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Kilometergeld für Öffis

Gewerkschaft vida fordert Kilometergeld bei Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel

Haberzettl: Wer mit Bus und Bahn zur Arbeit fährt wird benachteiligt

In Österreich gibt es für Dienstfahrten mit dem eigenen Pkw, Motorrad, Fahrrad, für Mitfahrende, ja sogar für das Gehen Kilometergeld. Wer jedoch für die Dienstfahrt ein öffentliches Verkehrsmittel benutzt, bekommt keine pauschale Vergütung, sondern es werden gegen Beleg nur die tatsächlichen Kosten abgegolten, kritisiert der Vorsitzende der Sektion Verkehr in der Gewerkschaft vida, Wilhelm Haberzettl. Die Gewerkschaft vida unterstützt deshalb die Forderung des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) nach Einführung eines Kilometergeldes für Dienstfahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Haberzettl wies darauf hin, dass beispielsweise für eine Fahrt von Spittal an der Drau nach Klagenfurt das Bahnticket und Fahrkarten für den öffentlichen Stadtverkehr rückerstattet werden - insgesamt 15,50 Euro. Das Pkw-Kilometergeld für dieselbe Strecke beträgt 28,12 Euro, um 81 Prozent mehr. Es wird also klimaschonende Mobilität mit Bus und Bahn benachteiligt. "Das ist einer Bundesregierung, die sich für den aktiven Klimaschutz einsetzt, unwürdig", kritisierte der stellvertretende vida-Vorsitzende. Das sollte rasch geändert werden. Haberzettl kündigte gleichzeitig an, er werde als Nationalratsabgeordneter der SPÖ eine Initiative im Parlament ergreifen, um die derzeitig geltende gesetzliche Regelung zum Kilometergeld zu verbessern.

Der VCÖ schlägt vor, für Dienstfahrten mit Öffis ein Kilometergeld von 29 Cent vorzusehen. Nach Berechnungen des Verkehrsclubs ergibt ein Durchschnittspreis für den Öffentlichen Verkehr einen Satz von 18 Cent pro Kilometer. Jeder Personenkilometer, der nicht mit dem Pkw, sondern mit Bus oder Bahn zurückgelegt wird, spart elf Cent an externen Kosten. Also wäre ein Satz von 29 Cent je Bahn- oder Buskilometer gerechtfertigt. Würden sich nur 20 Prozent der derzeit zwei Milliarden Pkw-Dienstkilometer auf den Öffentlichen Verkehr verlagern, dann gäbe das 13,1 Millionen Euro mehr an Steuergutschriften jährlich. Gleichzeitig würden die externen Kosten um 60,5 Millionen Euro pro Jahr gesenkt, der Umsatz im öffentlichen Verkehr erhöhte sich um 73,8 Millionen jährlich. Das ergäbe eine positive finanzielle Wirkung von 121,2 Millionen Euro, wenn Kilometergeld für die Öffis eingeführt würde. Haberzettl: "Ich appelliere an Finanzminister Molterer, diese Neuregelung möglichst bald umzusetzen, am Besten im Rahmen einer vorgezogenen Steuerreform."

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Quelle: ÖGB / Vida


Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /