© Sawyer Sutton auf pexels.com
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Heißt es jetzt endlich "Action" beim Klimawandel- auch in den USA?

Vor fünf Jahren wurde das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet.. aber es fehlen ausreichend Taten zur Begrenzung des Klimawandels.

"Wir sind immer noch nicht in die richtige Richtung unterwegs", so der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, diese Woche anlässlich des Jubiläums des vor 5 Jahren beschlossenen Plans. „ In Paris wurde versprochen, den Temperaturanstieg auf möglichst 1,5 Grad Celsius zu begrenzen“, meint Guterrres, „aber die in Paris eingegangenen Verpflichtungen reichen bei weitem nicht aus, um dorthin zu gelangen, und selbst diese Verpflichtungen werden nicht eingehalten… Ich rufe alle Staats- und Regierungschefs weltweit dazu auf, den Klimanotstand zu erklären.“

An vorderster Front ist jedoch bei den Staats- und Regierungschefs derzeit ein anderes Thema für Ausnahmezustände verantwortlich. Mit derzeit weltweit über 1,6 Millionen Toten und mehr als 74 Millionen gemeldeten Fällen steht die Covid-19-Pandemie ganz vorne.
Europa hat gestern ein hohes Budget für "Grünen Wiederaufbau" beschlossen, so hohe Beträge gab es für Klimaschutz noch nie.

Und in den USA? In den USA hat Präsident Donald Trump nicht nur die Klimakrise ignoriert, sondern auch den Coronavirus, den USA geht es mit bisher mehr als 300.000 Todesfällen schlechter als jeder anderen Nation.

Die Pandemie und die Klimakatastrophe beeinflussen die Wirtschaft in den USA besonders. Eine Koalition von mehr als 380 NGOs und anderen Gruppen fordert vom neuen Präsidenten der USA, Joe, unter dem Motto „Build Back Fossil Free“ sofort nach seiner Amtsübernahme dringendst Maßnahmen um Trumps regulatorische Rückschläge aufzuheben und "Green Recovery", das in Europa schon weit mehr im Vordergrund steht, voranzutreiben. Die Gruppe schlägt zahlreiche Maßnahmen vor, die Joe Biden sofort ergreifen kann, und sie fordern dass Biden sofort den Klimanotstand ausruft.

Eine echte grüne Erholung könnte Investitionen in eine bessere und CO2-freie Wirtschaft, Infrastruktur für erneuerbare Energien, Energieeffizienz und für bessere Gebäudequalität bei der Sanierung und beim Neubau ankurbeln und gleichzeitig Rassismus und Ungleichheit bekämpfen, denn gerade ärmere Menschen tragen die Hauptlast der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Klimagerechtigkeit ist deswegen auch eine Forderung von Buildbackfossilfree.

Die USA haben als größter historischer Treibhausgasemittent, der 25% des seit 1751 weltweit ausgestoßenen Kohlendioxids erzeugt, die moralische Verantwortung, mit viel mehr Einsatz "Green Recovery" anzugehen. Gleichzeitig sollten sie Entwicklungsländer dabei unterstützen, ebenfalls in diese Richtung zu gehen.

Biden hat bereits mehrere strategische Nominierungen für Positionen angekündigt, die nicht nur für die Verfolgung seiner Klimastrategie, sondern durch den horrend hohen Treibhausgasausstoß der USA von zentraler Bedeutung für die künftigen Entwicklungen der Erde zum Thema Klimaschutz sind. Der frühere Außenminister John Kerry wurde zum Sonderbeauftragten des Präsidenten für Klima ernannt, der sich mit Klimadiplomatie befasst und einen Sitz im Nationalen Sicherheitsrat hat. Gina McCarthy, unter Obama Chefin der EPA, der obersten Umweltschutzbehörde der USA, wird die Klimakoordinatorin des Weißen Hauses sein, die mit der Verabschiedung und Ausarbeitung von Details zur Klimapolitik im Inland beauftragt ist. Sie wird von Ali Zaidi, der politischer Berater des ehemaligen US-Energieministers Steven Chu und stellvertretender New Yorker Sekretär für Energie und Umwelt war, als Stellvertreter unterstützt.

Gina Mc Carty twitterte vorige Woche:
"Every department in the Biden administration should be centering climate action and clean energy in their federal policies and investments. And they should do it in a way that continues to advance labor interests and environmental justice in communities across the country."
"Jede Abteilung in der Biden-Administration sollte Klimaschutz und saubere Energie in ihren föderalen Richtlinien und Investitionen in den Mittelpunkt stellen ... um die Arbeitsinteressen und die Umweltgerechtigkeit in den Gemeinden im ganzen Land voranzutreiben."

Neuer Leiter der EPA wird Michael Regan, ein ausgewiesener Umweltexperte, der derzeit Leiter der Abteilung für Umweltqualität in North Carolina ist. Zuvor arbeitete er bereits für die EPA und war als nationaler Programmmanager für die Entwicklung von Programmen zur Reduzierung der Umweltverschmutzung und zur Verbesserung der Energieeffizienz und Luftqualität verantwortlich.

Jennifer Granholm, frühere Gouverneurin von Michigan, die als starke Stimme und Verfechterin erneuerbarer Energien gilt, wurde zur Leiterin des Department of Energy ernannt. Weitere für ihr Engagement in Klima- und Energiefragen bekannten Experten und Expertinnen sollen ihr zur Seite stehen.

Varshini Prakashi, Direktorin von Sunrisemovement, einer starken Jugendklimabewegung, die die den Klimawandel stoppen und dabei Millionen gut bezahlter Arbeitsplätze schaffen will, twitterte am Mittwoch:
"Big day! This year, @sunrisemvmt pressured Biden to champion the most ambitious climate plan ever & contacted millions of youth to deliver a historic victory."
Then, we pushed for a new, powerful climate office staffed w/ all-stars.
Now - it's happening.

Ein historischer Sieg also im Kampf gegen den Klimawandel.

"Nun heißt es die Ärmel hochkrempeln und so schnell wie möglich auch in den USA das Ruder herumzureißen, das bringt nicht nur Vorteile für das Klima, sondern auch Jobs, die wir gerade nach der Coronakrise dringendst brauchen, " so ein Umweltaktivist aus den USA.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /