© ELG21 / Atomkraft
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Offener Brief an EU-Abgeordnete: Greenpeace fordert NEIN zu Atomkraft und fossilem Gas in der Taxonomie

Umweltschutzorganisation fordert österreichische EU-Abgeordnete auf, bei klarem Nein zu bleiben - Abstimmung zur Taxonomie am 6. Juli entscheidend für Klimaschutz und Sicherheit in Europa

Greenpeace Österreich Chef Alexander Egit fordert die österreichischen EU Abgeordneten in einem offenen Brief eindringlich auf, die Taxonomie im EU-Parlament abzulehnen. Die 19 österreichischen Abgeordneten werden gemeinsam mit den anderen 686 Delegierten im EU Parlament am 6. Juli das Schicksal der EU-Taxonomie entscheiden. Die EU-Kommission hatte im Februar einen Vorschlag vorgelegt, in dem sowohl fossiles Gas als auch Atomkraft als "grüne" Energiequellen eingestuft werden und besondere Förderungen und Erleichterungen bei Investitionen erhalten sollen. Mit 353 oder mehr Stimmen gegen den Vorschlag können die EU-ParlamentarierInnen diesen Vorschlag ablehnen. Greenpeace fordert, dass Atomenergie und Gas nicht als grüne Energieformen in die EU-Taxonomie aufgenommen werden dürfen. Die VertreterInnen Österreichs im EU-Parlament müssen ihr Versprechen halten und gegen diesen sinnwidrigen Gesetzesentwurf stimmen.

"Aktuell sieht es danach aus, dass die Abstimmung im EU-Parlament sehr knapp verlaufen wird. Bereits eine Stimme mehr für die Taxonomie oder eine Enthaltung aus Österreich wären fatal. Österreich muss bei seinem klaren Nein zu Atomkraft bleiben, alles andere wäre ein Skandal", sagt Alexander Egit, Geschäftsführer von Greenpeace in Zentral- und Osteuropa. Im Jänner 2022 haben sich alle österreichischen Europaabgeordneten (MEPs) dazu bekannt, sich gegen Atomkraft und Gas in der Taxonomie auszusprechen. Den Zusammenschluss hatte der ÖVP-Abgeordnete Othmar Karas organisiert. Mittlerweile ist absehbar, dass fast alle 70 Europaabgeordnete in der Rechtsaußen Fraktion (Identity and Democracy, ID), der auch die FPÖ angehört, für die Taxonomie stimmen werden. Greenpeace fordert die österreichischen FPÖ-Abgeordneten auf, keinesfalls dem "Fraktionsdruck" nachzugeben und beim klaren Nein zu Atomkraft zu bleiben.

"Greenpeace fordert alle österreichischen EU-Abgeordneten auf, der EU-Taxonomie eine klare Absage zu erteilen und auf den letzten Metern auch noch Fraktionskolleginnen und -kollegen aus anderen Ländern zu überzeugen. Atomkraft und Gas sind nicht grün, sondern blutrot. Die Taxonomie würde Milliarden an Euro in Putins Staatskasse spülen - denn Europa bezieht große Mengen Gas und Uran aus Russland. Gerade mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine zeigt sich, wie falsch und gefährlich eine weitere Unterstützung dieser Energiequellen ist", so Egit. Am 14. Juni hatte die Mehrheit der 147 Abgeordneten in den Fachausschüssen Wirtschaft und Umwelt gegen die Taxonomie abgestimmt und damit eine klares Signal an die Abgeordneten im Plenum gesendet. Der Greenpeace Appell richtet sich nun an die ÖVP Abgeordneten Alexander Bernhuber, Othmar Karas, Christian Sagartz, Simone Schmiedtbauer, Barbara Thaler, Angelika Winzig und Lukas Mandl sowie von der FPÖ Roman Haider, Georg Mayer und Harald Vilimsky. Ebenso geht der Aufruf an Claudia Gamon von NEOS sowie an Hannes Heide, Evelyn Regner, Andreas Schieder, Günther Sidl und Bettina Vollath von der SPÖ und an Monika Vana, Thomas Waitz und Sarah Wiener von den Grünen.

Den offenen Brief finden Sie HIER


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /