© oekonews W.J.Pucher / Ärzte und Ärztinnen beim Pressegespräch in Wien
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Corona-Impfstoff: Impfungen von Kindern im Fokus

Kinder und Jugendliche sind weniger stark betroffen, wenn sie mit Covid-19 infiziert werden.

In Österreich hat das Nationale Impfgremium (NIG) für Kinder und Jugendliche ab 12 eine uneingeschränkte Empfehlung für eine gemacht, d.h. mit wenigen Ausnahmen sollten nach dem Gremien ältere Kinder und Jugendliche geimpft werden. Das Gremium folgt damit einer Empfehlung der entsprechenden europäischen Behörden.

In Deutschland spricht sich die Ständige Impfkommission (STIKO) im Unterschied dazu dafür aus, Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 nur zu impfen, wenn für sie aufgrund von bestehenden Vorerkrankungen, z.B. Herzerkrankung, ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf besteht oder wenn sie mit Personen aus dieser Risikogruppe in ständigem Kontakt sind, z.B. wenn für die Geschwister ein solches Risiko besteht.

Eines ist dabei aus bisherigem Wissensstand sichtbar: Kinder und Jugendliche erkranken nur äußerst selten stark an Corona, Langzeitwirkungen als Folgen treten nur selten aus.

Daher gibt es Ärztinnen und Ärzte, die sich derzeit nicht für eine Impfung von Kindern aussprechen, da nach ihrer Meinung derzeit der Beobachtungszeitraum bestehender Studien zu kurz ist, darunter Internist Univ.-Prof. Andreas Sönnichsen, der darauf hinweist, das bei diesen Studien die durchschnittliche Beobachtungszeit nur 56 Tage ist und daher zum jetzigen Zeitpunkt noch zu wenig zuverlässige Aussagen über die Langzeitsicherheit und –effektivität der Impfung bei Kindern vorhanden sind.

Die Kinderärztin Dr. Veronika Himmelbauer erzählt, dass sie seit dem Ausbruch der Pandemie nur zwei Fälle von Kindern die mit Covid19 diagnostiziert wurden hatte, In der Regel verläuft die Coronainfektion harmlos, wie weitere Fälle in Emails der Ärztekammer zeigen. Weit dramatischer sind die Folgen der Pandemie im psychischen Bereich, wie die Zunahme von Ess-Störungen und Übergewicht wegen des fehlenden sozialen Netzes oder wegen der Schließung der Sportstätten, gestörtes Sozialverhalten von Kindern und Jugendlichen. Diese möchten sich impfen lassen, um wieder normal leben zu können. "Ich impfe als Ärztin jedoch gegen Krankheiten, aber nicht gegen Repressionen.” so Himmelbauer. Ähnlich äußert sich Kinderärztin Dr. Christine Saahs.

Noch ist nach Meinung der genannten Mediziner zu wenig Wissen über die Auswirkungen der Impfung vorhanden.

Die US-Zulassungsbehörde FDA empfiehlt derzeit dennoch ein Impfung von Kindern und Jugendlichen, da gerade diese bei einer Erkrankung, die meist harmlos verläuft, wodurch sie sogar oft unbemerkt bleibt, die Infektion an andere Personen übertragen und damit zur Ausbreitung des Coronavirus beitragen.

Die deutsche STIKO stellt fest, dass derzeit der Effekt noch nicht groß genug, um eine uneingeschränkte Empfehlung abzugeben. Nachdem es noch immer Impfstoffmangel gibt, sieht sie eine stärken Effekt darin, zuerst Erwachsene zu impfen.


Wolfgang J.Pucher


Artikel Online geschaltet von: / stevanov /