© Ulrike Leone auf pixabay / Atomkraftwerk
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Nuklearallianz: bis 2050 bis zu 150 GW Stromkapazität aus Atomkraft für EU

Atomkraftländer wollen neue Reaktoren bauen

Agnès Pannier-Runacher, Frankreichs Ministerin für Energiewende, hat am Dienstag ihre Amtskollegen aus Mitgliedsländern der Nuklearen Allianz nach Paris eingeladen.

Insgesamt waren 16 Länder vertreten. Neben Frankreich auch Belgien, Bulgarien, Kroatien, Estland, Finnland, Ungarn, die Niederlande, Polen, die Tschechische Republik, Rumänien, Slowenien, die Slowakei und Schweden, aber auch Italien mit Beobachterstatus. ls Gastland war das Vereinigte Königreich anwesend sowie zusätzlich die EU-Energiekommissarin Kadri Simson.

Die auf Initiative Frankreichs gegründete Nuklearallianz will jene Länder Europas zusammenzubringen, die neben erneuerbaren Energien auch auf Kernenergie setzen möchten.

Nach einem ersten Treffen am 28. Februar in Stockholm und einem zweiten Treffen am 28. März in Brüssel am Rande des Energieministerrats trafen sich die Mitgliedsländer nun in Paris. Die Diskussionen gliederten sich in zwei Bereiche: Der erste befasste sich mit der Frage, wie eine unabhängige europäische nukleare Lieferkette aufgebaut werden kann; im zweiten ging es um den Bedarf, der sich aus der Wiederbelebung der europäischen Nuklearindustrie ergibt, insbesondere im Hinblick auf Kompetenzen und Innovation.

Am Ende des Austauschs unterzeichneten die Mitgliedsländer der Nuklearen Allianz eine gemeinsame Erklärung, in der sie einen europäischen Aktionsplan zur Entwicklung der Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie forderten, i vor allem in Bezug auf Kompetenzen, Innovation, Sicherheit, Rückbau und Abfallstandards.

Sie schätzen, dass Atomkraft bis zum Jahr 2050 bis zu 150 GW Strom liefern könnte, dank des weiteren Betriebs bestehender Anlagen, sowie durch Bau von 30 bis 45 neuen Großreaktoren und der Entwicklung kleiner modularer Reaktoren ( SMR) in der EU. Dies entspricht etwa 92 Milliarden Euro des europäischen BIP. Das Vereinigte Königreich plant immer noch, seine nukleare Produktionskapazität bis 2050 um 24 GW zu erhöhen.

Die Teilnehmer des Treffens betonten die Notwendigkeit, dafür zu sorgen, dass Europa seine Abhängigkeit von Russland bei der Kernenergie weiter verringert, und ähnliche internationale Bemühungen wie die der G7 zu unterstützen, um dieses Ziel zu erreichen.

Die anderen EU-Staaten sehen Atomkraft absolut nicht als Teil ihrer Energiewendepläne. Von Wirtschaftsforscher:innen gibt es Statements, dass die Ausbaupläne einfach unwirtschaftlich sind, da erneuerbare Energien einfach weit günstiger Strom liefern können.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /