Klimapolitik: Österreich erreicht mit 11 Jahren Verspätung erstmals das Kyoto-Ziel
Wien - Die Umweltorganisation VIRUS zeigt sich erfreut über die Emissionsbilanz des Umweltbundesamtes für das Jahr 2023. Sprecher Wolfgang Rehm: „Erstmals überhaupt wurde mit 68,6 Mio CO2 Äquivalenten das Kyoto Ziel aus 1995 erreicht - leider mit 11 Jahren Verspätung. Dies zeigt, dass es erforderlich war, die erforderlichen Agenden in einem Klimaschutzministerium zu bündeln und dieses mit ambitioniertem Personal zu besetzen. Vom Paris Abkommen aus 2015 und den verbindlichen EU-Vorgaben ist Österreich allerdings weit entfernt. Jede österreichische Bundesregierung wird sich daran genauso halten müssen, wie an Budgetvorgaben, sonst setzt es empfindliche Strafen“.
Statt überhaupt Reduktionen zu erzielen, habe es drei Jahrzehnte lang Emissionsanstiege bis zu 17 Prozent gegeben, erst 2014 sei erstmals das Ausgangsniveau wieder erreicht worden. „Kumuliert bedeutet das auch nur gegenüber dem nun singulär erreichten Kyoto-Emissionsniveau 320 Millionen Tonnen CO2 Äquivalente zu viel, die langfristig in der Atmosphäre verbleiben, unter Berücksichtigung der neueren Ziele sind es deutlich mehr,“ so Rehm. Nun soll es Förderungs- und Budgetkürzungen überall dort wo es klimarelevant ist geben, während die seit langem bekannten schädlichen Subventionen unangetastet bleiben sollen, Die aktuellen Koalitionsverhandler könnten aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht haben, so Rehm: „Im Rahmen der EU gibt es verbindliche Ziele und Vorgaben, die für jede österreichische Bundesregierung verpflichtend sind - unter anderem ist ein wirksamer Nationaler Energie und Klimaplan nicht nur vorzulegen sondern auch umzusetzen“. Verhalte sich eine Regierung hier renitent, komme das die Republik teuer zu stehen. „Noch ist es nicht zu spät, unermesslichen Schaden für Österreich und seine Lebensgrundlagen abzuwenden“, meint Rehm.