© Phillip Kofler auf pixabay / Rathaus Wien
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Neuer Energiebericht der Stadt Wien online: Energieverbrauch weiterhin rückläufig

Jährlicher Bericht enthält Daten zu aktuellen Energie- und Klimaschutzentwicklungen und Energieprojekten der Stadt Wien

Der neue Energiebericht der Stadt Wien wurde am Freitag, veröffentlicht und steht auf der Homepage der Stadt Wien - Energieplanung zur Verfügung. Der Energiebericht (Berichtsjahr 2020/Daten 2018) gibt einen Überblick über Energieprojekte der Stadt Wien und bietet umfassende Daten zu aktuellen Energie- und Klimaschutzentwicklungen.

"Der aktuelle Energiebericht zeigt die großen Herausforderungen und Aufgaben, vor denen wir stehen, auf. Auf unserem Weg zur CO2-neutralen Stadt 2040 spielen Energieeffizienz und der Ausbau erneuerbarer Energien daher eine entscheidende Rolle. Deshalb setzen wir unter anderem auf den massiven Ausbau von Sonnenstrom. Unser Ziel ist bis 2025 jedes Jahr so viele Photovoltaik-Anlagen zu errichten wie in den letzten 15 Jahren zusammen", so Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. Eine neue Servicestelle für die Wienerinnen und Wiener, die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren für PV-Anlagen sowie die Verdreifachung der Förderungen von PV-Anlagen von 1 auf 3 Millionen Euro pro Jahr bringt bereits heuer 2021 neuen Schwung in die Energiewende.

Laufende Energieprojekte

Der Bericht zeigt viele Projekte auf, die den Weg aus fossiler Versorgung hin zu erneuerbarer Energie weisen. Ein eigenes Kapitel ist den Energie-Highlights aus dem Wiener Magistrat gewidmet, der in vielen Bereichen ambitioniert vorangeht. Ein Beispiel dafür ist ein innovativer Bildungscampus, der aktuell in der Seestadt Aspern Nord umgesetzt wird. Dort wird die thermische Energieversorgung weit­estgehend durch erneuerbare Quellen gedeckt. Über 95% der Energie können vor Ort gewonnen werden, der Rest stammt aus erneuerbarer Aufbringung aus dem Verteilnetz.

"Ein wichtiger Meilenstein sind die Klimaschutz-Gebiete, die Schritt für Schritt für die einzelnen Bezirke erlassen werden, und den Ausstieg aus fossilem Erdgas einläuten", ergänzt Bernd Vogl, Abteilungsleiter der Stadt Wien - Energieplanung. In den Klimaschutz-Gebieten wird per Verordnung sichergestellt, dass Neubauten ausschließlich mit einem klimaschonenden Energiesystem zu errichten sind. "Damit werden unsere Gebäude künftig mit umweltschonender und klimaverträglicher Energie versorgt."

Mit dem Verwaltungs-übergreifenden EU-Programm Deep Demonstration wurden 2020 außerdem wichtige Impulse für den Weg in eine klimafreundliche Zukunft gesetzt. Gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik vertiefte die Stadt bestehende Initiativen und entwickelte ambitionierte Lösungen und Ideen für ein klimagerechtes Wien. Dadurch wurden wichtige Vorbereitungsarbeiten für den European Green Deal geleistet.

Die wichtigsten Energie-Entwicklungen im Überblick

- Der Energieverbrauch pro Kopf ist in Wien der geringste von ganz Österreich, zuletzt 19.669 Kilowattstunden gegenüber dem österreichweiten Durchschnitt von 35.387 Kilowattstunden

- Trotz des starken Bevölkerungswachstums ist der Energieverbrauch der Stadt seit 2005 leicht rückläufig.

- Der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase pro Kopf sinkt weiterhin. Seit dem Jahr 1990 ist er um rund 40 Prozent gesunken.

- Der Anteil erneuerbarer Energieträger am Endenergieverbrauch inklusive Import steigt in Wien weiter an. Derzeit liegt er bei 15,7 Prozent.

- Fossiles Gas und Erdöl dominieren mit rund 71 Prozent weiterhin den Wiener Energieverbrauch

- Pro 1.000 EinwohnerInnen gibt es in Wien 374 PKWs. Das ist im Vergleich mit den anderen acht Bundesländern die niedrigste Zahl.

- Der öffentliche Verkehr und die Fahrradnutzung steigen weiter an. 71 Prozent aller Verkehrswege werden mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrrad oder zu Fuß bewältigt.

Der Energiebericht mit ausgewählten Zahlen, Daten und Fakten erscheint in limitierter gedruckter Auflage. Erstmals gibt es auch eine für den Online-Gebrauch aufgearbeitete Vollversion.

Service: Den Online-Energiebericht finden Sie hier


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /