©  Walter Peissl / Nachhaltiger Urlaub im Österreich
© Walter Peissl / Nachhaltiger Urlaub im Österreich

Nachhaltiges Reisen ist immer mehr im Kommen

VKI Umfrage zeigt: Bei Urlaubsplanung wird vermehrt auf Natur-Erlebnisse gesetzt

Urlaub in Österreich steht ganz vorne, wie eine Online-Umfrage des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) im Auftrag des Klimaschutzministeriums (BMK) aufzeigt. Im Vordergrund stehen bei den österreichischen UrlauberInnen Erholung und Natur-Erlebnisse.

„Wer nachhaltig reist, schützt Umwelt und Klima. Es freut mich daher umso mehr, dass das Bewusstsein für Urlaubserlebnisse in Österreichs Naturlandschaften immer größer wird. Ergänzt um umweltfreundliche Anreisen und Nächtigungen fühlen sich UrlauberInnen rundum wohl und tun auch der regionalen Wirtschaft und dem Klima gut“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.


Nachhaltigkeit wird ein immer wichtigerer Faktor für UrlauberInnen bei Reisezielen. Bei den Angeboten der Urlaubsdestinationen wurden von den Befragten nachhaltigkeitsrelevante Merkmale auf die Plätze eins bis drei gewählt. „Angebote, die mir die Natur näherbringen“ liegt dabei mit einer Note von 1,94 an erster Stelle, gefolgt von „sanften Sportmöglichkeiten (Walking, Wandern, Radfahren…)“ mit 2,04 und „Angebot an traditioneller Kultur & Handwerk“ mit 2,6.

„Nachhaltigkeit spielt in immer mehr Bereichen der Hotellerie eine wesentliche Rolle und hat direkten Einfluss auf die Buchungsentscheidung der Reisenden. Als ÖHV haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, dem Thema Nachhaltigkeit einen besonderen Stellenwert einzuräumen. Der Fokus liegt auf der Energieversorgung, der Abfallvermeidung und der Regionalität der Produkte. So geben wir unseren Mitgliedern Wissen und Best Practices weiter, wie diese Energie effizient nutzen und den Einsatz von Plastik in den Hotels möglichst reduzieren können, zum Beispiel im Hygienebereich oder am Frühstücksbuffet“, so Michaela Reitterer, Hotelière und Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV).

Urlaubsangebote der Umweltzeichen-Hotels sind unter www.umweltzeichen-hotels.at/de/alle-angebote zu finden.


Die Online-Umfrage des VKI mit dem Titel „Reisen nach Corona“ wurde über einen Zeitraum von drei Wochen von Ende April bis Mitte Mai durchgeführt und von mehr als 800 Personen beantwortet. Corona-bedingte Urlaubsänderungen wurden als zusätzlicher Schwerpunkt in der Umfrage erhoben. Dabei gaben mehr als 65 % der Befragten an, bereits vor der Pandemie einen Urlaub außerhalb Österreichs (53,4 % in Europa, 11,9 % auf einem anderen Kontinent) geplant zu haben, 24,4 % hatten Österreich als Urlaubsdestination ausgewählt. Falls dieser Urlaub nicht wie geplant stattfinden könne, würde beinahe die Hälfte der Befragten (47,1 %) auf eine alternativ mögliche Destination wie z. B. Österreich ausweichen – 20,1 % gaben an, den Urlaub zu verschieben, 23,2 % wollten den Urlaub zu Hause verbringen bzw. 6,1 % gänzlich auf den Urlaub verzichten.


Erholung und Naturnähe als Urlaubsmotive

Für mehr als ein Drittel der Befragten (34,2 %) sind Erholung und Entspannung der wichtigste Urlaubsgrund. Knapp ein Viertel (24,2 %) möchte im Urlaub fremde Länder und Kulturen kennenlernen, mehr als ein Fünftel (22,9 %) gibt als Urlaubsmotiv das Erleben von Natur und Umwelt an. Auch die Anforderungen an das Urlaubsziel wurden mittels Bewertung nach dem Schulnotensystem (1 = sehr wichtig und 5 = unwichtig) erhoben. Hierbei wurde die Antwortmöglichkeit „Intakte natürliche Gegebenheiten, z. B. Naturlandschaft, Naturpark, Nationalpark“ mit deutlichem Abstand (1,72) an erster Stelle von sieben Merkmalen genannt. An zweiter Stelle liegt mit Note 2,44 „Ruhe, Stille und Einsamkeit“, gefolgt von „positiven Bewertungen des Urlaubsziels“ mit einem Wert von 2,53. Knapp dahinter rangiert mit 2,60 die nachhaltige Positionierung des Urlaubsziels.


Ein Lizenznehmer des Österreichischen Umweltzeichens für Beherbergung, Hotellerie und Privatvermieter, der diese Merkmale miteinander verbindet, ist der Tauernhof Flachau. Laut Gastgeberin Theresia Harml ist Umweltschutz im Tauernhof mehr als nur ein Lippenbekenntnis: „Wir führen das Umweltzeichen für unseren Betrieb, weil nachhaltig zu wirtschaften uns persönlich und unserem Team ein Anliegen ist. Unser Tun lässt unsere aktiven, sportlichen und naturverbundenen Gäste erkennen, dass hinter den Versprechungen und Handlungen ein kontrolliertes Siegel steht.“


Was den UrlauberInnen bei Unterkunft & Verpflegung wichtig ist

Als wichtigstes Auswahlkriterium zählt bei den befragten Urlaubern die Lage der Unterkunft mit einer Note von 1,38. Bereits an zweiter Stelle folgt „zufriedene, serviceorientierte und freundliche MitarbeiterInnen“ mit 1,47. „Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis“ erhielt die Bewertung 1,59, gleich dahinter liegen „Umweltfreundlichkeit und soziale Aspekte“ mit der Note 1,98.



Erholungssuchenden UrlauberInnen bietet das Rogner Bad Blumau ganz im Sinne des Künstlers Friedensreich Hundertwasser „Ein Leben im Einklang mit der Natur“, wie Hoteldirektorin Melanie Franke erklärt: „Wir freuen uns, dass wir mit unserem eigens für das Österreichische Umweltzeichen geschnürten Angebot ‚Himmelblau‘ zu einem nachhaltigen Urlaubserlebnis in Österreich beitragen können.“

Regionalität hat laut der VKI-Umfrage bei der Verpflegung im Urlaub eine besondere Relevanz. So erhielten die Antwortmöglichkeiten „Ich möchte für die Region typische Köstlichkeiten probieren“ mit 1,4 und „Gastronomen verwenden regionale Produkte“ mit 1,49 die Höchstnoten. Mit etwas Abstand dahinter liegt die Verfügbarkeit „regionaler, biologisch produzierter und fair gehandelter Produkte“ sowohl im lokalen Handel (Note 2,04) als auch zur Verwendung in der Gastronomie (2,08). Weniger wichtig war den Befragten mit Note 3,04 der Punkt, dass es vegetarische bzw. vegane Gerichte gibt.

Auf der Website des Österreichischen Umweltzeichens werden für die nachhaltige Urlaubsplanung laufend Tipps und Empfehlungen sowie Urlaubsangebote von grünen Tourismusbetrieben aus allen Bundesländern veröffentlicht: www.umweltzeichen.at



Über die Studie

Das Hauptziel der VKI-Studie „Reisen nach Corona“ war abzubilden, nach welchen (nachhaltigen) Kriterien ein Reiseziel ausgewählt wird und wie eine umweltfreundliche, nachhaltige Reise ausschauen kann. Außerdem wurde abgefragt, welche Bereiche den Reisenden wichtig sind, wie sie anreisen und welche Faktoren bei der Unterkunft und Verpflegung eine Rolle spielen. Die Umfrage wurde am 27.4.2020 gestartet und war rund drei Wochen bis zum 19.5.2020 online. In dieser Zeit nahmen 831 Personen (davon ca. 43 % weiblich; ca. 57 % männlich) an der Befragung teil. Rund die Hälfte der Antworten kam von über 61-jährigen Befragten. Die Gruppe bis 50 Jahre machte rund ein Viertel der TeilnehmerInnen aus, wobei 10 % auf die Altersgruppe der 21- bis 40-Jährigen entfielen. Ein weiteres Viertel der Befragten machten die 51- bis 60-Jährigen aus. Der Altersverteilung entsprechend sind rund 42 % PensionistInnen und rund 46 % Angestellte beziehungsweise ArbeiterInnen.

Das Österreichische Umweltzeichen:

Seit 30 Jahren eine verlässliche Orientierungshilfe im Umwelt- und Klimaschutz

Für die Österreicherinnen und Österreicher bedeutet das Österreichische Umweltzeichen eine Garantie für umweltfreundliche Produkte und trägt zum leichteren umweltfreundlichen Einkauf bei. Produkte und Dienstleistungen, die diese Auszeichnung erhalten, erfüllen strenge Umweltkriterien, die durch ein unabhängiges Gesamtgutachten nachgewiesen werden müssen.



Insgesamt gibt es bereits 1.100 Lizenznehmer aus den verschiedensten Branchen, die die dynamische Entwicklung und hohe Akzeptanz des Öko-Siegels unterstreichen.

Im Tourismussektor steht das Österreichische Umweltzeichen für konsequente nachhaltige Betriebsführung in ausgezeichneten Hotels, Gastronomiebetrieben, Campingplätzen und Schutzhütten sowie bei den verschiedensten Veranstaltungen, die als Green Meeting oder Green Event organisiert werden. Ausgezeichnete Schulen, Kindergärten und Bildungseinrichtungen stehen für eine neue Qualität in der Bildungsarbeit. Ihnen allen ist Klimaschutz und gelebte Nachhaltigkeit ein wichtiges Anliegen


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /