Windpark Barbarahöhe: Ehemaliger Tagebau im Wandel
Innovative Bauweise mit Kletterkränen, damit keine Bäume gefällt werden müssen
Zschornewitz - Die MLK Gruppe schafft Platz für die nächste Generation Windenergieanlagen: Auf der Kippe Barbarahöhe in Zschornewitz hat sie bis Mai dieses Jahres acht Anlagen aus dem Jahr 2000 zurückgebaut. Bis Anfang 2025 werden dort vier neue, leistungsstärkere errichtet. Eine Erweiterung um vier weitere Windenergieanlagen ist in Planung.
Der Standort steht seit Jahrzehnten für Energiegewinnung: Wo noch bis in die 1990er Jahre Braunkohle gefördert wurde, entstand nach der Stilllegung des Tagebaus im Jahr 2000 auf der Barbarahöhe – einer Abraumhalde zwischen Zschornewitz und Gröbern – ein Windpark.
Windpark steigert Output um das Sechsfache
Die acht Anlagen mit einer Nennleistung von einem Megawatt produzierten bisher knapp zehn Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr. Ab 2025 soll sich der Ertrag auf 60 bis 65 Millionen vervielfachen. Die neuen Anlagen vom Typ Enercon E160 mit einer Nabenhöhe von 166 Metern verfügen über eine Nennleistung von je 5,5 Megawatt. Die Gesamtleistung des Windparks steigt damit von bisher 8 auf 22 Megawatt.
„Wir wollen die Haushalte und die lokale Industrie in Zschornewitz mit grünem Strom versorgen und werden unser Engagement vor Ort auf jeden Fall ausbauen“, so Heinrich Lohmann, Geschäftsführer der MLK Gruppe. Deshalb
sollen zu den vier geplanten und genehmigten Anlagen vier weitere hinzukommen. Acht neue Anlagen ersetzen dann acht alte.
Natur im Blick: innovative Bauweise schont Bäume und Biotope
Um den Eingriff in die Natur so gering wie möglich zu halten, errichtet die MLK die Anlagen in spezieller Bauweise mit Kletterkränen. Dadurch reduziert sich die benötigte Aufstellfläche – ohne dass Bäume gefällt werden
müssen. Es werden ausschließlich Freiflächen und Flächen mit Totholz genutzt, die wieder aufgeforstet werden.
Als Ausgleichsmaßnahmen hat die MLK in Abstimmung mit den Behörden und der Firma Enercon alte, nicht mehr genutzte Kleingärten zurückgebaut und Streuobstwiesen angelegt. „Uns war es wichtig, die Ausgleichsmaßnahmen
direkt vor Ort umzusetzen, damit die Ortschaften in unmittelbarer Nähe des Windparks davon profitieren“, so Lohmann.
An den Anlagen vorbei verläuft die Erlebnisroute „Kohle-Dampf-Licht-Seen“, die Einblicke in die Geschichte und den Wandel des mitteldeutschen Bergbaureviers ermöglicht. Als Ergänzung dazu sollen im kommenden Jahr eine Aussichtsplattform und ein Infopunkt zu den Windenergieanlagen auf der Barbarahöhe entstehen.
Die MLK Gruppe gehört mit mehr als 500 installierten Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 700 Megawatt zu den erfahrensten Projektentwicklern in Deutschland. Die allermeisten Anlagen betreibt die MLK
nach der Installation selbst, derzeit 244 MW. Dazu kommen mehrere Umspannwerke und Biomassekraftwerke. Erste große Photovoltaik-Freiflächenanlagen sind in der Umsetzung.
Im vergangenen Jahrzehnt war die MLK Gruppe vor allem in Brandenburg tätig, hat aber mit derzeit zehn projektierten Windparks auch das Rheinland seit einigen Jahren wieder in den Fokus genommen. Neben den sechs Baustellen, mit denen 80 MW realisiert werden, liegen weitere Genehmigungen für vier Windparks mit 54 MW in den Kreisen Viersen, Heinsberg, Neuss und Düren vor. Dort sind auch noch weitere Genehmigungsverfahren mit einer Gesamtleistung von 130 MW anhängig.
Weitere Projekte in Brandenburg, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen sind in Vorbereitung. Das Ziel der MLK sind 1 GW Gesamtleistung im Eigenbestand noch in diesem Jahrzehnt.
Die MLK Gruppe unterstützt mit ökologisch-nachhaltiger Energieerzeugung intensiv die Energiewende.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /