©  drpepperscott230 auf Pixabay / Ölpumpe
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Greenpeace und Fridays For Future fordern von OMV nach mangelhafter interner Revision neue Prüfung der Verträge mit Investigativfirmen

Umweltschutzorganisationen kritisieren Zusammenarbeit der OMV unter Ex-CEO Seele mit Spionage-Profis und fordern vollständige Transparenz vom Aufsichtsrat in neuerlicher Prüfung

Nach einem Bericht des Magazins "Dossier" über die mangelhafte interne Revision der OMV kritisieren Fridays For Future Austria und Greenpeace den immer noch intransparenten Umgang des Ölkonzerns mit den Beauftragungen dubioser Investigativfirmen, die sich auf die systematische Überwachung von Klimaschützer:innen spezialisiert haben. Ex-CEO Rainer Seele war 2021 für die OMV-Verträge mit den Investigativspezialisten "Thompson & Clark" und "Welundâ" zur Überwachung junger Klimaschützer:innen unter scharfe Kritik geraten und musste nach einer Flut an Skandalen letztlich den Hut nehmen. Bis heute ist der Umfang und der Inhalt dieser Verträge, die es laut OMV nicht mehr gibt, nicht bekannt. Die von den Umwelt- und Klimaschützer:innen geforderte vollständige Transparenz zum Inhalt dieser dubiosen Verträge wurde von der OMV mit Verweis auf die internen Compliance-Regeln und -Strukturen nie geliefert. Nun wurde durch Recherchen des Magazins Dossier bekannt, dass eben diese zweifelhafte interne Revision - verantwortet von dem durch Ex-CEO Rainer Seele mit einem millionenschweren Sideletter bedachten Compliance-Chef Robert Eichler - vom Aufsichtsrat kritisch untersucht werden soll. Greenpeace und Fridays For Future fordern den Aufsichtsrat der OMV auf, am Freitag in der Aufsichtsratssitzung auch eine transparente Überprüfung der Beziehungen der OMV zu Thompson & Clark und Welund einzuleiten.

"Die OMV hat immer noch Leichen im Keller. Firmen wie Welund leben davon, friedliche Proteste wie unsere Schulstreiks und junge Menschen, die sich für eine gute Zukunft für uns alle stark machen, als existenzielle Bedrohung zu inszenieren und im Auftrag der Ölindustrie zu überwachen. Dass diese höchst dubiosen Vertragsbeziehungen von der OMV als unbedenklich eingestuft wurden, zeigt, wie fahrlässig der Konzern mit Unternehmenscompliance umgegangen ist", zeigt sich Adrian Hiss von Fridays For Future Austria schockiert über die Hinweise auf unsaubere interne Revisionsvorgänge in der OMV. Greenpeace sieht die ehrliche und kritische Überprüfung der mangelhaften internen Revision unter Rainer Seele als Scheideweg für den Konzern und fordert Konsequenzen: "Es war ein absoluter Skandal, dass die OMV dubiose Spionage-Firmen beauftragt hat, die Klimaschützerinnen und Klimaschützer zu überwachen. Es wundert nicht, dass vor dem Hintergrund der maroden Compliance Strukturen der OMV solche Missstände als harmlos hingestellt wurden. Es liegt nun am Aufsichtsrat der OMV, sich dem schmutzigen Erbe von Rainer Seele endlich zu stellen und ein für alle Mal mit diesen inakzeptablen Praktiken gegen die Klimabewegung aufzuräumen", stellt Klara Maria Schenk, Klima- und Verkehrsexpertin bei Greenpeace in Zentral- und Osteuropa, klar.

Eine detaillierte Recherche zur Überwachung von Umweltaktivist:innen sowie zur Zusammenarbeit der OMV mit den Investigativspezialisten Welund und Thompson & Clark aus 2021 finden Sie hier


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /