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Deutschland: Wie Wasserstoff-Energiemonopolitik in der Praxis funktioniert

Hängt die stromintensive Industrie bereits am neuen Nasenring?

Stellen wir uns eine Stahlfabrik z.B. irgendwo in Deutschland vor, die sich ökologisiert, indem sie von Kohle/Koks/Erdgas auf grünen Wasserstoff umstellt. So weit, so gut.

Dazu hat sie zwei Möglichkeiten:

Erstens den Elektrolyseur zur Wasserstoff-Produktion neben die Fabrik zu stellen und bei Bedarf zu erweitern. Den erneuerbaren Strom kauft sie wie bisher vom Bestbieter zu bzw. produziert ihn teilweise selbst.

Zweitens könnte sie den grünen Wasserstoff per - bisher inexistenter - Wasserstoff-Pipelines beziehen, welcher von Offshore-Windrädern produziert würde. Wobei aktuell dieser Grünstrom zu den teuersten zählt!

Im ersten Fall bleibt ein Großteil der Preishoheit in der Hand der Stahlfirma. Im zweiten Szenario geht ein Großteil davon in die Hände der Anbieter über, die möglicherweise sogar irgendwo in der Wüste sitzen.
Die stromintensive Industrie - weltweit - hat es jetzt in der Hand, die Energiewende für künftig geringere und resilientere Preise zu nutzen.

Zu befürchten steht jedoch, dass sie dem Desinformations-Tsunami mancher Energiekonzerne erliegt und sich selbstverschuldet, sozusagen am Nasenring in eine neue, vielleicht noch engere Energieabhängigkeit führen lässt.
Eigentlich sollte sie aber bereits wissen, wie das enden kann, den Erdgas aus Russland ist ganz offensichtlich derzeit aus genau solchen Abhängigkeitsgründen nicht das Gelbe vom Ei.
offshore-wind/zwei-appelle-und-buendnis-mit-norwegen-so-liefert-die-see-genug-wasserstoff

Fritz Binder-Krieglstein
renewable.at



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