten ist zum Beispiel die Vorarlberger Firma Bachmann electronic, Weltmarktführer bei Windkraftsteuerungen. Groß im Geschäft ist auch die Klagenfurter Firma Windtec, die ihre Windkraftkonzepte und Elektronik-Komponenten vor allem in China aber auch in den anderen boomenden Märkten vermarktet. Die oberösterreichische Firma Hexcel - Composites ist seit Jahren Stammlieferant bei namhaften Windkraftanlagenherstellern, wie dem dänischen Weltmarktführer Vestas. Ein weiterer wichtiger Vertreter der österreichischen Windkraftexportindustrie ist natürlich die Elin EBG Motoren GmbH. Sie liefert Generatoren für Windkraftanlagen in alle Welt. Aufgrund der enormen Nachfragesteigerung wurde letzte Woche der Spatenstich für eine neue Generatorenfertigung mit einem Investitionsvolumen von 34 Mio. Euro am Stammplatz im steirischen Weiz gefeiert.

Ausbau von Windkraft bedeutet Aufträge für die österreichische Wirtschaft Die österreichische Bundesregierung und dieösterreichischen Vertreter in Brüssel müssen sich daher für eine rasche und positive Gestaltung der EU Richtlinie für Erneuerbare Energie einsetzen. Dazu gehört auch die Fixierung eines nationalen Zieles von 45% Erneuerbare Energien am Gesamtenergieverbrauch fürÖsterreich in der Richtlinie, was auch das Regierungsübereinkommen vorgibt.

"Um endlich auch im Inland wieder an das weltweite Wachstum anknüpfen zu können, muss jetzt in Österreich ein neuesÖkostromgesetz nach Vorbild des deutschen Erneuerbare Energien Gesetzes EEG beschlossen werden", so Hantsch. Während weltweit der Windkraftausbau 2007 um 30% stieg, ist in Österreich die Errichtung von Windkraftanlagen letztes Jahr aufgrund der miserablen Gesetzesnovelle 2006 um 90% zurückgegangen, und zwar auf ein Niveau von 19,5 MW. Das sind gerade einmal 9 Windräder.

Weitere Informationen über den Stand der Windkraftausbaus inÖsterreich und Europa finden sie auf der Homepage der IG Windkraft: http://www.igwindkraft.at/index.php?mdoc_id=1008169



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