© hariparmar/freepik.com
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Langlebige Geräte : Klimaschutz und Geld sparen

Geräte im Haushalt länger zu nutzen, spart Geld und trägt aktiv zum Klimaschutz bei.

Würden allein Waschmaschinen, Fernseher, Notebooks und Smartphones in Deutschland länger als heute genutzt, könnten alle Verbraucherinnen und Verbraucher zusammen bis zu 3,7 Milliarden Euro pro Jahr und fast vier Millionen Tonnen klimaschädliche Treibhausgase einsparen. Das entspricht in etwa der Menge Treibhausgase, die 1,85 Millionen Pkw im Jahr durchschnittlich emittieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse des Öko-Instituts im Auftrag des vzbv (Verbraucherzentrale Bundesverband).

Kosten und Treibhausgase: Einsparungen im Detail

Die Studie vergleicht für vier Produktgruppen verschiedene Lebensdauern – die heutige durchschnittliche mit einer verlängerten Nutzung, die der Wunschlebensdauer der Verbraucherinnen und Verbraucher entspricht. Die Ergebnisse unterscheiden sich deutlich: So spart ein Fernseher, der 13 statt 6 Jahre genutzt wird, rund 660 Kilogramm Treibhausgase (kg THG) ein. Ein Notebook, das zehn statt fünf Jahre zum Einsatz kommt, spart rund 200 kg THG. Bei Smartphones entstehen THG-Einsparungen von rund 100 kg bei einer siebenjährigen statt zweieinhalb-jährigen Nutzung und bei Waschmaschinen von rund 60 kg THG bei 17 statt 12 Jahren.

Doch auch bei den Kosten für die Verbraucherinnen und Verbraucher zeigt die Analyse teils hohe Einsparpotenziale, obwohl angenommen wurde, dass die Geräte mit zusätzlichen Investitionen repariert werden. Wer etwa einen Fernseher länger nutzt, spart 13 Euro; bei einem Notebook sind es 295 Euro; beim Smartphone 242 Euro und bei einer Waschmaschine 43 Euro. Auf alle Geräte in Deutschland hochgerechnet, können so pro Jahr 3,7 Milliarden Euro eingespart bzw. in effizientere Produkte investiert werden.

Hersteller, Haushalte, Politik – alle sind gefragt

Damit Produkte länger genutzt werden können, sind verschiedene Maßnahmen wichtig. So muss die Politik zum einen Mindestanforderungen an die Haltbarkeit der Geräte oder bezüglich verpflichtender Garantieaussagen formulieren sowie bessere Rahmenbedingungen für die Reparaturen schaffen. Erste Ansätze für solche Anforderungen gibt es bereits im Rahmen der EU-Ökodesignverordnung, die weiterverfolgt und ausgebaut werden sollten.

Darüber hinaus sollten Reparaturen weiter gefördert werden, zum Beispiel über eine Senkung der Mehrwertsteuer für Reparaturdienstleistungen, eine steuerliche Absetzfähigkeit von Reparaturkosten und weitere ökonomische Instrumente. Zudem sollten öffentliche Institutionen dabei unterstützt werden, langlebige, reparaturfreundliche oder wiederaufbereitete Geräte zu beschaffen, wie bereits im Kreislaufwirtschaftsgesetz ausgeführt. Dadurch können Markteintrittsbarrieren für langlebige und reparaturfreundliche Produkte reduziert und deren Wettbewerbsfähigkeit erhöht werden.

Studie „Ökonomische und ökologische Auswirkungen einer Verlängerung der Nutzungsdauer von elektrischen und elektronischen Geräten“ des Öko-Instituts




Empfehlungen des Öko-Instituts für eine nachhaltige Produktpolitik


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /