© Peter Lechner/HBF  / Bundespräsident Alexander Van der Bellen
© Peter Lechner/HBF / Bundespräsident Alexander Van der Bellen

Van der Bellen zum Earth Day: Klima-Appell an internationale Staatengemeinschaft

"Brauchen mutiges Handeln!" - Bundespräsident wünscht Klimagipfel von US-Präsident Biden vollen Erfolg

Bundespräsident Van der Bellen richtet anlässlich des Internationalen Tages der Erde ("Earth Day") einen eindringlichen Appell an die Staatengemeinschaft, rasche und mutige Schritte zur Bekämpfung der Klimakrise einzuleiten. "Während die Welt von der Corona-Pandemie in Atem gehalten wird, hat die Klimakrise keine Pause gemacht. Laut einem aktuellen Bericht der Weltwetterorganisation (WMO) war 2020 eines der drei heißesten jemals gemessenen Jahre. Die klimaschädlichen Emissionen steigen, unsere Erde erhitzt sich weiter und das Zeitfenster für wirksame Gegenmaßnahmen wird immer kleiner.

Die bisher angekündigten Maßnahmen der internationalen Staatengemeinschaft reichen nicht aus, um die Erderhitzung auf ein verträgliches Maß zu begrenzen. Wenn jetzt nicht rasch gehandelt wird, werden katastrophale Auswirkungen auf alle Lebensbereiche und in allen Weltregionen nicht mehr zu verhindern sein. Niemand will, dass unsere Gletscher völlig verschwinden, Unwetter, Überschwemmungen, Hitzewellen und Dürren zunehmen, landwirtschaftliche Erträge geringer werden und unsere Lebensqualität sinkt. Alle Staaten müssen daher deutlich nachbessern, auch Österreich", mahnt der Bundespräsident.

Zuversichtlich stimmen Van der Bellen aber die jüngsten Entwicklungen: Die USA und China, die gemeinsam für die Hälfte aller derzeitigen Emissionen verantwortlich sind, anerkennen mittlerweile die Dringlichkeit der Klimakrise und handeln gemeinsam. Ermutigend ist auch der von US-Präsident Joe Biden für 22. und 23. April angesetzte virtuelle Klimagipfel, bei dem unter anderem die Staaten mit dem höchsten CO2-Ausstoß teilnehmen sollen.

"Ich begrüße die Initiative von US-Präsident Biden ausdrücklich und wünsche dem ‚Leaders Summit on Climate‘ einen vollen Erfolg. Ich erwarte mir ein klares Bekenntnis vor allem von den USA, China, Indien, Russland, Brasilien und natürlich der EU, ihre Emissionen rasch und deutlich zu senken. Noch haben wir es in der Hand, gegenzusteuern", appelliert der Bundespräsident.

Der Bundespräsident wendet sich via Twitter auch direkt an US-Präsident Joe Biden: "Dear @POTUS, one line of Austria´s national anthem says: Courageously into the new times. That is how we solve the climate crisis. Together. United. With bold #ClimateAction. I am in this with you." #LeadersClimateSummit #EarthDay

Als hoffnungsvolles Signal sieht der Bundespräsident Berichte im Vorfeld des Summit, wonach Kanada, Japan und Südkorea am 22.4. offenbar ambitioniertere Klimaziele zusagen wollen. Bis zur Weltklimakonferenz in Glasgow im November muss es laut Van der Bellen gelingen, weitreichende Reduktions-Zusagen der internationalen Staatengemeinschaft zu fixieren. Die aktuelle Einigung zwischen den EU-Staaten und dem Europaparlament auf ein Reduktionsziel von minus 55% bis 2030 sei zwar weniger ambitioniert als von Vielen erhofft, aber jedenfalls ein wichtiger Schritt nach vorne.

"Die riesigen Budgetmittel, die jetzt weltweit mobilisiert werden, um die Wirtschaft nach der Pandemie wieder flott zu bekommen, sind eine große Chance, jetzt in Klimaschutz und Innovation zu investieren, Millionen neue, klimafreundliche Jobs zu schaffen und unsere Welt zukunftssicher zu machen. Nutzen wir diese Chance!"

Ziel muss es laut Van der Bellen sein, die klimaschädlichen Treibhausgasemissionen bis 2050 weltweit auf "netto-null" zu bekommen. Dieses Ziel ist auch in der Klimainitiative des Bundespräsidenten festgeschrieben, die bislang von 37 Staats- und Regierungschefs unterstützt wird.

Eine zentrale Rolle spielt das Umlenken von Finanzmitteln weg von fossilen Energien hin zu klimaneutralen Energieträgern und Effizienzmaßnahmen. Der Bundespräsident begrüßt in diesem Zusammenhang die Aufstockung der österreichischen Investitionsprämie von drei auf fünf Milliarden Euro als "wichtigen ersten Schritt".


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /