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Proaktive Anpassung der Stromnetze

Wer jetzt nicht handelt, bezahlt teuer

PKW, LKW und Busse werden elektrifiziert und Gasthermen werden zu Wärmepumpen getauscht: Die Energiewende ist im Kern eine Wende hin zum Strom.

Das wissen die Stromnetzbetreiber sehr wohl. Das Netz muss grundlegend verändert werden, weil erneuerbare Stromproduktion (überwiegend aus Wind, Sonne und Wasser) technisch ganz anders funktioniert: dezentral in Produktion und Zwischenspeicherung, volatil in Produktion und Preisen.

Die erforderlichen Apparaturen (Trafos etc.), Fachkräfte (IT, Elektrik, Elektronik, etc.) und die Genehmigungen nimmt man nicht einfach aus dem Regal. Entsprechende Vorlaufzeiten dauern zwischen einem bis zu eher mehreren Jahren.

Die drängenden Aufgaben (Digitalisierung, Flexibilisierung, neues Strommarktdesign) kosten heute Geld und stellen garantiert hochprofitable Investitionen in die Zukunft dar.
Wenn die Politik eines Landes dafür also nicht proaktiv jetzt konkret handelt, hat die Bevölkerung schon sehr bald das teure Nachsehen, weil Knappheit bekanntlich die Kosten hoch treibt.

Und Österreich? Wenn zwei oder drei der großen europäischen Staaten diese strategischen Netzanpassungen starten, sind die Regale auf Jahre leer und die guten Fachkräfte rar.

Liebe Politiker, das sind die echten Themen, die unter Netzexperten heiß diskutiert werden. Macht was draus, ehe wir das Nachsehen haben, denn Ihr habt euer Gesicht zu verlieren.
Oder wie sollen viele Millionen Kilowattstunden billiger Solar- und Windstrom unleistbaren Fossilstrom ersetzen können, wenn das Stromnetz nicht umgehend fit gemacht wird?

Fritz Binder-Krieglstein
renewable.at



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Artikel Online geschaltet von: / Dr. Fritz Binder-Krieglstein /