Semmering–Basistunnel: Keine Garantie für Fortbestand der Semmeringbahn
Die Landschaftsschutzorganisation „Alliance For Nature„ (AFN) und die Gegner des Projektes „Semmering–Basistunnel neu„ (SBTn) haben im Laufe der bereits nun jahrelang andauernden Genehmigungsverfahren immer wieder auf die Gefahr einer Einstellung der Semmeringbahn hingewiesen, sollte das umstrittene Tunnelprojekt tatsächlich realisiert werden.
Abgeordnete der Grünen haben deshalb im Juli d.J. eine parlamentarische Anfrage an die (damalige) Verkehrsministerin Doris Bures gestellt, in der es u.a. heißt:
„Können Sie garantieren, dass nach Fertigstellung des ‚Semmering–Basistunnels neu‘ die Semmeringbahn erhalten bleibt? Wenn ja, weshalb und wodurch?
Gibt es irgendwelche Vereinbarung(en) (z.B. gemäß § 15a B–VG), dass die Semmeringbahn nach Realisierung des SBTn in Betrieb bleibt? Wenn ja, ersuchen wir um Übermittlung einer Kopie dieser Vereinbarung(en).„
Da Doris Bures diese Anfrage nicht beantwortet hat, bevor sie ihr Amt als Verkehrsministerin abgab, war es nun Aufgabe ihres Nachfolgers, diese heikle Frage zu beantworten. Und siehe da, Alois Stöger kann keine Vereinbarung für die Erhaltung der Semmeringbahn im Falle der SBTn–Realisierung vorlegen.
„Es gibt keine Garantie, dass nach der Realisierung des Tunnels die Semmeringbahn erhalten bleibt; ihre Einstellung könnte in der Region sogar zur unerwünschten Verkehrsverlagerung von der Schiene auf die Straße führen„, konstatiert Alliance–Generalsekretär Christian Schuhböck.
Anmerkung: Die Semmeringbahn zwischen Gloggnitz (Niederösterreich) und Mürzzuschlag (Steiermark) ist Teil der Südbahn und verfügt über acht Bahnhöfe und vier Haltestellen. Auf Initiative der Landschaftsschutzorganisation „Alliance For Nature„ wurde die Semmeringbahn samt umgebender Landschaft 1998 zum UNESCO–Welterbe erklärt. Prof. Dr. Bernd Frhr. von Droste zu Hülshoff, Gründungsdirektor des UNESCO–Welterbe–Zentrums, brachte bereits 2009, also noch vor Einleitung des UVP–Verfahrens zum SBTn–Projekt, seine Bedenken zum Ausdruck: „Sollte die Semmeringbahn tatsächlich einmal durch einen Basistunnel ersetzt werden, könnte dies zur Stilllegung und schlimmstenfalls zum Verfall dieser bedeutenden Gebirgs– und Landschaftsbahn führen. Eine Eintragung in die ‚Rote Liste des gefährdeten Welterbes‘ wäre die Folge.„
Quellen:
http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXV/J/J_02249/imfname_360199.pdf
http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXV/AB/AB_02143/imfname_365252.pdf
Buch „Weltkulturerbe Semmeringbahn„ (Hg. Alliance For Nature, ISBN–13: 978–3–902447–70–8)
Abgeordnete der Grünen haben deshalb im Juli d.J. eine parlamentarische Anfrage an die (damalige) Verkehrsministerin Doris Bures gestellt, in der es u.a. heißt:
„Können Sie garantieren, dass nach Fertigstellung des ‚Semmering–Basistunnels neu‘ die Semmeringbahn erhalten bleibt? Wenn ja, weshalb und wodurch?
Gibt es irgendwelche Vereinbarung(en) (z.B. gemäß § 15a B–VG), dass die Semmeringbahn nach Realisierung des SBTn in Betrieb bleibt? Wenn ja, ersuchen wir um Übermittlung einer Kopie dieser Vereinbarung(en).„
Da Doris Bures diese Anfrage nicht beantwortet hat, bevor sie ihr Amt als Verkehrsministerin abgab, war es nun Aufgabe ihres Nachfolgers, diese heikle Frage zu beantworten. Und siehe da, Alois Stöger kann keine Vereinbarung für die Erhaltung der Semmeringbahn im Falle der SBTn–Realisierung vorlegen.
„Es gibt keine Garantie, dass nach der Realisierung des Tunnels die Semmeringbahn erhalten bleibt; ihre Einstellung könnte in der Region sogar zur unerwünschten Verkehrsverlagerung von der Schiene auf die Straße führen„, konstatiert Alliance–Generalsekretär Christian Schuhböck.
Anmerkung: Die Semmeringbahn zwischen Gloggnitz (Niederösterreich) und Mürzzuschlag (Steiermark) ist Teil der Südbahn und verfügt über acht Bahnhöfe und vier Haltestellen. Auf Initiative der Landschaftsschutzorganisation „Alliance For Nature„ wurde die Semmeringbahn samt umgebender Landschaft 1998 zum UNESCO–Welterbe erklärt. Prof. Dr. Bernd Frhr. von Droste zu Hülshoff, Gründungsdirektor des UNESCO–Welterbe–Zentrums, brachte bereits 2009, also noch vor Einleitung des UVP–Verfahrens zum SBTn–Projekt, seine Bedenken zum Ausdruck: „Sollte die Semmeringbahn tatsächlich einmal durch einen Basistunnel ersetzt werden, könnte dies zur Stilllegung und schlimmstenfalls zum Verfall dieser bedeutenden Gebirgs– und Landschaftsbahn führen. Eine Eintragung in die ‚Rote Liste des gefährdeten Welterbes‘ wäre die Folge.„
Quellen:
http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXV/J/J_02249/imfname_360199.pdf
http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXV/AB/AB_02143/imfname_365252.pdf
Buch „Weltkulturerbe Semmeringbahn„ (Hg. Alliance For Nature, ISBN–13: 978–3–902447–70–8)