Missstände am Milchmarkt gefährden KonsumentInnen und Klima
Trotzdem sind die Erzeugerpreise auf einem für diese Verhältnisse ausgesprochen niedrigen Niveau. Dies drückt auf die Stimmung am Land und lässt die Landflucht weiter zunehmen. "Wir stehen am Land nicht vor einem Strukturwandel, sondern vor einem Strukturbruch", so Ewald Grünzweil, Obmann der IG Milch. Der Niedergang des ländlichen Raums steht in ursächlichem Zusammenhang mit dem Niedergang der Preise für landwirtschaftliche Produkte. Doch anstatt darauf entschlossen und zukunftsweisend zu reagieren werden die alten Systeme fortgeschrieben. Noch mehr Produktion, mehr Intensivierung und Kapitalisierung sind die Standardrezepte in landwirtschaftlichen Fachschulen und in der Betriebsberatung. Gleichzeitig löst diese Entwicklung immer mehr Konflikte auf dem Land zwischen Landwirtschaft und der übrigen Bevölkerung aus.
"Wir von der IG-Milch haben alles unternommen um hier einen Systemwandel einzuleiten. Gemeinsam mit den Grünen Bäuerinnen und Bauern und der Via Campesina Austria haben wir vor vier Jahren ein Milchmanifest geschrieben, das heute aktueller ist denn je. Mit der Marke "A faire Milch" haben wir seit nunmehr 13 Jahren einen direkten Anknüpfungspunkt an die KonsumentInnen", so Ernst Halbmayr, Projektleiter A faire Milch. Das notwendigste aber auch schwierigste Projekt war die Gründung der Erzeugerorganisation Freie Milch Austria. Leider war es nicht möglich diese so wichtige Initiative aufgrund der unfairen Wettbewerbspraktiken auf dem Milchmarkt zum Erfolg zu führen.
Der Gang zur Bundeswettbewerbsbehörde sollte unerträgliche Missstände in der Molkerei-Wirtschaft abstellen. Kritik am System wird mit Existenzvernichtung bestraft. "Ich habe das am eigenem Leib miterlebt", so Ewald Grünzweil, Obmann der IG-Milch. Viele Verträge einzelner Molkereien sind nicht zeitgemäß, sondern vermitteln den Eindruck von Leibeigenschaft. Es ist unverständlich, dass die Ermittlungen nach dem Regierungswechsel eingestellt wurden und grenzt an Staatskorruption. Kein Wunder, dass der Leiter der Bundeswettbewerbsbehörde kurz darauf von der österreichischen Molkereiwirtschaft zu einer Tagung eingeladen wurde. Ein Schelm, der hier einen Zusammenhang sieht. So sind viele Betriebe weiterhin in der marktbeherrschenden Stellung der Berglandmilch gefangen, ohne die Möglichkeit einer fairen Behandlung, geschweige denn einer gerechten Bezahlung ihrer Milch.
All dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Qualität der Milch, sondern auch auf das Klima. Die ständige Intensivierung und Leistungssteigerung bei den Milchkühen macht die Tiere krank. Kranke Kühe geben keine gute Milch und die Anzahl der kranken Kühe steigt mit jedem Tag, wo das alte System fortgeschrieben wird. Gleichzeitig wird auch das Dauergrünland unwiederbringlich zurückgedrängt, was zu Humusverlust im Boden und zu zusätzlicher CO²-Freisetzung führt. "Eigentlich müsste man ja verzweifeln angesichts dieser Umstände. Aber der Weltmilchtag ist ein guter Zeitpunkt um die vernünftigen Kräfte zu mobilisieren. Je mehr KonsumentInnen sich für die Hintergründe und Abgründe interessieren, desto wahrscheinlicher ist, dass sich doch noch etwas zum Guten hin wendet. Ich für meinen Teil habe beschlossen aus der Milchproduktion auszusteigen, aber das macht es auch leichter meinen IG-Milch-Freunden beizustehen" so Ewald Grünzweil.
"Wir von der IG-Milch haben alles unternommen um hier einen Systemwandel einzuleiten. Gemeinsam mit den Grünen Bäuerinnen und Bauern und der Via Campesina Austria haben wir vor vier Jahren ein Milchmanifest geschrieben, das heute aktueller ist denn je. Mit der Marke "A faire Milch" haben wir seit nunmehr 13 Jahren einen direkten Anknüpfungspunkt an die KonsumentInnen", so Ernst Halbmayr, Projektleiter A faire Milch. Das notwendigste aber auch schwierigste Projekt war die Gründung der Erzeugerorganisation Freie Milch Austria. Leider war es nicht möglich diese so wichtige Initiative aufgrund der unfairen Wettbewerbspraktiken auf dem Milchmarkt zum Erfolg zu führen.
Der Gang zur Bundeswettbewerbsbehörde sollte unerträgliche Missstände in der Molkerei-Wirtschaft abstellen. Kritik am System wird mit Existenzvernichtung bestraft. "Ich habe das am eigenem Leib miterlebt", so Ewald Grünzweil, Obmann der IG-Milch. Viele Verträge einzelner Molkereien sind nicht zeitgemäß, sondern vermitteln den Eindruck von Leibeigenschaft. Es ist unverständlich, dass die Ermittlungen nach dem Regierungswechsel eingestellt wurden und grenzt an Staatskorruption. Kein Wunder, dass der Leiter der Bundeswettbewerbsbehörde kurz darauf von der österreichischen Molkereiwirtschaft zu einer Tagung eingeladen wurde. Ein Schelm, der hier einen Zusammenhang sieht. So sind viele Betriebe weiterhin in der marktbeherrschenden Stellung der Berglandmilch gefangen, ohne die Möglichkeit einer fairen Behandlung, geschweige denn einer gerechten Bezahlung ihrer Milch.
All dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Qualität der Milch, sondern auch auf das Klima. Die ständige Intensivierung und Leistungssteigerung bei den Milchkühen macht die Tiere krank. Kranke Kühe geben keine gute Milch und die Anzahl der kranken Kühe steigt mit jedem Tag, wo das alte System fortgeschrieben wird. Gleichzeitig wird auch das Dauergrünland unwiederbringlich zurückgedrängt, was zu Humusverlust im Boden und zu zusätzlicher CO²-Freisetzung führt. "Eigentlich müsste man ja verzweifeln angesichts dieser Umstände. Aber der Weltmilchtag ist ein guter Zeitpunkt um die vernünftigen Kräfte zu mobilisieren. Je mehr KonsumentInnen sich für die Hintergründe und Abgründe interessieren, desto wahrscheinlicher ist, dass sich doch noch etwas zum Guten hin wendet. Ich für meinen Teil habe beschlossen aus der Milchproduktion auszusteigen, aber das macht es auch leichter meinen IG-Milch-Freunden beizustehen" so Ewald Grünzweil.