Ökobilanz: Sind E–Bikes nachhaltig?
In Deutschland erzielte die Branche laut Verband ZIV 2020 einen Umsatz von über sechs Milliarden Euro, dies bedeutet einen Zuwachs von 61 Prozent. Jedes dritte verkaufte Fahrrad ist mittlerweile ein E–Bike beziehungsweise ein Pedelec. Ähnlich sieht es in Österreich aus: Mit 170.000 Stück (2019) kommen E–Bikes auf einen Marktanteil von 39 Prozent (+ 6 Prozent). Damit ist Österreich einer der stärksten Märkte in Europa und führend im deutschen Sprachraum (Schweiz 36,6 Prozent, Deutschland 31,5 Prozent). Dabei legen die Kunden sowohl auf Qualität als auch auf Nachhaltigkeit wert. Wir haben einen Blick auf die Öko–Bilanz des E–Bike geworfen und überlegt, welche Variante die wohl Umweltschonendste ist.
In Sachen Mobilität ist nur zu Fuß gehen oder das Fahren mit dem herkömmlichen Fahrrad umweltverträglicher als die Nutzung eines E–Bikes. E–Räder schneiden laut einer Studie des Institutes für Energie und Umweltforschung in Heidelberg (IFEU) sogar besser ab als öffentliche Verkehrsmittel. Die Klimawirkungen von Pedelecs fallen etwa fünfmal niedriger aus jene der „Öffis“. Auch gegen das E–Auto kann das E–Bike ökologisch bestehen. Wird die Akku–Produktion mitberechnet, liegt der CO2–Ausstoß bei einem E–Bike pro gefahrenem Kilometer zwischen 7 und 7,8 Gramm. Einem Vergleich der Vrije Universiteit Brüssel zufolge kommt das E–Auto auf einen Wert, der 15–mal so hoch liegt. Ein Dieselmotor stößt übrigens 28–mal so viel CO2 aus. Anders ausgedrückt: Für eine Strecke von zehn Kilometern benötigt ein E–Rad nur etwa so viel Energie, die nötig wäre, um 0,7 Liter Wasser bei Raumtemperatur zum Kochen zu bringen.
Ein detaillierter Blick auf das E–Bike
Und dennoch: Nicht erst seitdem Tausende von mietbaren E–Scootern in den Städten unterwegs sind und leider in manchen davon umgekippt auf den Bürgersteigen liegen, ist die Frage, wie ökologisch und nachhaltig die Produktion eines elektrisch angetriebenen Fortbewegungsmittels wirklich ist. Die Antwort in Bezug auf das E–Bike lautet: Etwas über 345 Kilogramm CO2 werden bei der Neuproduktion eines E–Bikes ausgestoßen. Dies liegt nicht zuletzt an langen Transportwegen der einzelnen Komponenten aus Fernost.
Die ökologische Achillesferse des E–Bikes ist der Lithium–Ionen–Akku, der aber andererseit weit haltbarer ist und an dem es daher kein Vorbeikommen gibt. Auch die hierfür notwendigen wertvollen Metalle, darunter der Rohstoff Kobalt, kommen aus dem Ausland. An dieser Stelle ist die Forschung schlicht noch nicht soweit, dass umweltschonende Lösungen marktreif sind. Trotzdem: Im Trend liegt eine genauere Kontrolle des Abbaugebiets und immer mehr Erzeuger wollen von ihren Lieferanten genau wissen, woher er die Rohstoffe hat. Ein weiterer heikler Punkt ist die Entsorgung der Akkus, auch wenn diese erst später anfällt.
Nicht umsonst rät das deutsche Umwelt–Bundesamt beim Kauf auf Langlebigkeit und später auf ein sachgerechtes Entsorgen des Akkus zu achten sowie auf eine möglichst lange Garantiezeit.
Zum Schwarzmalen besteht dennoch kein Grund, erklärt Thomas Herzog, Pedelec–Experte und Geschäftsführer der Firma Pendix: „Zum einen sind schon nach durchschnittlich 165 gefahrenen Kilometern, die wir mit dem E–Bike statt mit dem Auto zurücklegen, die CO2–Emissionen eines Akkus ausgeglichen. Zum anderen können die Kunden die Umweltbilanz des eigenen E–Bikes auf eine sehr clevere Art verbessern.“
Die ökologischste E–Bike–Variante
Die gute Nachricht ist nämlich: Anhänger eines E–Bikes können mit wenigen Maßnahmen, ihr absolutes Traum–E–Bike erhalten und sich gleichzeitig besonders nachhaltig fortbewegen. Bereits über die Hälfte des CO2–Ausstoßes kann ein E–Bike–Käufer verhindern, wenn er ein Produkt „Made in Germany“ oder "Made in Austria" erwirbt. Eine weitere Methode, unnötig Ressourcen zu verbrauchen und sich gleichzeitig das ultimative E–Bike zu erstellen, ist die Nutzung eines Nachrüstantriebs. Ein solcher besteht meist aus einem Motor, einem Akku, einer Tretkurbel sowie dem Ladegerät.
Diese Variante, so Herzog, bietet gleich mehrere Vorteile: „Ein Nachrüstantrieb ist immer günstiger als ein neues E–Bike. Und vor allem spart es Rohstoffe, ein vorhandenes Rad einfach nachzurüsten, statt sich ein neues Komplettrad zu kaufen und dann zwei Bikes im Keller oder in der Garage stehen zu haben.“ Die meisten Fahrräder, die nicht älter als acht Jahre sind, lassen sich mit einem Pendix eDrive nachrüsten. Ganz egal ob Lasten–, Trekking– oder Faltrad. „Die E–Unterstützung kann man ein– und ausschalten“, erklärt Herzog, „wer zum Beispiel zur Arbeit mit Akku fährt, kann sich auf dem Rückweg allein mit Muskelkraft auspowern. Da ist dann kein Widerstand, kein Geräusch, nix. Das war uns bei der Entwicklung sehr wichtig.“
Tatsächlich ist das Angebot von hochwertigen Nachrüstantrieben überschaubar. Der deutsche Marktführer Pendix etwa bezieht die Rohstoffe für die in die in Zwickau produzierten Nachrüstantriebe zu 85 Prozent aus Deutschland und anderen EU–Ländern. Laut Thomas Herzog endet für Pendix die Verantwortung für die Rohstoffe nicht mit dem Verkauf. Daher bietet der Marktführer auch ein Tauschprogramm für alte Akkus an: „Jeder Käufer kann seinen alten Akku bei Pendix abgeben, erhält einen Gutschein für einen neuen, und im Verbund mit anderen ausrangierten wird der alte dann an anderer Stelle als Energiequelle genutzt und erst, wenn er maximal ausgeschöpft ist, sachgerecht recycelt.“ So können Kunden nicht nur ihr Rad behalten, sondern tragen auch zu einem System bei, das einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft sehr nahekommt.
Ein weiteres innovatives Produkt aus diesem Spektrum kommt übrigens aus Kärnten, dort wird der add–e Antrieb regional hergestellt. Das geringe Gewicht und die kompakten Abmessungen machen das Produkt dabei weltweit einzigartig.
PS: Bei uns in der Redaktion sind beide Antriebe, sowohl der von Pendix als auch jener von add–e, bereits im Einsatz. Es lohnt sich, auf das besonders nachhaltige E–Bike zu setzen und sein bestehendes Fahrrad umzubauen, das ist fix.
In Sachen Mobilität ist nur zu Fuß gehen oder das Fahren mit dem herkömmlichen Fahrrad umweltverträglicher als die Nutzung eines E–Bikes. E–Räder schneiden laut einer Studie des Institutes für Energie und Umweltforschung in Heidelberg (IFEU) sogar besser ab als öffentliche Verkehrsmittel. Die Klimawirkungen von Pedelecs fallen etwa fünfmal niedriger aus jene der „Öffis“. Auch gegen das E–Auto kann das E–Bike ökologisch bestehen. Wird die Akku–Produktion mitberechnet, liegt der CO2–Ausstoß bei einem E–Bike pro gefahrenem Kilometer zwischen 7 und 7,8 Gramm. Einem Vergleich der Vrije Universiteit Brüssel zufolge kommt das E–Auto auf einen Wert, der 15–mal so hoch liegt. Ein Dieselmotor stößt übrigens 28–mal so viel CO2 aus. Anders ausgedrückt: Für eine Strecke von zehn Kilometern benötigt ein E–Rad nur etwa so viel Energie, die nötig wäre, um 0,7 Liter Wasser bei Raumtemperatur zum Kochen zu bringen.
Ein detaillierter Blick auf das E–Bike
Und dennoch: Nicht erst seitdem Tausende von mietbaren E–Scootern in den Städten unterwegs sind und leider in manchen davon umgekippt auf den Bürgersteigen liegen, ist die Frage, wie ökologisch und nachhaltig die Produktion eines elektrisch angetriebenen Fortbewegungsmittels wirklich ist. Die Antwort in Bezug auf das E–Bike lautet: Etwas über 345 Kilogramm CO2 werden bei der Neuproduktion eines E–Bikes ausgestoßen. Dies liegt nicht zuletzt an langen Transportwegen der einzelnen Komponenten aus Fernost.
Die ökologische Achillesferse des E–Bikes ist der Lithium–Ionen–Akku, der aber andererseit weit haltbarer ist und an dem es daher kein Vorbeikommen gibt. Auch die hierfür notwendigen wertvollen Metalle, darunter der Rohstoff Kobalt, kommen aus dem Ausland. An dieser Stelle ist die Forschung schlicht noch nicht soweit, dass umweltschonende Lösungen marktreif sind. Trotzdem: Im Trend liegt eine genauere Kontrolle des Abbaugebiets und immer mehr Erzeuger wollen von ihren Lieferanten genau wissen, woher er die Rohstoffe hat. Ein weiterer heikler Punkt ist die Entsorgung der Akkus, auch wenn diese erst später anfällt.
Nicht umsonst rät das deutsche Umwelt–Bundesamt beim Kauf auf Langlebigkeit und später auf ein sachgerechtes Entsorgen des Akkus zu achten sowie auf eine möglichst lange Garantiezeit.
Zum Schwarzmalen besteht dennoch kein Grund, erklärt Thomas Herzog, Pedelec–Experte und Geschäftsführer der Firma Pendix: „Zum einen sind schon nach durchschnittlich 165 gefahrenen Kilometern, die wir mit dem E–Bike statt mit dem Auto zurücklegen, die CO2–Emissionen eines Akkus ausgeglichen. Zum anderen können die Kunden die Umweltbilanz des eigenen E–Bikes auf eine sehr clevere Art verbessern.“
Die ökologischste E–Bike–Variante
Die gute Nachricht ist nämlich: Anhänger eines E–Bikes können mit wenigen Maßnahmen, ihr absolutes Traum–E–Bike erhalten und sich gleichzeitig besonders nachhaltig fortbewegen. Bereits über die Hälfte des CO2–Ausstoßes kann ein E–Bike–Käufer verhindern, wenn er ein Produkt „Made in Germany“ oder "Made in Austria" erwirbt. Eine weitere Methode, unnötig Ressourcen zu verbrauchen und sich gleichzeitig das ultimative E–Bike zu erstellen, ist die Nutzung eines Nachrüstantriebs. Ein solcher besteht meist aus einem Motor, einem Akku, einer Tretkurbel sowie dem Ladegerät.
Diese Variante, so Herzog, bietet gleich mehrere Vorteile: „Ein Nachrüstantrieb ist immer günstiger als ein neues E–Bike. Und vor allem spart es Rohstoffe, ein vorhandenes Rad einfach nachzurüsten, statt sich ein neues Komplettrad zu kaufen und dann zwei Bikes im Keller oder in der Garage stehen zu haben.“ Die meisten Fahrräder, die nicht älter als acht Jahre sind, lassen sich mit einem Pendix eDrive nachrüsten. Ganz egal ob Lasten–, Trekking– oder Faltrad. „Die E–Unterstützung kann man ein– und ausschalten“, erklärt Herzog, „wer zum Beispiel zur Arbeit mit Akku fährt, kann sich auf dem Rückweg allein mit Muskelkraft auspowern. Da ist dann kein Widerstand, kein Geräusch, nix. Das war uns bei der Entwicklung sehr wichtig.“
Tatsächlich ist das Angebot von hochwertigen Nachrüstantrieben überschaubar. Der deutsche Marktführer Pendix etwa bezieht die Rohstoffe für die in die in Zwickau produzierten Nachrüstantriebe zu 85 Prozent aus Deutschland und anderen EU–Ländern. Laut Thomas Herzog endet für Pendix die Verantwortung für die Rohstoffe nicht mit dem Verkauf. Daher bietet der Marktführer auch ein Tauschprogramm für alte Akkus an: „Jeder Käufer kann seinen alten Akku bei Pendix abgeben, erhält einen Gutschein für einen neuen, und im Verbund mit anderen ausrangierten wird der alte dann an anderer Stelle als Energiequelle genutzt und erst, wenn er maximal ausgeschöpft ist, sachgerecht recycelt.“ So können Kunden nicht nur ihr Rad behalten, sondern tragen auch zu einem System bei, das einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft sehr nahekommt.
Ein weiteres innovatives Produkt aus diesem Spektrum kommt übrigens aus Kärnten, dort wird der add–e Antrieb regional hergestellt. Das geringe Gewicht und die kompakten Abmessungen machen das Produkt dabei weltweit einzigartig.
PS: Bei uns in der Redaktion sind beide Antriebe, sowohl der von Pendix als auch jener von add–e, bereits im Einsatz. Es lohnt sich, auf das besonders nachhaltige E–Bike zu setzen und sein bestehendes Fahrrad umzubauen, das ist fix.