© GLOBAL 2000/Christopher Glanzl / Klimastreik
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Ausstieg aus fossilen Energien ist ein Muss

Globaler Klimastreik: Sofortmaßnahmen für Klimaschutz, Energiesparen und Vollbremsung bei fossiler Energie

Beim globalen Klimastreik am Freitag gingen auch zahlreiche Umweltschutzorganisationen mit den Menschen auf die Straße. Der WWF Österreich war gemeinsam mit seinem Jugendnetzwerk Generation Earth für mehr Klimaschutz in Österreich dabei: "In den letzten Monaten haben wir gesehen, dass die Auswirkungen der Klimakrise immer akuter werden, gleichzeitig rückt eine der Größe der Aufgabe angemessene Klimapolitik immer mehr in den Hintergrund. Diese immer stärker auseinandergehende "Klimaschere" müssen wir rasch schließen", sagt Thomas Zehetner, Klimasprecher beim WWF Österreich. Das WWF-Jugendnetzwerk Generation Earth betont die soziale Komponente der Klima- und Energiekrise: "Energie muss für alle leistbar, sicher und nachhaltig sein. Fossile Energieträger machen uns abhängig von autoritären Staaten und belasten unseren Planeten. Sie haben einfach keine Zukunft", sagt Lisa Reggentin, Sprecherin von Generation Earth und fordert zum aktiven Mitmachen beim Klimastreik auf.

Besonders die anhaltende Verschleppung der politischen Maßnahmen in Sachen Klimaschutz und Energiewende muss laut WWF Österreich ein Ende haben: "Sowohl der Klima- und Naturschutz, als auch die Versorgungssicherheit im Winter erfordern sofortiges Handeln. Solange wichtige Maßnahmen wie das Energie-Effizienzgesetz und das Klimaschutzgesetz fehlen und wir weiterhin die letzten verbleibenden Naturräume ungebremst zerstören, bekommen wir diese multiplen Krisen nicht in den Griff", sagt Thomas Zehetner. "War das Fehlen des Energie-Effizienz-Gesetzes bis zum Krieg in der Ukraine noch ein bedauerliches Versäumnis, so ist es spätestens seither eine grobe Fahrlässigkeit." Die Energiesparkampagne der Bundesregierung greife zu kurz. Denn neben der Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung braucht es laut WWF dringend politische Beschlüsse, um den viel zu hohen Energieverbrauch zu senken. Auch die Energiewirtschaft müsse deutlich mehr in die Pflicht genommen werden als bisher.

Fossile Gewinne abschöpfen und mehr besteuern

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace die Bundesregierung auf, endlich die unmoralisch hohen Übergewinne der Öl- und Gaskonzerne zu besteuern. Während Unternehmen wie die OMV Milliardengewinne einfahren, explodieren die Energiepreise für die Haushalte. Angesichts der dramatischen Klimakrise, die auch in diesem Sommer ihre Spuren hinterlassen hat, ist es jetzt an der Zeit Öl und Gas eine Absage zu erteilen und eine grüne Energiewende einzuläuten.

"Der schamlosen Gier der fossilen Multis muss ein Riegel vorgeschoben werden. Es ist absurd, dass Kriegsgewinnler-Konzerne wie die OMV Milliarden scheffeln, während die Menschen nicht mehr wissen, wie sie ihre Gasrechnung bezahlen sollen. Diese Rekordgewinne gehören an die Bevölkerung rückverteilt sowie in den Ausbau erneuerbarer Energien investiert," fordert Duregger. Der Ukraine-Krieg muss als Weckruf verstanden werden, den schnellstmöglichen Umbau des österreichischen Energiesystems voranzutreiben: Raus aus der fossilen Abhängigkeit von Öl und Gas, hin zu erneuerbaren Energien und mehr Energieeffizienz. Die Bundesregierung ist gefordert, die entsprechenden Gesetzesvorhaben, darunter das Energieeffizienzgesetz und das Erneuerbare-Wärme-Gesetz mit kompromisslosem Gasaustieg, so rasch wie möglich umzusetzen.

Klimakrise, Energiekrise und Teuerungswelle mit erneuerbaren Energien und Energieeffizienz bekämpfen

GLOBAL 2000 fordert, dass die Energiewende in Österreich endlich von der Politik zur Priorität erklärt werden muss: "Teuerungswelle, Energiekrise und Klimakrise haben alle eine Gemeinsamkeit: Krisenanfällige fossile Energien. Wir wollen, dass alle Menschen in Österreich sicher und sauber heizen können und sich keine Sorgen mehr um hohe Gaspreise machen müssen. Dafür braucht es jetzt den raschen Beschluss des Erneuerbaren-Wärmegesetzes, damit der Umstieg von Öl- und Gasheizungen auch geplant und koordiniert umgesetzt werden kann. Beim Klimastreik mitzumachen fordern wir von der Bundesregierung: Macht die Energiewende endlich zur Priorität!" so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.

Die Klimakrise verschlimmert sich täglich, auch wenn Teuerung und Energiekrise gerade viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Der Weltklimarat spricht davon, dass Teile der Welt unbewohnbar werden und warnt vor drastischen Auswirkungen auf das gesamte Leben auf diesem Planeten. Millionen Menschen können zu Flüchtlingen werden, auch heute ist das für viele schon die bittere Realität. Auch in Österreich zeigen Waldbrände, Trockenheit und Hitzewellen, dass die Klimakrise angekommen ist. Dagegen sind Klimaschutzmaßnahmen mittel- und langfristig kostengünstiger und krisensicherer als fossile Energieträger Gas, Öl und Kohle. Mit thermischer Sanierung lässt sich der Energieverbrauch um 60 bis 70 Prozent reduzieren, Wärmepumpen, Solarenergie, Fernwärme, Geothermie und Pellets können dann den verbleibenden Wärmebedarf gewährleisten. Plusenergiehäuser erzeugen mehr Energie als sie übers Jahr verbrauchen und ein Ausbau von Wind- und Sonnenenerige ist kostengünstiger als fossile Energie und stärkt darüber hinaus regionale Wirtschaftskreisläufe. Über Energiegemeinschaften können sich alle an der Energiewende beteiligen, auch jene, die kein eigenes Dach haben oder zur Miete wohnen.

"Klimaschutz und die Energiewende sind die Antwort auf eine Vielzahl an Krisen mit denen wir konfrontiert sind und die den Menschen in Österreich zu Recht große Sorgen bereiten. Die Politik darf jetzt nicht wieder auf die fossilen Lobbys hören, die uns die jetzigen Probleme beschert haben. Wir brauchen klare politische Entscheidung, damit wir veraltete fossile Energietechnologien auslaufen lassen und mit erneuerbaren Energien und einem sparsamen Umgang mit Energie eine saubere und sichere Energieversorgung gewährleisten können", so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /