© RyanMcGuire / Kalb
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Tiertransporte-Gipfel: Tierschutzvolksbegehren fordert Export-Stopp von Kälbern

50.000 Kälber werden exportiert, Fleisch von 100.000 Kälbern wird importiert

„Jedes Jahr werden über 50.000 Kälber von Österreich aus ins Ausland gekarrt, während gleichzeitig das Fleisch von 100.000 Kälbern importiert wird. Begründet wird dies damit, dass die Aufzucht in Österreich zu kostspielig wäre und heimische Kälber keinen Absatz hier finden würden. Das gilt es nun endlich zu ändern, damit der verrückte Kreislauf von Lebendexport und Fleischimport durchbrochen wird. Die Empfehlungen der Experten liegen schon lange am Tisch, die Politik muss sich nur noch trauen sie umzusetzen“ so Sebastian Bohrn Mena, Sprecher des Tierschutzvolksbegehrens.

So finden sich etwa im Endbericht der „Task Force Tiertransporte“ des Landes Vorarlberg konkrete Maßnahmen zur Reduktion des Exports und einer Stärkung des Inlandskonsums. Dazu zählen regionale, auch dezentrale Schlachtmöglichkeiten, die verpflichtende Kennzeichnung von Fleisch nach Herkunft & Tierwohl in Gastronomie, öffentlichen Küchen und bei verarbeiteten Produkten, sowie eine Bindung der öffentlichen Beschaffung nach Kriterien der Regionalität, Umwelt und des Tierwohls. Von Tierärzten wird darüber hinaus eine Forcierung des Umstiegs auf Zweinutzungsrassen empfohlen.

„Wenn wir das Wohl dieser wenige Tage alten Tiere ernstnehmen, müssen wir den Export der Kälber gänzlich einstellen. Bei jedem Stück Fleisch, das in Österreich konsumiert wird, sollte auf einen Blick ersichtlich sein, wo es herkommt. Und zwar nachvollziehbar kontrolliert. Und jeder Cent an Steuergeld, der für Fleisch ausgegeben wird, sollte ausschließlich für heimisches Fleisch verwendet werden müssen. Alleine damit könnte man schon viel bewirken. Eine Weiterentwicklung der Landwirtschaft, auch auf europäischer Ebene würde den Rest bewirken“ so Bohrn Mena.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /