© Andreas Lischka auf Pixabay
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Umweltfreundliche Werkstoffe: Auch Einrichten und Renovieren werden ökologischer

Die Herausforderungen sind vielfältig: Der Klimawandel schreitet scheinbar unaufhaltsam voran, Waldbrände zerstören unzählige Quadratkilometer Lebensraum und das ewige Eis ist ganz und gar nicht mehr ewig.

Die Lage ist ernst, aber es gibt auch viele gute Nachrichten. Denn längst ist das Umweltbewusstsein auch in die Häuser Österreichs eingekehrt. Viele passionierten Heimwerker setzen heute auf umweltfreundliche Werkstoffe, z. B. aus nachwachsenden Rohstoffen. In Farben, Klebern und Co. sind heutzutage viel weniger Schadstoffe enthalten als früher. Baumaterial, das noch vor zehn Jahre belächelt wurde, ist heute fest in Wohnhäusern angekommen. Ein Blick auf die Werkstoffe von heute zeigt, dass das Umweltbewusstsein stark gestiegen ist. Und dass es vielleicht noch nicht zu spät ist.

Wenn man in den allabendlichen Nachrichten von brennenden Wäldern und schmelzenden Gletschern hört, denkt vielleicht so mancher Zuschauer: Umweltschutz beginnt vor der eigenen Tür. Das stimmt, aber wenn man es genau nimmt, beginnt er sogar hinter der Tür. Denn beim Heimwerken und Einrichten kann man bereits viel für den Planeten tun. Es genügt schon ein Blick auf Farben, Lacke und Klebstoffe: Früher enthielten sie reichlich giftige Chemikalien, heute sind sie viel weniger belastend für Mensch und Umwelt.

OSB-Platten und Bambus: Umweltfreundlich bauen und einrichten

OSB-Platten ähneln vom Prinzip her den Spanplatten, unterscheiden sich in einigen Punkten aber deutlich. Der Anteil an Klebstoffen und Formaldehyd ist z. B. wesentlich geringer. Trotzdem sind sie meist robuster als eine herkömmliche Spanplatte. OSB steht übrigens für „Oriented Strand Board“. Diese Art der Holzplatten bestehen aus zwei Spanschichten, die in zwei unterschiedliche Richtungen ausgerichtet sind. Beim Renovieren oder Umbauen sind sie perfekt geeignet für die umweltfreundliche Wandverkleidung, aber auch für Türen oder Möbel.

Apropos Möbel: Bambus wird für Schränke, Tische und andere Möbel immer beliebter. Denn der entscheidende Vorteil ist: Das tropische Gehölz ist nicht nur schön, sondern wächst derart schnell nach, dass keine Abholzung von größeren Waldflächen nötig ist. Und stabil ist es auch. Das sieht man daran, dass gerade in Südostasien gleich ganze Häuser aus Bambus gebaut werden. Und was tropischen Wetterkapriolen trotzt, muss schon einiges vertragen können.

Hanf als Dämmstoff – Linoleum für den umweltfreundlichen Boden

Hanf ist ein echtes Multitalent, auch als ökologischer Werkstoff. Dämmmatten aus der berühmten Pflanze bringen hervorragende Ergebnisse und stehen anderen Materialien in nichts nach. Übrigens ist Hanf nicht nur zur Wärme-, sondern auch zur Trittschalldämmung von Decken gut geeignet. Und wenn neue Böden verlegt werden müssen? Dann ist Linoleum eine besonders gute Wahl. Dabei handelt es sich um ein robustes Gemisch aus Sägespänen, Jute und Leinen. Der Werkstoff ist deswegen so gut für den Fußboden geeignet, weil er Stöße abfedert und gleichzeitig seine Form beibehält.

Auch wer eine neue Mauer hochziehen möchte, z. B. zur Begrenzung der Terrasse, kann den Planeten aktiv schützen. Gebrannte Lehmziegel sind gelebter Umweltschutz. Denn der Rohstoff Lehm ist reichlich vorhanden, muss nicht aufwendig verarbeitet werden und ist zu 100 % recycelbar. Auch in Innenräumen hat Lehm einen entscheidenden Vorteil. Er ist in der Lage, überschüssige Feuchtigkeit zu speichern und bei Bedarf wieder dosiert abzugeben. Das wirkt sich dann nicht nur positiv auf das Welt-, sondern auch auf das Raumklima aus.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /