© Nattanan Kanchanaprat auf Pixabay
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Infrastruktur- und Altbau-Sanierung als Konjunkturmotor

Umwelt und Bauen lassen sich verbinden - Um die Klimaziele zu erreichen, brauchen wir einen langfristigen und realisierbaren Plan -Gewerkschaft, Bauinnung und UmweltNGO für aktives Handeln.

Wien - Die Nachhaltigkeitsinitiative UMWELT+BAUEN stellte ein Programm zur Umsetzung des europäischen Aufbauplans "Next Generation EU" in Österreich vor. Es geht um die Wohnhaussanierung, die Sanierung kommunaler Infrastruktur und die Sanierung öffentlicher Gebäude.

Wer profitiert von dieser nachhaltigen, ökologischen und arbeitsplatzschaffenden Initiative? Die von der Corona-Krise Betroffenen - die Bauwirtschaft, die Haushalte und Unternehmen, die Energieversorger, die mit diesen Mitteln sanierten Immobilien und der Staat als Ganzes und letztendlich alle Menschen, weil bei mehr Klimaschutz alle profitieren.

Die Initiative ist auf drei Stufen aufgebaut und soll in Etappen bis 2040 umgesetzt werden.

Dabei handelt es sich um notwendige und sinnvolle Investitionen in unsere Umwelt und somit Zukunft.

* Sanierung der 60.000 öffentlichen Gebäude
* Innovative Sanierung bis zum Haus (Infrastruktur)
* Sanierung und Nachverdichtung am und im Haus (Wohngebäude)

Die Schwerpunkte im Überblick

* Leistbares Wohnen, Klimaschutz und Arbeit sind die Kernthemen des Programms
* EU-Programme und niedriges Zinsniveau für Investitionen in die Infrastruktur von Gebäuden, in die Sanierung öffentlicher Gebäude und von Wohngebäuden zum "Rausfinanzieren aus der Krise" nutzen.
* Gemeinden, Städte und Infrastruktur zu Gewinnern der Krise machen.
* Konjunktur ankurbeln, Klima schützen, Arbeitsplätze sichern und Wohnen lebenswerter machen - all das ist möglich über eine klimafitte Gebäudesanierungsoffensive für Infrastruktur und Wohnen.
* Hunderttausende Altbauwohnungen klimafit und digital ins 21. Jahrhundert bringen.
* Durch klimafitte Wohnungen und zeitgemäße Infrastruktur Energie sparen, Betriebskosten leistbarer machen und Klima schützen.
* Unterstützung des Klimaschutzprogrammes KLIMAAKTIV des Bundes.
* Wohnkostenanteil am Haushaltseinkommen stabilisieren.
* Mit der Initiative können jährlich bis zu 100.000 Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden.

GBH-Bundesvorsitzender Abg. z. NR Josef Muchitsch, Sprecher UMWELT+BAUEN: "Schon täglich hören wir, was alles jetzt zum Schutz unseres Klimas passieren muss. In Budgets sind diese Absichten immer nur kurz abgebildet. Viel Zeit wird vergeudet durch Debatten über Strafen und Auswirkungen, was uns letztendlich nicht unser Ziel erreichen lässt - unser Klima zu schützen. Um Ziele zu erreichen, brauchen wir einen langfristigen und realisierbaren Plan. Eine Tour, welche uns über 19 Etappen/Jahre ins Ziel 2040 bringen muss. Genau das haben wir als Initiative mit ExpertInnen erarbeitet und stellen unseren Plan nun der Politik zur Verfügung."

Bmstr. Ing. Robert Jägersberger, Bundesinnungsmeister der Bundesinnung Bau: "Zur Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung sind nachhaltige Lösungen gefragt. Für den Gebäudesektor bedeutet dies, dass sowohl bei Sanierungen als auch im Neubau verstärkt ganzheitliche Konzepte unter Einbeziehung der Gebäudesubstanz zum Einsatz kommen müssen. Generell geht es darum, die Speichermasse von Gebäuden klimaschonend zu nutzen und den Energieverbrauch durch aufwändige Heiz- oder Kühlsysteme auf ein Minimum zu reduzieren. In diesem Sinne kann auch ein gut durchdachter "Low Tech -Ansatz einen wesentlichen Beitrag zum klimaschonenden Betrieb von Gebäuden leisten."

Mag. Robert Schmid, Fachverband Stein- und keramische Industrie: "Nur die nichtverbrauchte Energie ist ehrlich klimaneutral. Wir müssen zuerst den Energieverbrauch von Gebäuden deutlich verringern (therm. Gebäudehülle). Erst dann kann durch Einsatz erneuerbarer Energie im Gebäudebereich echte Klimaneutralität in der Nutzungsphase erreicht werden."

Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000: "Ein großer Teil des österreichischen Gebäudebestandes ist in einem schlechten Zustand und sollte dringend saniert werden. Mit thermischer Sanierung und Heizkesselerneuerung können wir tausende Arbeitsplätze schaffen und Heizkosten einsparen. Die Anhebung der Fördermittel für thermische Sanierung war ein guter erster Schritt, es braucht aber eine stärkere Bewerbung des Sanierungsprogramms, eine neue Initiative für die Sanierung von öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Krankenhäuser und eine abgestimmte Wärmestrategie zwischen Bund und Ländern, die festlegt, wie es gelingen kann, den gesamte Gebäudebestand bis 2040 klimafit zu machen."



Das gesamte Programm zu Download


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /