© Seagul pixabay.com
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Studie: Erneuerbare Energien sind Weg aus der Krise

Jährlich bis zu 100.000 neue Arbeitsplätze - gleichzeitig Reduktion von 13 Millionen Tonnen CO2.

Wien- Diese Woche hat das Energieinstitut der Johannes Keppler Universität Linz gemeinsam mit dem Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) im Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) eine Studie zu den wirtschaftlichen Effekten von Investitionen in erneuerbare Energien vorgestellt.

Diese Ergebnisse sprechen auf beeindruckende Art für die Forcierung der Energiewende: "Die Studie hat ergeben, dass durch den Ausbau erneuerbarer Energien bis zu 100.000 Arbeitsplätze geschaffen werden können. Um diese Potenziale voll ausschöpfen zu können, muss nun gehandelt werden. Der Umstieg von fossilen Energien auf erneuerbare Energien sichert nicht nur unsere Zukunft und die unserer Kinder und Enkelkinder. Ambitionierte Ausbaupläne und Strategien sind gerade jetzt in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gefragt!", sagt Martina Prechtl-Grundnig, die Geschäftsführerin des EEÖ.

Österreich und die Europäische Union stehen aktuell vor der Herausforderung, der Klimakrise und dem durch COVID bedingten Wirtschaftseinbruch entgegen zu wirken. Die Verknüpfung von Konjunktur- und Klimapolitik ist somit ein Muss. Die neu präsentierte Studie zeigt, dass diese Verknüpfung gleichzeitig ein wesentlicher Vorteil zur Bekämpfung des Wirtschaftseinbruchs ist, eine große Chance, die man nun einfach nutzen muss.

Die Studie zeigt, dass mit dem Ausbau und der Speicherung erneuerbarer Energie in den kommenden zehn Jahren bei jährlichen Investitionen von 4,5 Mrd. Euro mehr als 100.000 Arbeitsplätze gesichert oder geschaffen werden können und ein zusätzliches BIP von durchschnittlich 9,8 Mrd. Euro generiert werden kann. Bis 2030 können so die CO2-Emissionen über 13. Mio. Tonnen reduziert werden.

Auf ihre Wertschöpfungseffekte untersucht wurden Biogas, Biomasse, Geothermie, Wasserkraft, Photovoltaik, Solarthermie, Windkraft sowie Pumpspeicherkraftwerke. Der Ausbau dieser Technologien ist ein Konjunkturmotor.

"Erneuerbare Energie schaffen Wirtschaftsleistung und Arbeitsplätze in den Regionen. Es gibt einige schöne Beispiele von Unternehmen, die als kleine Tüfteleien und mit viel Idealismus starteten und durch Pioniergeist und Innovationskraft zu erfolgreichen, hoch professionellen und auch international tätigen Unternehmen herangewachsen sind. Viele von Ihnen beschäftigen mittlerweile hunderte Mitarbeiter und sind tief in den Regionen verwurzelt. Einiger dieser Unternehmen befinden sich in strukturschwachen Gegenden Österreichs und sichern und schaffen dort attraktive und zukunftsfähige Arbeitsplätze", betont Prechtl-Grundnig mit Blick auf zahlreiche innovative Österreichische Vorzeigeunternehmen am Sektor.

"Mit einer Technologieoffensive kann es auch gelingen, die Marktanteile heimischer Unternehmen noch weiter zu steigern, sodass die angeführten volkswirtschaftlichen Ergebnisse noch positiver ausfallen können", erklärt Prof. Horst Steinmüller, Geschäftsführer des Energieinstitutes die positiven Effekte des Ausbaus erneuerbarer Energien.

Um Anreize für den Ausbau von Erneuerbaren Energien zu setzen und somit heimische Wertschöpfung und zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen, ist der regulatorische Rahmen auf allen Ebenen essenziell. "Jetzt gilt es, mit vereinten Kräften keine Zeit mehr zu verlieren und gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft zu arbeiten", ist Prechtl-Grundnig überzeugt.

Über die Studie

Die Studie wurde vom Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz erstellt und erhebt die volkswirtschaftlichen Effekte erneuerbarer Energien. Hauptautor der Analyse, Dr. Sebastian Goers erklärt: "Die verstärkte Investition in Technologien zur Produktion und Speicherung von erneuerbarer Energie in Österreich erzeugt eine sogenannte Doppelte Dividende: gleichzeitig positive ökonomische und ökologische Auswirkungen."

Dr. Robert Tichler, Geschäftsführer des Energieinstituts, ergänzt: "Die positiven Auswirkungen der Forcierung von Erneuerbaren Energieträgern auf das Beschäftigungsniveau sowie auf die heimische Wertschöpfung sollten zusätzlich zu den öffentlich bekannten positiven Effekten auf den Klimawandel stärker in den Mittelpunkt gestellt werden."


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /