© ri auf Pixabay / Energieeffizientes und kostensparendes Heizen ist möglich
© ri auf Pixabay / Energieeffizientes und kostensparendes Heizen ist möglich

Novelle des Heizkostenabrechnungsgesetze: Energieeinsparung im Fokus

Nationalrat beschließt mehr Transparenz bei Energieverbrauch und -kosten

Der Nationalrat beschloss diese Woche eine Novelle des Heizkostenabrechnungsgesetzes. Ziel: Transparenz bei Energieverbrauch und -kosten zu schaffen.

Nach einer EU-Richtlinie zur Energieeffizienz müssen die Mitgliedstaaten Maßnahmen ergreifen, um bis zum Jahr 2030 4,4% des jährlichen Energieverbrauchs einzusparen. Das übergeordnete Ziel ist, den Energieverbrauch in der EU bis zum Jahr 2030 um 32,5% gegenüber 2007 zu senken. Kernpunkt des Heizkostenabrechnungsgesetzes ist die Erfassung und die verbrauchsabhängige Abrechnung des Heiz- und Warmwasserverbrauchs bei zentral beheizten Mehrparteienhäusern. Mit der Novelle werden künftig auch Kosten zur Gebäudekühlung erfasst. Ziel ist, mehr Transparenz beim Energieverbrauch und den damit verbundenen Kosten zu schaffen.

Für Johanna Jachs (ÖVP) wird mit der vorliegenden Novelle das Wohnen leistbarer. Dies sei für viele Teile der Bevölkerung ein großer Schritt. MieterInnen würden künftig laufend Informationen erhalten, wie sich ihr Energieverbrauch zusammensetzt. Damit würden sie die Möglichkeit erhalten, zeitnah zu reagieren und ihr Verhalten zu ändern. MieterInnen würden in Zukunft durch die Reduktion des Schadstoffausstoßes und die Energiekosteneinsparung doppelt sparen.

Ruth Becher (SPÖ) bedauerte, dass trotz niedrigerem Heizungsaufwands die Heizkosten in Mehrparteienhäusern im Vergleich zu Einfamilienhäusern derzeit nicht geringer seien. Als Grund führte sie hohe Ablesekosten an, die durch zwei Anbieter im deutschsprachigen Bereich durchgeführt würden. Diese würden sich den Markt aufteilen, was zu einer "Abzocke" führe. Der vorliegende Gesetzentwurf sei ein "Kniefall" vor Konzernen. Aus diesem Grund brachte die Abgeordnete einen Abänderungsantrag ein, der keine Mehrheit fand. Becher forderte darin unter anderem eine deutlichere Stärkung der Position der MieterInnen gegenüber Wärmelieferanten, was die Verpflichtung zur inhaltlichen Richtigkeit der Abrechnung betrifft, sowie einen klaren Schutz vor überhöhten Kosten für Energie und allen damit verbundenen Kosten. Auch Errichtungskosten sollten von den Anbietern nicht auf die AbnehmerInnen abgewälzt werden können, betonte Becher.

Abgeordneter Philipp Schrangl (FPÖ) führte an, dass die Novelle ein Fortschritt gegenüber dem geltenden Recht sei. Es würde mehr verbrauchsabhängige Abrechnung ermöglicht, was eine Belohnung sei, da den AbnehmerInnen nun mehr Einfluss auf den Energieverbrauch ermöglicht werde. Schrangl appellierte an die anwesende Bundesministerin Margarete Schramböck, die Gebarungsrichtlinie zu novellieren, da es bei Bezügen im Managementbereich gemeinnützigen Wohnbaus einer Klarstellung bedarf. "Ausreißer im Millionenbereich" müssten verhindert werden.

Nina Tomaselli (Grüne) betonte, dass die vorliegende Novelle eine Erleichterung für MieterInnen und eine echte Entlastung für das Klima sei. Das Gesetz würde Entwicklungen in Technik und Klima berücksichtigen. MieterInnen würden damit so viele Rechte wie noch nie bei der Betriebskostenabrechnung erhalten.

Felix Eypeltauer (NEOS) betonte, dass es eines Strukturwandels und eines "Innovationsturbos" zur Erreichung der Klimaziele bedürfe. Alle Sektoren, insbesondere der Gebäudebereich, müssten nachhaltiger werden. Neben der zentralen Wärme- und Kälteversorgung liege die Zukunft in der thermische Sanierung.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /