WEC 2011 – ein Schritt in die nachhaltige Energiezukunft
Dass Handlungsbedarf besteht, bezweifelt kaum jemand. Doch wie kann eine nachhaltige Energieversorgung in Zukunft gewährleistet werden? Mit dieser Frage setzte sich die internationale Energieszene im September anlässlich der World Engineers‘ Convention in Genf auseinander. Der Grossanlass zeigt Wirkung.
Es gibt wenig Anzeichen, dass der dringend notwendige Kurswechsel bei den weltweiten Energietrends eingeleitet wurde, so ein Fazit des World Energy Outloooks, den die Internationale Energieagentur IEA Anfang November veröffentlichte. Das Hauptszenario der IEA geht davon aus, dass die Regierungen ihre Verpflichtungen nur vorsichtig umsetzen. Unter diesem Vorzeichen rechnet die IEA mit einem weiteren Anstieg des Energieverbrauchs um einen Drittel zwischen 2010 und 2035. Die CO2–Emissionen würden weiter steigen und langfristig zu einem globalen Temperaturanstieg von über 3,5 °C führen – die Chancen zur Verwirklichung des 2°C–Ziels werden laut der IEA geringer.
Der World Energy Outlook bestätigt einmal mehr, dass Handlungsbedarf besteht. Gefordert sind nicht nur Politik und Wirtschaft sondern auch Forschende und Ingenieure. Dies betonte auch Bundesrätin Doris Leuthard an der World Engineers‘ Convention (WEC) im September 2011 in Genf. Sie erinnerte daran, dass alles daran zu setzen sei, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten sei durch die Perfektionierung bestehender Technologien schon viel erreicht worden. Die Bundesrätin stellte jedoch klar: „Wir müssen mehr tun. Wir müssen die Rahmenbedingungen zugunsten einer hohen Innovationsleistung im Cleantech–Bereich nachweisbar verbessern.„ Sie machte deutlich, welche fundamentale Rolle die Ingenieure dabei einnehmen. „Wir brauchen neue technologische Lösungen – beim Verkehr, bei der Energiegewinnung und –versorgung, in der Kommunikation.„
Deklaration von Genf
Die World Engineers Convention ist das grösste internationale Treffen der Ingenieursgemeinde und findet alle vier Jahre statt. 2011 stand WEC unter dem Titel „Engineers Power the World – Facing the Global Energy Challenge„, über 1800 Teilnehmer aus aller Welt waren anwesend. WEC 2011 sollte etwas bewirken und zum Handeln aufrufen. Dazu erarbeitete die Ingenieursgemeinde im Vorfeld des Kongresses Antworten auf eine der drängendsten Fragen unserer Zeit: Wie können wir allen Menschen auf der Erde genügend Energie zur Verfügung stellen und dabei unsere Umwelt für künftige Generationen erhalten?
Die Organisatoren formulierten dazu Thesen, die weltweit diskutiert wurden. Das Resultat ist die Deklaration von Genf, die an der WEC 2011 verabschiedet wurde. Nationalrat Ruedi Noser, Präsident des Vereins WEC 2011, fasst die Aussagen zusammen: „Um allen Menschen eine gute Lebensqualität zu bieten, müssen alle verfügbaren Energiequellen in Betracht gezogen werden. Entscheidend ist zudem die effiziente Nutzung der Energie.„ Die Technologien dazu seien vorhanden oder in der Pilotphase, hält die Deklaration weiter fest. Noser betont, dass nun die Politik gefordert sei: „Die Umstellung auf eine CO2–arme Energieversorgung hat Kosten zur Folge. Es müssen die richtigen Anreize geschaffen werden, damit sie tragbar sind.„
Forderungen umsetzen
Mit der Deklaration haben die Ingenieure Stellung bezogen. Doch was geschieht nun mit dem Papier? Da sich das Organisationskomitee WEC 2011 um Ruedi Noser bald auflösen wird, liegt der Ball bei der Weltingenieurvereinigung WFEO. „Die WFEO hat die Möglichkeiten und auch das Gewicht, die in der Deklaration genannten Forderungen in die öffentliche Diskussion miteinzubringen„, sagt Noser. Ein Schritt in diese Richtung war die Präsentation des Dokuments am Science and Technology Forum in Kyoto Anfang Oktober.
Laut Noser führte der internationale Erarbeitungsprozess der Deklaration zudem dazu, dass verschiedenste Sichtweisen diskutiert wurden: „Die Klima– und Energiediskussion wird auf der Welt sehr unterschiedlich geführt. In Europa ist man stark darum bemüht, den Klimawandel zu verhindern. Man sucht nach ungefährlichen alternativen Energiequellen.„ In den USA sei man jedoch bereits damit beschäftigt, sich auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten, während asiatische Nationen vor der Herausforderung stehen, überhaupt genügend Energie für die aufstrebende Wirtschaft bereitzustellen. Noser ist überzeugt, dass „gerade die chinesische Delegation nach den Diskussion an der WEC 2011 deutlich motivierter ist, die weltweiten CO2–Ziele umzusetzen.„
Die Schweiz profitiert
Für Stefan Arquint, Generalsekretär von Swiss Engineering, ist die Deklaration auch ein Zeichen, dass die weltweite Ingenieursgemeinde die Herausforderung angenommen hat: „Der Austausch von Experten aus aller Welt ist zwingend notwendig, um die länderspezifischen Problemstellungen gegenseitig zu verstehen, und um Antworten zu finden, die von allen Ländern der Welt akzeptiert und umgesetzt werden können.„ Zudem seien solche Anlässe gute Gelegenheiten, die Schweiz als Standort für Spitzenleistungen in Wissenschaft und Wirtschaft zu präsentieren. „Für die Schweiz wird der Export von Ingenieurdienstleistungen wieder wichtiger, dafür war WEC 2011 ein Werbeträger„, ergänzt Hans–Georg Bächtold, Generalsekretär des SIA. Zudem beginne der zunehmende Mangel an Fachkräften, insbesondere im Bereich Infrastruktur und Energie, die Sicherung des Wohlstandes und der Lebensqualität in unserem Land zu gefährden. „Die Schweiz und die Ingenieurvereinigungen brauchen Anlässe, um mit positiven Signalen an die Öffentlichkeit zu gelangen.„
Es gibt wenig Anzeichen, dass der dringend notwendige Kurswechsel bei den weltweiten Energietrends eingeleitet wurde, so ein Fazit des World Energy Outloooks, den die Internationale Energieagentur IEA Anfang November veröffentlichte. Das Hauptszenario der IEA geht davon aus, dass die Regierungen ihre Verpflichtungen nur vorsichtig umsetzen. Unter diesem Vorzeichen rechnet die IEA mit einem weiteren Anstieg des Energieverbrauchs um einen Drittel zwischen 2010 und 2035. Die CO2–Emissionen würden weiter steigen und langfristig zu einem globalen Temperaturanstieg von über 3,5 °C führen – die Chancen zur Verwirklichung des 2°C–Ziels werden laut der IEA geringer.
Der World Energy Outlook bestätigt einmal mehr, dass Handlungsbedarf besteht. Gefordert sind nicht nur Politik und Wirtschaft sondern auch Forschende und Ingenieure. Dies betonte auch Bundesrätin Doris Leuthard an der World Engineers‘ Convention (WEC) im September 2011 in Genf. Sie erinnerte daran, dass alles daran zu setzen sei, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten sei durch die Perfektionierung bestehender Technologien schon viel erreicht worden. Die Bundesrätin stellte jedoch klar: „Wir müssen mehr tun. Wir müssen die Rahmenbedingungen zugunsten einer hohen Innovationsleistung im Cleantech–Bereich nachweisbar verbessern.„ Sie machte deutlich, welche fundamentale Rolle die Ingenieure dabei einnehmen. „Wir brauchen neue technologische Lösungen – beim Verkehr, bei der Energiegewinnung und –versorgung, in der Kommunikation.„
Deklaration von Genf
Die World Engineers Convention ist das grösste internationale Treffen der Ingenieursgemeinde und findet alle vier Jahre statt. 2011 stand WEC unter dem Titel „Engineers Power the World – Facing the Global Energy Challenge„, über 1800 Teilnehmer aus aller Welt waren anwesend. WEC 2011 sollte etwas bewirken und zum Handeln aufrufen. Dazu erarbeitete die Ingenieursgemeinde im Vorfeld des Kongresses Antworten auf eine der drängendsten Fragen unserer Zeit: Wie können wir allen Menschen auf der Erde genügend Energie zur Verfügung stellen und dabei unsere Umwelt für künftige Generationen erhalten?
Die Organisatoren formulierten dazu Thesen, die weltweit diskutiert wurden. Das Resultat ist die Deklaration von Genf, die an der WEC 2011 verabschiedet wurde. Nationalrat Ruedi Noser, Präsident des Vereins WEC 2011, fasst die Aussagen zusammen: „Um allen Menschen eine gute Lebensqualität zu bieten, müssen alle verfügbaren Energiequellen in Betracht gezogen werden. Entscheidend ist zudem die effiziente Nutzung der Energie.„ Die Technologien dazu seien vorhanden oder in der Pilotphase, hält die Deklaration weiter fest. Noser betont, dass nun die Politik gefordert sei: „Die Umstellung auf eine CO2–arme Energieversorgung hat Kosten zur Folge. Es müssen die richtigen Anreize geschaffen werden, damit sie tragbar sind.„
Forderungen umsetzen
Mit der Deklaration haben die Ingenieure Stellung bezogen. Doch was geschieht nun mit dem Papier? Da sich das Organisationskomitee WEC 2011 um Ruedi Noser bald auflösen wird, liegt der Ball bei der Weltingenieurvereinigung WFEO. „Die WFEO hat die Möglichkeiten und auch das Gewicht, die in der Deklaration genannten Forderungen in die öffentliche Diskussion miteinzubringen„, sagt Noser. Ein Schritt in diese Richtung war die Präsentation des Dokuments am Science and Technology Forum in Kyoto Anfang Oktober.
Laut Noser führte der internationale Erarbeitungsprozess der Deklaration zudem dazu, dass verschiedenste Sichtweisen diskutiert wurden: „Die Klima– und Energiediskussion wird auf der Welt sehr unterschiedlich geführt. In Europa ist man stark darum bemüht, den Klimawandel zu verhindern. Man sucht nach ungefährlichen alternativen Energiequellen.„ In den USA sei man jedoch bereits damit beschäftigt, sich auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten, während asiatische Nationen vor der Herausforderung stehen, überhaupt genügend Energie für die aufstrebende Wirtschaft bereitzustellen. Noser ist überzeugt, dass „gerade die chinesische Delegation nach den Diskussion an der WEC 2011 deutlich motivierter ist, die weltweiten CO2–Ziele umzusetzen.„
Die Schweiz profitiert
Für Stefan Arquint, Generalsekretär von Swiss Engineering, ist die Deklaration auch ein Zeichen, dass die weltweite Ingenieursgemeinde die Herausforderung angenommen hat: „Der Austausch von Experten aus aller Welt ist zwingend notwendig, um die länderspezifischen Problemstellungen gegenseitig zu verstehen, und um Antworten zu finden, die von allen Ländern der Welt akzeptiert und umgesetzt werden können.„ Zudem seien solche Anlässe gute Gelegenheiten, die Schweiz als Standort für Spitzenleistungen in Wissenschaft und Wirtschaft zu präsentieren. „Für die Schweiz wird der Export von Ingenieurdienstleistungen wieder wichtiger, dafür war WEC 2011 ein Werbeträger„, ergänzt Hans–Georg Bächtold, Generalsekretär des SIA. Zudem beginne der zunehmende Mangel an Fachkräften, insbesondere im Bereich Infrastruktur und Energie, die Sicherung des Wohlstandes und der Lebensqualität in unserem Land zu gefährden. „Die Schweiz und die Ingenieurvereinigungen brauchen Anlässe, um mit positiven Signalen an die Öffentlichkeit zu gelangen.„