© Designwerk / Futuricum Elektroabfall-LKW in Genf im Einsatz
© Designwerk / Futuricum Elektroabfall-LKW in Genf im Einsatz

Elektrische Abfall-Lastkraftwagen immer mehr im Kommen

Die Abfallentsorgung der Wirtschaftsbetriebe Duisburg setzt seit kurzem auf einen Elektro-LKW, genauso wie die Serbeco Gruppe aus Genf und die Stadt Winterthur.

© Designwerk /Auslieferung des Futuricum Elektroabfall-LKW an die Stadt Duisburg
© Designwerk /Auslieferung des Futuricum Elektroabfall-LKW an die Stadt Duisburg
© Designwerk / Futuricum Elektro-LKW in Winterthur
© Designwerk / Futuricum Elektro-LKW in Winterthur

Ein elektrischer LKW ermöglicht eine schnellere, geräuscharme Beschleunigung und erlaubt die Rückgewinnung der beim Bremsen freigesetzten Energie. Dabei ist der Lastwagen lokal emissionsfrei unterwegs. Die Grundlage für den Bau des Collect 26E der Stadt Duisburg bildet das Modell Volvo FM aus der aktuellen Baureihe von Volvo Trucks. Für den elektrischen Betrieb hat Designwerk das Fahrzeug mit vier Elektromotoren und Batteriespeichern mit einer Gesamtkapazität von insgesamt 255 kWh ausgestattet. Ektrifiziert wurde auch der Pressmüllaufbau der Contena-Ochsner AG, der auf einem handelsüblichen Aufbau von FAUN und Stummer basiert. Mit einer Leistung von 680 PS und einer Reichweite von 150 Kilometern im Sammelbetrieb können die täglichen Routen ohne Zwischenladungen zurückgelegt werden. Im Anschluss an die Sammeltouren wird das Fahrzeug über Nacht geladen.

Rein elektrisch - Lokal emissionsfrei und viel leiser

Die in Genf ansässige Serbeco Gruppe setzt bei der Müllsammlung ebenfalls auf einen neuen, vollelektrischen Lastkraftwagen. „Die Recyclinglogistik der Zukunft ist elektrisch und verursacht damit weniger CO2-Emissionen und Lärm“, sagt Bertrand Girod, Generaldirektor der Serbeco Gruppe. Das Fahrzeug kommt für die Leerung von Unterflurcontainern zum Einsatz. Die Recyclinglogistik ist prädestiniert für die Elektrifizierung. In dieser Mobilitätsnische sind die Routen begrenzt und klar definiert. Im sogenannten Stop-and-Go-Betrieb bei der Sammlung der Abfälle verursachen herkömmliche Lastkraftwagen Lärm- und Schadstoffemissionen in Wohngebieten. Ein elektrisches Modell hingegen ermöglicht eine schnellere, geräuscharme Beschleunigung und erlaubt die Rückgewinnung der beim Bremsen freigesetzten Energie.

Bereits im Juli wurde ein Futuricum Collect 26E an die Stadt Winterthur übergeben, was das Team von Designwerk besonders freut, denn damit fährt eines der elektrischen Abfallsammelfahrzeuge direkt vor ihrer Haustüre.

Gebaut werden die innovativen E-Fahrzeuge von der Designwerk Products AG mit Sitz in Winterthur, die sich rein der Elektromobilität verschreibt. Als Basis für die Abfall-Fahrzeuge dient ein vierachsiges Chassis von Volvo.

Elektro-Lastfahrzeuge kommen in anderen Bereichen ebenfalls zum Einsatz: Die Designwerk Products AG überraschte im Juni mit der Ankündigung, demnächst einen Futuricum-LKW des Typs Logistics 18 E mit einer Kapazität von 680 Kilowattstunden und bis zu 760 Kilometern Reichweite an die DPD auszuliefern, der ab Mitte Dezember 2020 für Paketzustellungen in der ganzen Schweiz eingesetzt werden soll. Demnächst ausgeliefert werden sollen außerdem mehrere vollelektrische Betonfahrmischer auf fünf Achsen.
Zusätzlich wurde eine Partnerschaft mit Daimler Trucks abgeschlossen und ein Low-Entry Chassis auf Mercedes Econic Basis in das Produktprogramm aufgenommen. Erste E-Fahrzeuge dieser Art sollen im zweiten Quartal kommenden Jahres auf den Straßen rollen.

Infobox Abfall-Elektro-LKW

Marke: Futuricum
Typ: Collect Crane 32E
Hersteller: Designwerk Products AG
Basischassis: Volvo FM
Leistung: 500 kW / 680 PS
Batterie: 1x 170 kWh + 1x 75 kWh = 255 kWh
Batterie für Serbeco: 2 x 170 kWh = 340 kWh (bei Modell Large, HVB-170-400)
Ladetechnik: 44 kW On-Board
Übersetzung: 1-Gang-Getriebe, Schalt- und Kupplungsfrei
Aufbau: Contena-Ochsner Stummer Medium XL mit Lifter DELTA -2318
Aufbau für Serbeco: Contena-Ochsner Stummer Medium XLS, mit Notter Dachkran für Unterflurcontainer

Verbrauch E-LKW für Serbeco: 190 kWh pro 100 km im Sammelbetrieb. Dies entspricht einem Dieseläquivalent von 19,6 l/100km (zum Vergleich: die Dieselfahrzeuge der Einsatzbetriebe haben einen Verbrauch von durchschnittlich 90 l/100km).


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /