© Bild von annca auf Pixabay
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Kunst Haus Wien: Neues Diskussionsformat „Future Talks: Climate X Change“

Neues Diskussionsformat im Kunst Haus Wien

Wien - Als Ort der lebendigen Auseinandersetzung mit den Themen Ökologie und Nachhaltigkeit lädt das Kunst Haus Wien, ein Museum der Wien Holding, an vier Terminen zum neuen Diskussionsformat Future Talks, das Kunst, Wissenschaft und Aktivismus verbindet.

Die Future Talks widmen sich den Forderungen der Bewegung Fridays for Future, um die wichtigsten Fragen im Zusammenhang mit der Klimakrise zu diskutieren und über innovative Zukunftsstrategien nachzudenken. In interdisziplinärer Runde diskutieren WissenschaftlerInnen, KünstlerInnen und AktivistInnen wichtige Themen wie Biodiversität, Klimaschutz auf rechtlicher Ebene, ökosoziale Marktwirtschaft und den Ausstieg aus der fossilen Energie. Das Publikum ist eingeladen sich vor Ort einzubringen oder schon im Vorfeld Fragen zu stellen, die dann in die Diskussion einfließen. Fragen können vorab in der Facebook-Gruppe Future Forum: Climate X Change übermittelt werden. Die Teilnahme an den Future Talks ist kostenlos, eine Anmeldung per E-Mail an anmeldung@kunsthauswien.com ist erforderlich. Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Kurier.

Future Talk: „Klima & Biodiversität“
Freitag, 28. August 2020, 18:00 Uhr
Der Klimawandel und der Verlust der Biodiversität beeinflussen sich gegenseitig: erhöhte Temperaturen, schwankende Wasserverfügbarkeit oder veränderte Entwicklungsphasen von Tieren und Pflanzen tragen dazu bei, dass die biologische Vielfalt schwindet. Gleichzeitig spielt die Biodiversität in vielen klimarelevanten Prozessen (wie beispielsweise in der Bindung und Freisetzung von CO2, im Wasserkreislauf oder in der Absorption der Sonneneinstrahlung) eine wichtige Rolle, da ihr Rückgang zur globalen Erderwärmung beiträgt. Diese Wechselwirkung ist äußerst besorgniserregend, da sie früher oder später zum Zusammenbrechen der Ökosysteme führt. Welchen Stellenwert hat das Thema in der derzeitigen Diskussion im Zusammenhang mit der Klimakrise? Was müssen Maßnahmen sein, um den Erhalt und die Förderung der Biodiversität zu priorisieren?

Es diskutieren Konrad Fiedler (Biodiversitätsforscher, Uni Wien), Claudius Schulze (Künstler) und Katharina Schneider (Fridays-for-Future-Aktivistin, Department für Botanik und Biodiversitätsforschung, Uni Wien).

Die Ausstellung Biosphäre X des Künstlers und Diskussionsteilnehmers Claudius Schulze, in der er das Artensterben von Tieren und Pflanzen neuen technologischen Entwicklungen wie intelligenten Maschinen als artifizielle „Spezies“ gegenüberstellt, ist nur noch bis 30. August 2020 im Kunst Haus Wien zu sehen.

Future Talk: „Klima & Recht“
Freitag, 16. Oktober 2020, 18:00 Uhr
Die Klimakrise bedroht zunehmend die Grundrechte der Menschen. Extreme Wetterereignisse, Schmelzen der Polkappen, Anstieg des Meeresspiegels, Überschwemmungen und Dürreperioden rauben Menschen weltweit ihre Lebensgrundlage. Um das 1,5°C-Ziel und die Vorgaben des Pariser Abkommens zu erreichen, sind Gesetze notwendig, die unser Klima und unsere Zukunft schützen. Welche Strategien braucht es, um Klimaschutz auf globaler und nationaler Ebene rechtlich zu verankern? Kann eine Definition und Anerkennung der Rechte der Natur ein Weg aus der Klimakrise sein? Wie können diese Änderungen sozial gerecht verhandelt werden?

Es diskutieren Michaela Krömer (Rechtsanwältin für Klima- und Verfassungsrecht), Angela Köppl (Umweltökonomin, WIFO), Michael Goldgruber (Künstler) und Veronika Marhold (Fridays-for-Future-Aktivistin).

Future Talk: „Klima & Wirtschaft“
Donnerstag, 19. November 2020, 18:00 Uhr
Im Rahmen der Vienna Art Week
Die Kombination liberaler Demokratie und kapitalistischer Marktwirtschaft mit dem Ziel eines ritualisierten, ständigen Wachstums hat massive Auswirkung auf unsere Ökosysteme und das Klima. Klimakonferenzen gebärden sich als jährlich scheiternde Rituale und bringen keine nachhaltigen Veränderungen. Individuelle Maßnahmen zu Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks sind wichtig, jedoch braucht es ein Neudenken unseres Wirtschaftssystems. Wie kann ein Systemwandel in Richtung ökosozialer Steuerreform gelingen? Welche Anreize sollten für Gesellschaft und Wirtschaft gesetzt werden, um nachhaltige Lösungen zu finden und umzusetzen? Können Klimaschutz und ein „gesundes“ Wirtschaftssystem Hand in Hand gehen?

Es diskutieren Sigrid Stagl (Professorin für Umweltökonomie, WU), Stefan P. Schleicher (Ökonom, Wegener Center für Klima und Globalen Wandel, Karl-Franzens-Universität Graz), Oliver Ressler (Künstler) und Klara Butz (Fridays-for-Future-Aktivistin).

Future Talk: „Klima & fossile Brennstoffe“
Freitag, 15. Jänner 2021, 18:00 Uhr
Kohle, Erdgas und Öl sind weltweit nach wie vor die wichtigsten Energiequellen. Bei ihrer Verbrennung gelangen Treibhausgase in die Atmosphäre, die für die Klimaerwärmung hauptverantwortlich sind. Hinzu kommen „fossile Großbauprojekte“ wie Schnellstraßen und Flughäfen. Sie verbrauchen nicht nur durch ihre Errichtung massiv Ressourcen und setzen CO2 frei, sondern tragen auch durch ihre Funktion dazu bei, dass klimafreundliche Infrastrukturangebote weniger genutzt werden. Die einzige realistische Möglichkeit, Emissionen zu reduzieren und somit die Erde vor einem Klimakollaps zu bewahren, besteht im Ersatz fossiler Brennstoffe durch erneuerbare Energien und einer Senkung des weltweiten Energieverbrauchs. Wo stehen wir in diesem Prozess? Welche Handlungsschritte müssen gesetzt werden und wie kann ein gerechter Umstieg auf einer globalen Ebene tatsächlich funktionieren?

Es diskutieren Dominik Schmitz (Zentrum für Globalen Wandel & Nachhaltigkeit, BOKU Wien), Karin Hiltgartner (Institut für Raumplanung, TU Wien), Klaus Schafler (Künstler) und Anna Lindorfer (Fridays-for-Future-Aktivistin und Diplomandin, TU Wien). (Schluss)


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /