© Wiener Linien, DI Robert Dangl
© Wiener Linien, DI Robert Dangl

Wiener Linien und parkende Autos, Fußgeher:innen und Radfahrer:innen, Fußgängerzonen

Vortrags- und Diskussionsreihe der Gruppe „bewusst.nachhaltig“, Einblick in das Referat und die Diskussion

Wien - DI Robert Dangl von den Wiener Linien hielt wieder ein spannendes Referat bei der Vortrags- und Diskussionsreihe der Gruppe „bewusst.nachhaltig“ bei der Agenda 21 Plus Wien Alsergrund.

Beschleunigungsmaßnahmen für die Öffis sind eigene Busspur und Gleiskörper, Haltestellenkaps, Bevorrangung an Ampeln, Unfallhäufungsstellen entschärfen, Behinderung durch Falschparken beseitigen, hohe Beförderungsgeschwindigkeit. In der Ottakringer Straße hat die Wegnahme des „Radweges“ nicht weniger Stau gebracht.

Falschparker - Rückbau von Stellplätzen

Im Jahr 2019 wurden Busse und Straßenbahnen 2030 Mal durch Falschparker blockiert.

Offenbar hat die Bezirkspolitik in Wien großen Einfluss auf die Anzahl parkender Autos an der Oberfläche entlang von Gleiskörpern. So war es Vorgabe auf Ebene eines Bezirks, dass die Parkplätze am Gleiskörper an der Donaufelder Straße erhalten bleiben müssen. Hingegen konnten in der Kreuzgasse, wo Falschparker die Tram behinderten, Parkplätze zurück gebaut werden. 7 Jahre wurde für den Rückbau von Parkplätzen und gegen potenzielle Falschparker in der Blindengasse gekämpft. Ähnlich gestaltet sich die Situation noch immer in Wien Maurer im 23. Bezirk. Der Test „Park genau“ in Wien Döbling hat gezeigt, dass die Warnschilder mit Videoüberwachung betreffend Falschparker funktionieren allerdings nur wenig gegen Falschparker leisten und wohl der Rückbau von Dauerstellplätzen bzw. die Gehsteigvergrößerung die bessere Lösung ist (Löwengasse (Linie 1), Währinger Straße (Linien 40, 41), Kreuzgasse (Linie 42), Blindengasse (Linie 5), Döblinger Hauptstraße (Linie 37), Hormayrgasse (Linie 9)).

Im Vergleich mit Städten in Frankreich wie insbesondere Paris scheint sich die Politik auf Wien-Ebene noch mit kleinen Umgestaltungen zufrieden zu geben, in Frankreich baut man hingegen ganze Straßenabschnitte menschengerecht um. Ebenfalls aus dem Publikum wurde diesbezüglich auf die großen Zielsetzungen beim Rückbau von Parkplätzen an der Oberfläche im Wiener Klimafahrplan oder der Smart Klima City Strategie verwiesen und deren Umsetzung eingefordert.

Thaliastraße – Radfahrer:innen in die/der Hasnerstraße

Betreffend Thaliastraße war die Stadt Wien der Auffassung, dass Radfaher:innen Platz in der Hasnerstraße haben und die Thaliastraße für diese Personengruppe nur für Quell- und Zielverkehr gedacht ist.

In dieser Straße dürfen sich Straßenbahnen mit bis zu 50 km/h und KFZ mit max. 30 km/h fortbewegen.

RVS und StVO

Am Beispiel der Kreuzung Europaplatz/Ecke "Äußerer" Mariahilfer Straße wurde deutlich gemacht, dass "Vorgaben" der RVS zum Teil nicht zu Ende gedacht sind. Hier gibt es vom Europaplatz kommend zwei Verkehrslichtsignalanlagen (VLSA) hintereinander. Im Endeffekt würden z.B. Fußgeher:innen auch bei rot die Straße queren.

Probleme betreffend RVS und Umlaufzeiten hätte es für die Linie D im Bereich Gudrunstraße/Absberggasse geben können.

§ 96 der StVO "Besondere Rechte und Pflichten der Behörde" sieht verkürzt geschrieben vor, dass Behörden Maßnahmen gegen Unfälle zu setzen haben. An der Ecke Wiedner Gürtel/Arsenalstraße gibt es pro Jahr eine geringfügige Anzahl von Unfällen. Die VLSA ist mit grünen Pfeilen in Richtung geradeaus ausgestattet, während dessen Rechtsabbieger in Richtung Arsenalstraße einen roten Pfeil haben. Dies ermöglicht, dass Straßenbahnen am Wiedner Gürtel geradeaus fahren dürfen. Hier bestand die Gefahr, dass dieser Pfeil entfernt wird und Umlaufzeiten für Trams größer werden.

Wiener Linien sind Abschnitten mit Fußgängerzonen gegenüber nicht abgeneigt

In Fußgängerzonen dürfen Straßenbahnen mit bis zu 25 km/h fahren. Deshalb sind die Wiener Linien einzelnen Abschnitten mit Fußgängerzonen in Straßen mit Straßenbahnen gegenüber nicht abgeneigt. Umgestaltungen im Bereich wie Lerchenfelder oder Josefstädter Straße werden somit spannend.

Der Bezirksvorsteher des 07. Bezirks und die Wiener Linien fuhren gemeinsam die Strecke des 48 A in Neubau mit einem Kleinbus entlang, um die Auswirkungen unterschiedlicher Fahrtgeschwindigkeiten betreffend die Pünktlichkeit zu simulieren. Das könnte und sollte Ansporn für andere Bezirksvorsteher:innen sein. Auch, was die Fortbewegung mit den Rad oder den Füßen anbelangt.

Das Format der Gruppe „bewusst.nachhaltig“ bei der Agenda 21 Plus Wien Alsergrund gibt es seit dem Jahr 2005. Der nächste Vortrag findet an der VHS Alsergrund im Herbst statt.


Artikel Online geschaltet von: / wabel /