© Pexels auf Pixabay / Windkraft
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Wirtschaftsaufschwung mit Windkraft in Europa

Die europäische Windbranche bringt Wertschöpfung und Arbeitsplätze und hat große Potentiale für die Zukunft

St. Pölten - Der am Freitag von WindEurope veröffentlichte Flagship-Report weist auf die großen Möglichkeiten der Windbranche in Europa für einen Wiederaufbau der, durch die Coronapandemie geschwächten, Wirtschaft hin. Der Report zeigt: Setzt die Politik die, zu den selbst gesteckten Zielen passenden, Maßnahmen beim Ausbau der Windkraft um, können die Arbeitsplätze um 50 Prozent und der Beitrag zum BIP um 35 Prozent wachsen. Bleiben die Ziele politische Sonntagsreden wird die Windbranche in Europa 20.000 Arbeitsplätze verlieren. Auch die österreichische Politik ist mit der Umsetzung des EAGs gefordert, die passenden Rahmenbedingungen für den Ausbau zu schaffen. "Derzeit reicht der Gesetzesentwurf nicht aus, dass die Ziele erreicht werden können und die Windbranche Arbeitsplätze und heimische Wertschöpfung zur Verfügung stellen kann", so Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.

Die WindEurope, Dachverband der Windenergie in Europa, hat den Flagship-Report "Wind energy and economic recovery in Europe - How wind energy will put communities at the heart of the European recovery" präsentiert:

Derzeit arbeiten 300.000 Personen in Europa in der Windbranche und diese steuert pro Jahr 37 Mrd. Euro zum BIP bei. Darüber hinaus fließen 5 Mrd. Euro an Steuern in die europäischen Finanzministerien. Vom jährlichen Umsatzvolumen von 60 Mrd. Euro bleiben 65 Prozent an heimischer Wertschöpfung in Europa. 42 Prozent aller Windkrafthersteller sind europäisch. Von den größten 10 Herstellern haben fünf ihre Zentrale auf unserem Kontinent. Auch die Zulieferindustrie ist in Europa mit einem Umsatzvolumen von 13 Mrd. Euro stark vertreten. 31 Prozent aller Produktionsstandorte stehen in Europa. "Die Windbranche bringt so die Gewinne in den ländlichen Raum", bemerkt Giles Dickson, Geschäftsführer von WindEurope. Wenn die Politik in Europa die Maßnahmen umsetzt, die zu den selbstgesteckten Zielen passen, könnte die Windbranche bis 2030 450.000 Arbeitsplätze bereitstellen und würde 50 Mrd. Euro zum BIP beitragen. "Vorausgesetzt die Regierungen setzen die nötigen Maßnahmen um. Wenn nicht, wird die Windbranche 20.000 Arbeitsplätze verlieren", erklärt Dickson.

Große bisher nicht genutzte Potentiale

Dabei wird deutlich, dass die politischen Klimaschutzmaßnahmen beim Ausbau der Windkraft in Europa bei weitem nicht ausreichen, um die bestehenden Ziele zu erreichen. Jedes Jahr müssten 21 GW Windkraftleistung bis 2030 hinzukommen. Derzeit sind es mit 12 GW pro Jahr 40 Prozent weniger. "Ziele allein machen noch keinen Klimaschutz", bemerkt Moidl: "Der Green New Deal auf europäischer Ebene muss den Anstoß geben die enormen ungenutzten Potentiale der Windkraft in Europa zu erschließen. Dies bietet große Chancen für Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Klimaschutz. "

Politische Ambition in Österreich ist jetzt beim EAG gefragt

In Österreich wird die Zukunft der Windkraft in den nächsten Monaten entschieden. "Der derzeitige Entwurf des EAGs kann die Zukunft der Windkraft noch nicht sicherstellen", zeigt Moidl auf. Im bestehenden Entwurf des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG) ist mit 400 MW der jährliche Ausbau um 25 Prozent zu niedrig angesetzt. Um das österreichische Ziel einer 100 prozentigen Stromversorgung aus erneuerbaren Energien bis 2030 erreichen zu können, bedarf es einen Windkraftausbau in den nächsten 10 Jahren von 500 MW pro Jahr. "Jetzt ist die österreichische Politik gefordert die Steine, die derzeit am Weg der Energiewende liegen, aus dem Gesetz zu entfernen. Dann kann Österreich wieder eine Vorreiterrolle in Sachen Energiewende einnehmen und Arbeitsplätze und heimische Wertschöpfung sichern", so Moidl.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /