© Land Steiermark / Spatenstich für das Trolleyprojekt der VA Erzberg GmbH
© Land Steiermark / Spatenstich für das Trolleyprojekt der VA Erzberg GmbH

Elektromobiler Award für fünf Vorreiterunternehmen

Der EL-MO Award wurde für innovative Projekte im Bereich nachhaltigen Wirtschaftsverkehrs überreicht

Wien - Auch heuer fand wieder der Fachkongress EL-MOTION 2021 statt, wenn auch online. Gestern Abend wurde erstmals der EL-MO Award an fünf österreichische Unternehmen verliehen, die mit ihren besonders innovativen Projekten Pionierarbeit bei der Transformation der Verkehrsbereichs in Richtung CO2-Neutralität leisten.

Überreicht wurde der EL-MO Award von Bundesministerin Leonore Gewessler sowie WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf. Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), sagte: „Der EL-MO Award zeigt eindrucksvoll, was im Bereich klimafreundlicher Mobilität mit österreichischem Know-how und Enthusiasmus alles möglich ist. Gleichzeitig geht es darum Chancen aufzuzeigen und zu nutzen, die durch die Mobilitätswende möglich sind. Denn die Mobilitätswende schafft vielfach Wertschöpfung und Arbeitsplätze – Klimaschutz ist ein absoluter Wirtschafts- und Jobmotor. Allen voran die Siegerprojekte zeigen das diesbezügliche Potential. In diesem Sinne gratuliere ich allen ausgezeichneten Projekten und Preisträgerinnen und Preisträgern herzlich.“

Karlheinz Kopf, Generalsekretär Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), betonte: „Die EL-MOTION genießt in Fachkreisen seit Jahren höchste Anerkennung und ist DAS Event für E-Mobilität. Es freut mich daher, dass auf dem von der WKÖ veranstalteten Kongress nun erstmals auch der EL-MO Award verliehen wird. Gerade im Bereich neuer Technologien ist es wichtig, jene, die Pionierarbeit leisten, vor den Vorhang zu holen. Das macht einerseits den Mut und die Offenheit für Neues sichtbar, andererseits zeigt der Award auch, welches Potenzial in der E-Mobilität steckt und wie die Umstellung ganzer Flotten auf Elektroantrieb in der Praxis funktioniert. Von diesen Erfahrungen können wir lernen. Die E-Mobilität ist ein wichtiger Baustein eines nachhaltigen Verkehrssystems und wird - neben anderen innovativen Technologien wie beispielsweise Wasserstoff, Biokraftstoffen oder eFuels - am Weg zur Erreichung der Klimaziele eine wichtige Rolle spielen.“



Fronius International GmbH
VA Erzberg GmbH
DiniTech GmbH
ADEG Markt Piber
MA 48 / Stadt Wien

Stephan Schwarzer, Leiter der Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik in der WKÖ und Vorsitzender des EL-MOTION Beirats, ist überzeugt: „Die Energie- und Verkehrswende eröffnet den heimischen Unternehmen ein unglaubliches Potenzial für Innovationen. In welch hoher Qualität und breiter Quantität dies bereits geschieht, davon zeugen die vielen Einsendungen zum EL-MO Award 2021. Besonders deutlich illustrieren dies die fünf Gewinner-Projekte, die nicht nur die hochkarätige Fachjury auf ganzer Linie überzeugen konnten, sondern auch national und international Vorbild für Nachahmer sein sollten.“

Breitgefächerte Innovationskraft der heimischen Unternehmen

Die Themenschwerpunkte der einzelnen Siegerprojekte sind dabei wirklich vielfältig: Fronius International GmbH wurde für das Projekt „Solhub“ ausgezeichnet, das eine dezentrale Wasserstoff-Produktion mit Sonnenergie sowie die Lagerung und Betankung von Fahrzeugen mit H2 ermöglicht. Dabei handelt es sich um ein Produkt, das viele derzeit noch schwierige Aspekte am zukunftsträchtigen Wasserstoffantrieb mit einem Streich nachhaltiger und ökologischer macht. „Wir werden den Gewinn des EL-MO Award nutzen, um mehr öffentliche Aufmerksamkeit auf das Thema lokale Wasserstoffproduktion mit Sonnenergie zu lenken. Dezentrale, erneuerbare Energieversorgungslösungen sind für die Energiewende von enormer Bedeutung“, freute sich Thomas Rührlinger, Projektverantwortlicher bei Fronius International.

Die VA Erzberg GmbH konnte die Fachjury mit Elektromobilität im großen Stil überzeugen. Im Lauf des Frühjahrs werden im steirischen Tagebau nämlich sechs elektrische Schwerlast-Lkw die Diesel-Modelle ersetzen und mittels Oberleitungsbetrieb den Gesteins- und Erztransport revolutionieren. Jährlich können damit 3 Millionen Liter Diesel eingespart werden. „Die Verleihung des EL-MO Awards ist eine große Anerkennung für unsere langjährige, innovative Projektarbeit. Schließlich handelt es sich bei den elektrischen Schwerlast-Lkw im Oberleitungsbetrieb um ein weltweit einzigartiges Konzept, an dem die internationale Bergbauindustrie großes Interesse zeigt“, so Geschäftsführer Christian Treml, der für die VA Erzberg den Preis entgegennahm.

Die DiniTech GmbH wiederum liefert mit ihrem Produkt „NRGkick connect“ eine überaus einfache und kostengünstige Möglichkeit, Sonnenstrom der eigenen PV-Anlage möglichst effizient für das Laden des eigenen Elektroautos zu nutzen. Das Produkt ist zukunftsweisend – denn in der Produktion des eigenen Stroms zum Betrieb der eigenen E-Mobilität liegt viel Potenzial zur Entlastung der Stromnetze, der CO2-Reduktion sowie der Energieeigenversorgung. „Die optimale Nutzung von Energieressourcen im Bereich E-Mobilität ist ein Wunsch vieler E-Mobilisten – und ein dezidiertes Ziel von DiniTech. Awards, wie der EL-MO, sind wichtig, um den innovativen Charakter hoch zu halten und intelligente Lösungen für eine nachhaltige Mobilität zu finden“, so Martin Ferk von DiniTech.

Der inhabergeführte ADEG Markt Piber produziert mittels eigener Solarstrom-Anlage auf dem Flachdach genug Energie, um den Markt mit 57 Prozent eigenem Strom zu betreiben. Ein Stromspeicher, eine Abluftheizung sowie ein Ladepark für E-Autos komplettieren den innovativen Umbau und animieren andere Lebensmittelhändler zum Nachmachen. „Wenn Supermarktketten unserem Beispiel folgen und ihre vielen Flachdächer und Parkflächen mit effizienter Öko-Stromproduktion nutzen würden, dann wäre in Österreich ein riesiger Schritt in Richtung dezentrale Energieversorgung und -speicherung sowie CO2-Reduktion gemacht“, sagt Gernot Piber, Inhaber des ADEG Marktes Piber.

Nicht minder innovativ zeigt sich auch die ebenfalls ausgezeichnete MA 48 der Stadt Wien. Gemeinsam mit den Unternehmen MAN, M-U-T und Framo wurde das österreichweit erste vollelektrische Müllfahrzeug entwickelt und gebaut. Es ist seit Mai 2019 im Realbetrieb in der Stadt im Einsatz und überzeugt mit geringeren CO2-, NOx-, Feinstaub- und Lärmemissionen. „Die Erkenntnisse aus dem MA 48-Pionierprojekt und der Entwicklung eines vollelektrischen Müllfahrzeugs stellen eine wichtige Grundlage für die Zukunft dar, denn bald werden nicht nur in Wien emissionsfreie kommunale Nutzfahrzeuge benötigt werden“, so Josef Thon, Leiter der MA 48 der Stadt Wien.

Schwarzer: „EL-MO Award soll Innovationskraft sichtbar machen“

„Mit dem EL-MO Award wollen wir die Innovationskraft der heimischen Unternehmen sichtbar und die unterschiedlichsten Ansatzpunkte für eine saubere, effiziente und leistbare Mobilität einer breiten Öffentlichkeit bekannt machen. Wir gratulieren den fünf Siegern von 2021 und möchten auf diesem Weg viele weitere Unternehmen zur Teilnahme am EL-MO Award 2022 begeistern“, so der Vorsitzender des EL-MOTION Beirats Schwarzer.



Mehr Details: www.elmotion.at/elmo-award.

Auch FLOTTE und 1TRUCK.TV. werden noch ausführlich zum Thema berichten.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /