© Dominic Wunderlich
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Besorgte Generationen: Studie sieht Generation Z und Millennials auf der Suche nach Sinn

Deloitte erhebt seit elf Jahren mit dem "Global Gen Z & Millennial Survey" weltweit, darunter auch in Österreich, die Stimmung unter jungen Menschen.

Dieses Jahr zeigt sich, dass vor allem finanzielle Sorgen in den Mittelpunkt rücken. Steigende Lebenshaltungskosten und das Gefühl der Ungleichheit wirken sich negativ auf die Zukunftserwartungen aus. Klimawandel, Krieg und Pandemie verstärken diese Entwicklung. Gleichzeitig sind die Jungen bereit, sich zu engagieren, etwa für Klimaschutz und Nachhaltigkeit.

Mehr als 23.000 junge Menschen weltweit, davon rund 500 in Österreich, wurden vom Beratungsunternehmen Deloitte im Rahmen dieser Studie zu ihrer aktuellen Lebens- und Arbeitssituation befragt. Als Generation Z gelten heute 19- bis 27-Jährige, geboren in den Jahren zwischen 1995 und 2003. Die Millennials wurden in den Jahren 1983 bis 1994 geboren, sind also zwischen 28 und 39 Jahre alt.

"Die Millennials und Generation Z haben sich in den Pandemiejahren neu orientiert. Ihr Blick auf die Zukunft ist aufgrund der vielen Unsicherheiten pessimistischer geworden, daher verschieben sich auch die Prioritäten und Wertigkeiten. Die jungen Menschen wollen von ihrer Arbeit leben können. Sie wollen aber auch gestalten und verändern, und das fordern sie von Unternehmen verstärkt ein. Die Arbeitgeber müssen auf die neuen Anforderungen adäquate Antworten finden", so Elisa Aichinger, Partnerin bei Deloitte Österreich.

Klimakrise macht Sorgen

Die wichtigsten Themen für die jungen Menschen sind die Klimakrise und die Aufrechterhaltung der finanziellen Sicherheit. Rund 40 % der Jungen sehen die Bedrohung durch die Klimakrise als größte Sorge .

Österreichs junge Generationen zeigen sich im Allgemeinen sogar noch besorgter als ihre Vergleichsgruppe weltweit: Rund die Hälfte der Befragten in Österreich erwartet für die nächsten zwölf Monate eine Verschlechterung der allgemeinen ökonomischen und der sozialpolitischen Situation - global erwarten dies rund 40 % der befragten jungen Menschen.
Engagement für Klimaschutz, Unternehmen gefordert

Die größte Sorge bereitet den jungen Menschen die Klimakrise: Fast zwei Drittel der Befragten in Österreich sind der Ansicht, dass sich die Welt am kritischen Wendepunkt befindet, um noch rechtzeitig auf den Klimawandel zu reagieren. Nur 5 % glauben, dass Österreichs Regierung sich ausreichend für die Bekämpfung der Klimakrise einsetzt.

Gleichzeitig ist die Bereitschaft, sich persönlich zu engagieren, sehr hoch: Mehr als die Hälfte sagt, dass sie konsequent daran arbeitet, sich klimafreundlich zu verhalten. Und sie stellen diese Forderung auch an ihre Arbeitgeber: 38 % der Generation Z und 21 % der Millennials meinen, sie üben Druck auf ihre Arbeitgeber aus, sich stärker für Nachhaltigkeit zu engagieren.

Hier gibt es einen zentralen Anknüpfungspunkt für die Unternehmen: "Die jungen Generationen leben seit Jahren mit vielen Unsicherheiten, das drückt auf die Stimmung. Aber sie sind auch bereit, aktiv an Veränderungen zu arbeiten, wenn sie Sinn darin erkennen. Die Unternehmen müssen verstärkt diesen Sinn liefern und ihren gesellschaftlichen Mehrwert zeigen", so Anna Nowshad. "Jene, die ihre Mitarbeitenden dabei einbinden und gemeinsam das Unternehmen weiterentwickeln, werden einen Wettbewerbsvorteil erzielen - und das ist vor dem Hintergrund des Arbeitskräftemangels dringend notwendig."


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /