© Klima- u.Energiefonds/APA-Fotoservice/Raunig  / Gemeinsam für österreichweites E-Car-Sharing
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Der 30. VCÖ-Mobilitätspreis Österreich geht an Carsharing Österreich

375 innovative Projekte und Konzepte wurden heuer beim VCÖ-Mobilitätspreis eingereicht, 13 Projekte prämiert

Wien - Die Plattform Carsharing Österreich ist Gesamtsieger des 30. VCÖ-Mobilitätspreises Österreich. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, VCÖ und ÖBB zeichneten gestern zwölf weitere Projekte bei Österreichs größtem Wettbewerb für nachhaltige Mobilität aus, unter anderem das BRG Wels Wallererstraße, den Verkehrsverbund Vorarlberg, die Holding Graz, KONE AG, TU Wien, FH JOANNEUM und HafenCity Universität Hamburg.




Der VCÖ-Mobilitätspreis, der heuer zum 30. Mal durchgeführt wurde, stand unter dem Motto "Aufbruch in der Mobilität." "Der Verkehr steht am Beginn der größten Veränderungen seit der Massenmotorisierung. Es sind mehrere Transformationsprozesse, die gleichzeitig laufen und einander verstärken, wie zunehmende E-Mobilität im Rahmen der Energiewende, Digitalisierung, Sharing, verstärkte Multimodalität und die globale Anstrengung, Mobilität und Gütertransport auf Klimakurs zu bringen", erklärt VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak. Der VCÖ-Mobilitätspreis wird in Kooperation mit dem Klimaschutzministerium und den ÖBB durchgeführt. Die Anzahl der Einreichungen war mit 375 Projekten und Konzepten sehr hoch.

Gesamtsieger und Gewinner der Kategorie Sharing beim VCÖ-Mobilitätspreis 2021 ist die Plattform Carsharing Österreich. Aktuell elf regionale Carsharing-Betriebe aus Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark haben sich zu einer Plattform mit einheitlichem Tarif zusammengeschlossen. Die mehr als 1.000 Mitglieder können zusätzlich zum Angebot vor Ort nun auch das Angebot in den anderen Regionen nutzen. Alle Pkw sind Elektroautos. Das Potenzial für Carsharing ist groß. Der VCÖ weist darauf hin, dass Pkw im Schnitt lediglich 1 Stunde am Tag im Einsatz sind, 23 Stunden am Tag sind sie keine Fahrzeuge, sondern Stehzeuge. Selbst die Herstellung eines Kleinwagens verursacht laut Umweltbundesamt mehr als 8.500 Kilogramm CO2, von Modellen der Oberklasse sogar mehr als 12.000 Kilogramm CO2.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: "Jedes Jahr zeichnet der VCÖ-Mobilitätspreis tolle Projekte aus und holt damit Ideen vor den Vorhang, die vorzeigen, welche Vorteile klimafreundliche Mobilität für uns alle bringt. Ich darf allen Gewinnerinnen und Gewinner sehr herzlich gratulieren und mich für das Engagement bedanken. Mehr Klimaschutz im Verkehr bedeutet mehr Lebensqualität für uns Menschen." "Die innovativen und zukunftsweisenden Projekte des VCÖ-Mobilitätspreises tragen wesentlich dazu bei, die Menschen für umweltfreundliche Lösungen und Angebote zu begeistern," gratuliert ÖBB Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä.

Der Sieg in der Kategorie "Kinder- und Jugendmobilität beim 30. VCÖ-Mobilitätspreis geht an das BRG Wels Wallererstraße für "Bike&Meet". Wegen der zunehmenden Verkehrsprobleme durch Elterntaxis wurde im Schuljahr 2018/19 eine Bikeline eingerichtet. Schülerinnen und Schüler treffen sich seither an Bike-Stationen und radeln dann gemeinsam in die Schule. Bewegung der Kinder wird gefördert, zudem gibt es für die Schülerinnen und Schüler Radfahrtrainings und Radservice.

Das Projekt Mobility V von neun großen Unternehmen der Plattform V in Vorarlberg gewinnt die Kategorie "Mobilitätsmanagement". Ziel ist es, Autofahrten zur Arbeit zu reduzieren. FH-JOANNEUM ist Gewinnerin der Kategorie "Generationengerechte und sozial inklusive Mobilität" mit dem Projekt SOULMATE, eine App, die ältere Menschen in ihrer Mobilität unterstützt. Das Konzept "Autofreie Innenstadt in Villach" der Bewegung Verantwortung Erde gewinnt die Kategorie "Ideen".

Die KONE AG in Wien setzt für die Service-Technik verstärkt Transport-Fahrräder ein und gewinnt damit die Kategorie "Emissionsfreie Logistik". Für die VMOBIL Radboxen an Bahnhöfen wird der Verkehrsverbund Vorarlberg in der Kategorie "Multimodalität" ausgezeichnet. Die Kategorie Digitalisierung gewinnt die TU Wien für das Tool StreeTUner, mit dem die Neugestaltung bestehender Straßen einfach visualisiert werden kann. Der Sieg in der Kategorie Energiewende geht an die Holding Graz für das Forschungsprojekt move2zero zur Umstellung der öffentlichen Busflotte auf emissionsfreie Antriebe.

Die Kategorie Internationale Vorbildprojekte gewinnt die HafenCity Universität Hamburg für die BlueGreenStreets. Dabei werden urbane Straßenräume multifunktional gestaltet und an den Klimawandel angepasst. Ebenso international wirkt das Projekt Danube Cycle Plans des Umweltbundesamts für die Erhöhung des Radverkehrsanteils im Donauraum. Und Artgineering aus Brüssel gewinnt für den Masterplan Radoffensive Graz 2030 die Kategorie "Raumordnung", die von der Österreichischen Hagelversicherung unterstützt wird. Deren Pressesprecher Mario Winkler gratuliert und betont: "Konsequenter Klima- und Bodenschutz tragen zu einer nachhaltigen regionalen Wirtschaft bei, die Arbeitsplätze schafft und die Ernährung der Menschen in Städten und am Land sichert. Nur so können wir unseren Kindern eine intakte Umwelt und Natur für eine lebenswerte Zukunft hinterlassen."

In der 30-Jährigen Geschichte des VCÖ-Mobilitätspreises Österreich gab es insgesamt 6.442 Einreichungen, davon wurden 366 ausgezeichnet. Die Zahl der Einreichungen stieg von 36 im Jahr 1992 über 83 im Jahr 2001, 261 im Jahr 2011 auf 375 im heurigen Jahr. Die heuer eingereichten Projekte wurden in 12 Kategorien von insgesamt 52 Fachleuten bewertet, die jeweils fünf am besten bewerteten Projekte konnten bei einem Online-Voting noch Zusatzpunkte erhalten.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /