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CO2-Zertifikate: Grüner Widerstand gegen Forderung der Industrie nach Gratiszertifikaten

Labg. Reiter: Klima- und Umweltzerstörung muss endlich etwas kosten - Das hat auch die Industrie zur Kenntnis zur nehmen!

In der Debatte um die Pläne der EU, ab 2013 die Gratiszuteilung von Verschmutzungsrechten (CO2-Zertifikaten) an die Industrie zu beenden, melden sich nun die GRÜNEN zu Wort. Labg. Heidi Reiter, die Energie- und Umweltsprecherin der Salzburger GRÜNEN im Landtag, hat kein Verständnis für die Forderung der Industrie, auch nach 2013 ein gewisses Kontingent an CO2-Zertifikaten kostenlos zugeteilt zu bekommen: "Wir werden die Klimakrise sicher nicht dadurch in den Griff kriegen, dass wir einzelnen CO2-Emittenten erlauben, auch in Zukunft kostenlos das Klima zu schädigen. Die Zerstörung des Klimas hat einen Preis. Und nur, wenn dieser von den Verursachern bezahlt wird, ist der Anreiz zum Umdenken gegeben", betont Reiter.

Gerade das von der Industriellenvereinigung bemühte Beispiel der Firma Kaindl zeige, dass der CO2-Zertifikatehandel funktioniere, meint Reiter weiter: "Kaindl hat aus Kostengründen in die CO2-Reduktion investiert und befindet sich nun in der glücklichen Position, die nicht benötigten CO2-Zertifikate an jene Unternehmen verkaufen zu können, die ihre Umweltsünden durch diese Verschmutzungsrechte kompensieren müssen."

Zugleich erinnert die GRÜNEN-Abgeordnete aber an das Ziel des Zertifikatehandels: "Beim Handel mit den Emissionsrechten geht es nicht darum, dass einzelne Firmen daran verdienen. Langfristig soll diese Maßnahme zu einer massiven Reduktion des CO2-Ausstoßes auf breiter Basis führen!" Betriebe wie Kaindl würden durch ihre Umwelt-Investitionen auch in Zukunft die Nase vorne haben: "Wer wenig CO2 ausstößt, wird nur wenig zahlen müssen. Wer dagegen hohe Mengen an Treibhausgasen in die Luft bläst, wird entsprechend zur Kasse gebeten werden. Gratis wird der Beitrag zur Klimazerstörung ab 2013 aber in keinem Fall sein und das ist auch gut so!" so Reiter.

An die Industrie appelliert die Umweltsprecherin der Grünen, ihre Verantwortung zur Rettung des Klimas wahrzunehmen und die Pläne der EU nicht länger zu boykottieren. Der "ewige Totschlag-Hinweis" auf die billigen, weil von Umweltauflagen unbehelligten Konkurrenzfirmen in Ländern wie China sei ohnehin ein zweischneidiger: "Es gibt genügend europäische Firmen, die sich auf diesem Markt freudig umtun, die dort billig produzieren lassen, um die Ware dann hierzulande mit überdurchschnittlichem Mehrwert zu verkaufen. Ein Weg, hier für einen gewissen Ausgleich zu sorgen, wäre, für Kostenwahrheit beim Transport zu sorgen. Hier würde ich mir nicht nur aus ökologischen Gründen sondern auch im Sinne der heimischen Klein- und Mittelbetriebe entsprechendes Engagement der Industriellenvereinigung wünschen." Im Grunde, so Reiter, gehörte der Transport in den Zertifikatehandel einbezogen.



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