© Energie Tirol/Blitzkneisser / Die erstmals prämierten Klimaschutzvorbilder: Fossilfreie Gemeindegebäude
© Energie Tirol/Blitzkneisser / Die erstmals prämierten Klimaschutzvorbilder: Fossilfreie Gemeindegebäude

e5-Gala 2021: Erstmals "Klimaschutzvorbilder" in Gemeinden ausgezeichnet

13 ambitionierte Energie-Gemeinden ausgezeichnet - Prämierung Klimaschutzvorbilder - Fossilfreie Gemeindegebäude

© Energie Tirol/Blitzkneisser / Auszeichnung für die Vorreitergemeinden
© Energie Tirol/Blitzkneisser / Auszeichnung für die Vorreitergemeinden

Gemeinden zeigen, wo die Energiezukunft hingeht

Bis zum Jahr 2050 will Tirol seinen Energiebedarf selbst decken und gänzlich auf fossile, Energieträger verzichten. Eine Aufgabe, bei der den Gemeinden mit ihrem direkten Draht zur Bevölkerung eine ganz besondere Rolle zukommt. Von energieeffizienten Gemeindegebäuden hin zu E-Carsharing-Angeboten für BürgerInnen – die Palette an Handlungsmöglichkeiten, die Gemeinden im Rahmen des e5-Aktionsprogramms umsetzen, ist vielfältig. Vor allem die e5-Gemeinden sind hier Vorreiterinnen, so verpflichten sie sich durch ihre Teilnahme am e5-Aktionsprogramm zur Umsetzung von gezielten Energieeffizienzmaßnahmen. Darüber freut sich auch Energielandesrat und LHStv. Josef Geisler: „Die e5-Gemeinden tragen maßgeblich dazu bei, das gesteckte Ziel von TIROL 2050 energieautonom zu erreichen. Sie zeigen bereits heute, wie der Weg in die Energieautonomie möglich ist. Das heißt vor allem, gezielt Energie einzusparen und auf fossilfreie Gemeindegebäude und erneuerbare Energiequellen zu setzen.“

Erfolgreiche Energie-Gemeinden

Bei der e5-Gala wurden heuer 13 von insgesamt 50 Gemeinden für die erfolgreiche Umsetzung von Energieeffizienz-Maßnahmen ausgezeichnet. Absolute Spitzenreiterin ist in diesem Jahr die Gemeinde Virgen (eeeee),welche in den 62 möglichen e5-Maßnahmen bereits einen Umsetzungsgrad von 87,6 Prozent erreicht hat und somit immer noch die energieeffizienteste Gemeinde Österreichs ist. Das Podium wird durch zahlreiche Maßnahmen wie der Errichtung zweier Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern des Bauhofs und Gemeindeamts, einer biodiversitätsgerechten Grünraumgestaltung rund um das Bildungszentrum, der Initiative zur Pendlermobilität und einer vertieften Risiko- und Klimafolgenanalyse verteidigt. Stams (eeee) hält mit zahlreichen Projekten wie der fußgängerfreundlichen Umgestaltung der ehemaligen Landstraße und der Biomasse-Fernwärmeversorgung aller Gemeindegebäude auch fest am vierten e. Auf den Fersen liegt Brixlegg (eeee), die Gemeinde konnte sich heuer erstmals das vierte von fünf e’s sichern: Einführung eines E-Carsharing-Angebots, die Beschaffung eines E-Lasten Tuk Tuks für die Schule und den Bauhof sowie eine E-Rikscha für das Seniorenheim sind nur wenige der vielen Erfolge seit 2017. Herausragend ist die Mustersanierung der Volksschule, die 2021 mit dem Tirol Sanierungspreis ausgezeichnet wurde. „Die Gemeinden nehmen eine Schlüsselrolle bei der Erreichung der Energieautonomie ein. Mit den Auszeichnungen, die heute vergeben werden, wollen wir den Gemeinden vermitteln, dass sich der effiziente Umgang mit Energie nicht nur bezahlt macht, sondern dass dieses Engagement auch honoriert wird“, erklärte Gemeindelandesrat Johannes Tratter.

Tirols e5-Gemeinden gehen voraus

Westendorf (eee) hat sich mit zahlreichen Projekten wie dem neuen und modernen Park/Bike & Ride-System am Bahnhof oder dem mit Bürgerbeteiligung vorbildlich umgesetzten Mobilitätskonzept ein phänomenales Plus von 14,5 Prozent Steigerung seit dem letzten Audit und ein drittes e geholt. Nicht weniger ambitioniert zeigt sich die Marktgemeinde Reutte (eee), die sich das dritte e unter anderem mit dem „Energie- und Klimaschutzkonzept 2030“, neuen E-Gemeindeautos oder als Pilotgemeinde für das Projekt „ProByke“ und der Mitfahr-App „Ummadum“ erarbeitet hat. Aschau im Zillertal (eee) tat es ihnen gleich und konnte sich ebenfalls auf drei e’s verbessern. Für ein Plus von 10,2 Prozent Steigerung seit dem letzten Audit, sorgte unter anderem die neue Geh- und Radwegbrücke über den Ziller, eine Photovoltaikanlage und ein Heizungstausch von Öl auf Pellets in der Volksschule, sowie die 100-prozentige Umstellung der öffentlichen Beleuchtung auf LED. Auch Kirchberg in Tirol (eee) ist auf Erfolgskurs und konnte auf drei e’s aufstocken. Unter anderem hat die neu eingeführte Energiebuchhaltung und die Umstellung auf LED in der Mittelschule zum dritten e verholfen. Außerdem gilt das neue E-Gemeindeauto, die Einführung des E-Carsharing mit zwei E-Autos als Erfolgsmodell. Die erstmals auditierte Gemeinde Axams (eee) schreibt Klimaschutz und Energieeffizienz groß und wurde dafür gleich beim ersten Audit mit drei e‘s ausgezeichnet. Im energiepolitischen Profil der Gemeinde Axams wird deutlich, dass in allen Bereichen bereits eine gute Entwicklung stattgefunden hat. So setzt die Gemeinde in Zukunft auf ein E-Carsharing-Angebot und einen E-Dorfbus um ihre BürgerInnen elektrisiert von A nach B zu befördern. Mit vielen umgesetzten Maßnahmen wie einer verbesserten Abfalllogistik und verstärkter Bewusstseinsbildung in der Stadtgemeinde konnte Imst (eee) wieder eine Wertung auf hohem Niveau erzielen. Auch Telfs (eee) ist weiterhin auf Erfolgskurs, Highlights sind beispielsweise ein „Mobilitätskonzept 2035“ oder das „LEonarDo“ BürgerInnenbeteiligungsprojekt zur Umstellung der Straßenbeleuchtung auf effiziente Leuchtmittel und der Photovoltaik-Ausbau auf kommunalen Gebäuden mit einer Leistung von insgesamt 550 kWp.

Auch Breitenbach am Inn (ee) und Eben am Achensee (ee) konnten sich im Vergleich zum letzten Audit steigern. Während Breitenbach durch die Bemühungen im Mobilitätsbereich das Verkehrsaufkommen rund um die im Bau befindliche Volksschule plant zu beruhigen und zukünftig auf eine eigene Energiebuchhaltung setzt, hat Eben am Achensee eine erfolgreiche Photovoltaik-Sammelbestellung initiiert und ein umfassendes Energieleitbild für die nächsten zehn Jahre erstellt.

e5-Neuling Jenbach (e) konnte bereits beim Einstieg eine gute Wertung erzielen. Besonders hervorzuheben sind der Bau der Begegnungszone sowie die sechs Schnellladestationen und die damit geschaffene Infrastruktur, um zukünftig mehr E-Auto BesitzerInnen vom Laden in der Gemeinde zu überzeugen.

Sieben Klimaschutzvorbilder

Die e5-Gemeinden betreiben aktive Energiepolitik, nutzen Energie effizienter, legen Klimaschutzziele fest und setzen verstärkt erneuerbare Energieträger ein. Die fossilfreie Wärmeversorgung der gemeindeeigenen Gebäude stellt einen wesentlichen Schritt in Richtung Energieautonomie dar. Jene e5-Gemeinden, die dies bereits umgesetzt haben, werden heuer erstmals als Klimaschutzvorbilder prämiert. Wir freuen uns mit den sieben ausgezeichneten Gemeinden: Häselgehr, Innervillgraten, Lienz, Schwoich, Stams, Virgen und Wörgl.

„Das e5-Programm dient dazu, möglichst viele Gemeinden anzuspornen, Energieeffizienz-Maßnahmen gezielt zu planen und bestmöglich umzusetzen“, erklärte DI Bruno Oberhuber. „Gemeinsam können wir es schaffen, eine unabhängige, umweltschonende Energieversorgung Tirols umzusetzen. Jede Maßnahme spart zudem auch CO2 ein und leistet damit einen wirkungsvollen Beitrag zum Klimaschutz“, so das Resümee der Veranstaltung.

e5-Gemeinden aktiv für eine lebenswerte Energiezukunft

Ziel des e5-Aktionsprogramms – Österreichs Bundes- und Landesprogramm für energiebewusste Gemeinden - ist es, Energieprozesse zu modernisieren, Energie effizienter und intelligenter zu nutzen und klimaschonende, erneuerbare Energieträger vermehrt einzusetzen. Auch die BürgerInnen der jeweiligen Gemeinden sollen optimal in die Realisierung der jeweiligen Projekte eingebunden werden.

e5-Gemeinden berufen Energiebeauftragte, um bürgernah und auf kommunaler Ebene nachhaltige Themenbereiche wie Energie-Checks, Energiebuchhaltung, Schulungen für HaustechnikerInnen und Beratung für Energieerzeugung zu beleben. Bewertet werden die e5-Gemeinden ähnlich dem "Hauben Prinzip" bei Restaurants: Im Rahmen einer umfassenden, externen Evaluierung werden die Gemeinden alle vier Jahre je nach Umsetzungsgrad der gesetzten Maßnahmen bewertet und mit einem bis fünf e‘s ausgezeichnet.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /